Wildbiologie und Wildtiermanagement

Das Team der Wildbiologen an der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft erarbeitet wissenschaftliche Grundlagen zu Wildtieren und ihren Lebensräumen. Insbesondere stehen dabei praxisbezogene und anwendungsorientierte Fragestellungen im Vordergrund. Nicht selten spielen auch die Interaktionen zwischen Wildtieren und dem Menschen eine wichtige Rolle.

Fundierte wissenschaftlichen Erhebungen im Rahmen der wildbiologischen Forschung und Monitoringdaten bilden die Grundlagen für das Management von Wildtieren und ihren Lebensräumen.

Unsere Themen

Wildbiologische Forschung

Die Erforschung von Wildtieren ermöglichen es, grundlegende Daten zum Beispiel zur Raumnutzung, Aktivität oder Größe und Zustand von Populationen zu gewinnen. Es können verschiedene Methoden der Datenerhebung zum Einsatz kommen. Die Konzipierung des praktischen Studiendesigns und die Wahl der statistischen Auswertungsmethodik wird auf die jeweilige Fragestellung abgestimmt.

Wildtiermonitoring

Das Wildtiermonitoring ist mehr als das reine Zählen von Wildtieren. Vielmehr ist es die kontinuierliche und systematische Erfassung und Überwachung von Wildtierpopulationen und ggf. deren Lebensräumen. Im Rahmen eines Monitorings kann zudem überprüft werden, ob ein vorher festgelegtes Managementziel erreicht wurde.

Wildtiermanagement

Wildtiermanagement umschreibt den Steuerungsprozess zum Umgang mit Problemen in Zusammenhang mit Wildtieren und ihren Lebensräumen. Dabei werden Lösungen für praktische und oftmals konfliktträchtige Fragestellungen mit Hilfe von wissenschaftlichen Grundlagen erarbeitet und in die Praxis umgesetzt. Das Wildtiermanagement vereint verschiedene Disziplinen und Bereiche wie Ökologie oder Naturschutz sowie wirtschaftliche und gesellschaftliche Belange. Es finden sowohl die Bedürfnisse der Wildtiere als auch die Ansprüche der Menschen Berücksichtigung.

Was sind Methoden der Wildtierforschung und des Wildtiermonitorings?

Unsere Projekte

Erhebung des Zustands und der genetischen Populationsstruktur des Rotwilds in Bayern

Ein Hirsch im Profil bei der Fütterung im Wintergatter

Das Management von Rotwildvorkommen wird aktuell deutschlandweit, insbesondere aber auch in Bayern, kritisch diskutiert. Das Projekt soll zur Untersuchung der genetischen Diversität der Vorkommen beitragen.  Mehr

Automatisierte Erfassung von Wildtier- und Besucheraktivitäten mit Künstlicher Intelligenz

AI generiertes Bild von einem dichten Wald mit viel Wild und Kameraüberwachung

Wildkameras ermöglichen das Monitoring von Wildtieren in unserer Kulturlandschaft über lange Zeiträume. Dabei werden große Mengen an Bilddaten generiert, deren manuelle Klassifizierung arbeitsaufwändig ist. Um das Monitoring effizienter und nutzbarer zu machen, werden die Bilddaten in diesem Forschungsprojekt automatisiert klassifiziert.   Mehr

Erhebung der räumlichen Differenzierung, der Konnektivität und des genetischen Zustands der lokalen Gamsvorkommen im Bayerischen Alpenraum

Alpenpanorama mit buntem Wald im Vordergrund.

In Bayern ist in den letzten Jahren insbesondere die Gams, eine der Charakterarten des bayerischen Alpenraums, in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Das Projekt soll zur Untersuchung der genetischen Diversität der Vorkommen beitragen.   Mehr

Wildökologische Zonierungskonzepte

Berglandschaft im Sommer.

Dieses Forschungsvorhaben verfolgt das Ziel, die gemeinsame Nutzung der Kulturlandschaft durch Wildtiere und Menschen mit Hilfe von wildökologischen Zonierungskonzepten in Einklang zu bringen. Dafür ist es wichtig, die Interaktionen im Gefüge Wildtier-Lebensraum-Mensch zu verstehen.  Mehr

Reduktion von Mähtod bei Rehkitzen

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Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens wird Wissen zu praxisorientierten Detektions- und Vergrämungsmaßnahmen von Rehkitzen gewonnen, um sie effektiv vor dem Mähtod zu bewahren. Zudem wird die Lebensraumnutzung des Rehwilds zur Setzzeit untersucht.  Mehr

Die Afrikanische Schweinepest im Schwarzwildbestand

Wildschwein (Foto: natureimmortal/fotolia.com)

Schwarzwild ist eine der anpassungsfähigsten und reproduktivsten Wildarten mit stetig steigenden Populationsdichten. Aktuell verschärft sich die Situation durch die Afrikanische Schweinepest (ASP), welche eine neue Herausforderung in ganz Europa ist.  Mehr

Aktuell & empfohlen

LWF aktuell 148
Strategien für die Rehkitzrettung

Ein Rehkitz liegt im hohen Gras.

Wildtierrettung bei der Mahd: Ein Forschungsprojekt von LfL, LWF & TUM zeigt, welche Faktoren die Nutzung der Mähwiesen durch Rehgeiß und Rehkitz beein­flussen und welche Wildtierrettungsmethoden geeignet sind.  Mehr

Kitzrettung
Gut getarnt und abgelegt: Kitze im Grünland

Ein Rehkitz in einem Tuch.

Grünland ist ein häufig genutztes Setzhabitat für Rehkitze. Versteckt in dichten Grasbeständen ist das Risiko hoch, dass Kitze bei der Frühjahrsmahd übersehen werden. Um die Kitze frühzeitig zu erkennen, sind technische Hilfsmittel wie Drohnen entscheidend, besonders in strukturierten Landschaften und nach bereits erfolgten Mahden in der Umgebung.  Mehr

LWF aktuell 140
Der Große Amerikanische Leberegel im Böhmerwald-Ökosystem

Illustration des Lebenszyklus eines amerikanischen Leberegels

Der Große Amerikanische Leberegel ist ein Plattwurm, der als Endwirt verschiedene Wiederkäuer parasitiert. Im Rahmen eines INTERREG-Projekts wurde die Befallssituation von Rot-, Reh- und Schwarzwild mit dem Leberegel im Böhmerwald-Ökosystem erfasst. Die modellierten Verbreitungskarten erlauben nun die Lokalisierung von Infektionshotspots.  Mehr