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Dietger Grosser
Das Holz der Schwarzerle – Eigenschaften und Verwendung - LWF-Wissen 42

In Deutschland bzw. Mitteleuropa kommen mit der Schwarz- oder Roterle ([i]Alnus glutinosa (L.) Gaertn.[/i]) und der Weißerle oder Grauerle ([i]A.incana (L.) Moench[/i]) zwei baumförmig wachsende Erlenarten vor. Wenn im Holzhandel allgemein von Erlenholz bzw. Erle gesprochen wird, ist bei einheimischen Herkünften in der Regel das Holz der Schwarzerle gemeint. Das Holz der Weißerle wird in der Regel als geringerwertig eingestuft, ohne dass aber signifikante Eigenschaftsunterschiede bestehen. Auch besitzen Schwarzerle und Weißerle einen identischen holzanatomischen Aufbau, so dass selbst mikroskopisch eine Unterscheidung ihres Holzes nicht möglich ist. Die geringe Wertschätzung und zuweilen auch ablehnende Bewertung der Weißerle dürfte vielmehr darauf beruhen, dass sie nur selten fehlerfreie Stämme in nutzholztauglichen Dimensionen erzeugt.

Stark vergrößertes Stück HolzZoombild vorhanden

Abb.: Querschnitt durch Erlenholz

Die Erlen zählen zu den Splintholzbäumen bzw. Holzarten mit "verzögerter Kernholzbildung". Das heißt, Splint- und Kernholz sind farblich nicht unterschieden. Das Holz ist rötlichweiß, rötlichgelb bis hell rötlichbraun gefärbt. Unter Lichteinfluss dunkelt es merklich nach. Auch das Dämpfen bewirkt eine dunklere rotbraune Färbung gegenüber der natürlichen Holzfärbung. Frisch eingeschlagene Stämme besitzen auf der Hirnfläche vorübergehend eine auffällige orangerote Oxidationsfärbung, die mit zunehmender Austrocknung verblasst und schließlich wieder verschwindet.

Die Erlen gehören zu den zerstreutporigen Holzarten mit weitgehend gleichmäßig über den Jahrring verteilten Gefäßen (Abb.). Die zahlreichen Gefäße sind häufig zu radialen Ketten (Vielfachporen) gruppiert, allerdings recht fein und deshalb selbst auf sauber abgezogenen Hirnflächen ohne Lupenvergrößerung kaum erkennbar. Die nur schmalen Holzstrahlen fallen ebenfalls wenig auf und bleiben in ihrer großen Mehrzahl ohne Einfluss auf das Holzbild. Sie sind jedoch – wie bei der Hainbuche - häufiger zu so genannten Scheinholzstrahlen gebündelt und als solche auf allen Schnittrich- tungen deutlich hervortretend: auf dem Querschnitt als bis zu 0,5 mm breite, hellrötliche, unscharf begrenzte Linienzüge, auf dem Tangentialschnitt als schmale dunkle, vom Praktiker als "Haare" bezeichnete Streifen mit Längen bis zu mehreren Zentimetern und auf dem Radialschnitt teils als unregelmäßige rötlichbraune Flecken oder Bänder, teils als verwaschene Spiegel. Die Jahrringe bleiben mehr oder weniger unscheinbar, ihre Grenzen sind aber durch ein dichteres letztes Spätholzband recht gut markiert. Auf den Tangentialflächen ergibt sich dadurch eine zarte, dekorative Fladerung. Die Radialflächen bleiben dagegen weitgehend gleichförmig strukturiert.

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Autor

  • Dietger Grosser