Eine Gruppe von Kindern steht in einem Laubwald.

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Aktuell
Meldungen - LWF-aktuell 128

Die Rubrik Meldungen enthält für Sie in aller Kürze wichtige Informationen zu Themen der Forstwirtschaft, des Naturschutzes, der Jagd und anderer relevanter Umweltbereiche in Bayern und Deutschland.

Stechpalme – Baum des Jahres 2021

Foto von Blättern und Früchten der StechpalmeZoombild vorhanden

Abb. 1: Blätter und Früchte der Stechpalme (Foto: G. Aas)

Im November 2020 hat die Dr. Silvius Wodarz Stiftung die Europäische Stechpalme (Ilex aquifolium) zum Baum des Jahres 2021 gekürt. Die meisten kennen die Stechpalme als Strauch oder Baum in unseren Gärten oder als Weihnachtsschmuck. Allerdings ist sie auch ein einheimischer, wenn auch seltener Waldbaum, der bis zu 15 m hoch und 300 Jahre alt werden kann.

Sie wächst in West- und Mitteleuropa sowie im Mittelmeerraum. Obwohl der Stechpalme klimatische Extreme nicht sehr zusagen – Sommertrockenheit und Winterkälte begrenzen ihre Verbreitung – gilt sie doch als recht zählebig, sofern die Früh- und Spätfrostgefahr nicht zu extrem ist und der Boden nicht allzu sehr austrocknet. Nicht zuletzt wegen der zunehmend milderen Winter wird sie im Klimawandel vielerorts neue, ihr zusagende Nischen finden.

Vegetationskundler diskutieren als Folge des Klimawandels die sogenannte »Laurophyllisierung« mitteleuropäischer Wälder. So profitieren viele immergrüne Gehölze wie Efeu, Mistel oder Stechpalme vom Klimawandel und breiten sich deutlich aus. In den Wäldern der Alpensüdseite sind es immergrüne Laubgehölze wie Kampferbaum, Hanfpalme, Großblütige Magnolie und Kirschlorbeer, die häufig aus Gärten oder Grünanlagen in die Wälder verwildern. Es könnten sich daher wieder den tertiären Lorbeerwäldern ähnliche Wälder mit sommergrünen und wintergrünen Laubbaumarten mit neuer Artenzusammensetzung bilden.

red

Natur des Jahres 2021

Zwei Fischotter sind am Ufer eines GewässersZoombild vorhanden

Abb. 2: Die Deutsche Wildtierstiftung verkündete den Fischotter zum »Wildtier« des Jahres 2021. (Foto: Naturfoto Hofmann)

Noch sind längst nicht alle »Jahreswesen « des Jahres 2021 gewählt, aber von den mehr als 30 Natur-des-Jahres-Objekten sind bereits über 20 verkündet worden. Begonnen hat alles 1971, als der Wanderfalken zum »Vogel des Jahres« gewählt wurde.

Über die zahlreichen »Jahreswesen « gibt der Naturschutzbund Deutschland e.V. NABU einen sehr guten Überblick. So ist der Fischotter das »Wildtier« des Jahres, der Grünling der »Pilz« des Jahres oder der Hartholz-Auenwald die »Pflanzengesellschaft« des Jahres. Die Ivenacker Eichen in Mecklenburg- Vorpommern sind für die Jahre 2020 und 2021 das »Waldgebiet « des Jahres und Mitte Januar 2021 werden der NABU und der Landesbund für Vogelschutz nach einer öffentlichen Wahl den 50. »Vogel des Jahres« ausrufen.

red

Windkraftanlagen aus Holz

Mehr »nachhaltige Windenergie« geht schon fast nicht mehr. Im Jahr 2020 wurde in Schweden ein erster hölzerner Windenergieturm errichtet. Der Turm mit einer Höhe von 30 m steht auf der Insel Björkö vor Göteborg. Die Holzkonstruktion soll zeigen, dass Windkraftanlagen von Anfang an klimaneutral sein können.

Der auf Björkö errichtete Windenergieturm dient vor allem Forschungszwecken und soll den Weg für Windkraftanlagen der nächsten Generation ebnen. Baumaterial ist Verbundholz, das bei gleichem Gewicht stärker und stabiler ist als Stahl. Das Konzept des modularen Aufbaus ermöglicht es, noch deutlich höhere Windkraftanlagen zu errichten. Schon 2022 soll der erste Holzturm zu kommerziellen Zwecken aufgestellt werden.

Das Göteborger Unternehmen Modvion, das anspruchsvolle Konstruktionen aus Verbundholz entwickelt, beabsichtigt, in zwei Jahren für zwei schwedische Energieunternehmen mehrere 110 bis 150 m hohe Windkraftanlagen zu errichten.

Der Windenergieturm von Björkö entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Svenskt Vindkraftstekniskt Centrum an der Technischen Hochschule Chalmers. Finanziert wird das Windkraftprojekt von der schwedischen Energieverwaltung, der Region Västra Götaland und dem EU-Programm Horizon 2020.

red

Abb. 3-5: In der Produktionshalle werden die Einzelteile der Anlage vorproduziert und erst am endgültigen Standort zusammengesetzt. (Fotos: modvion.com)

Wald in Frauenhänden

Ein Mann und eine Frau tun so als würden sie einem anderen Mann dabei helfen Bäume zu pflanzenZoombild vorhanden

Abb. 6: Noch immer sind Frauen im Forstsektor deutlich unterrepräsentiert. »Fem4Forest« will gegensteuern. (Foto: AELF Ebersberg)

In Bayern gibt es 1,4 Mio. Hektar Privatwald. 220.000 ha davon sind im Alleineigentum von Frauen, weitere 222.000 ha gehören Eheleuten und Erbengemeinschaften. Jedoch sind Frauen in der Bayerischen Forstverwaltung, bei den Bayerischen Staatsforsten und den Forstlichen Zusammenschlüssen deutlich weniger vertreten als es die Zahlen zur Waldbesitzverteilung und dem Anteil von Frauen bei den Absolventen forstlicher Studiengänge vermuten ließe.

Das Interreg-Projekt »Fem4Forest – Wald in Frauenhände« will die Sichtbarkeit und Teilhabe von Frauen im Forstsektor stärken. Wälder und die Waldbewirtschaftung sind zentral für die Entwicklung ländlicher Räume. Frauen haben schon jetzt einen großen Anteil daran. Fem4- Forest wird sie darin unterstützten, ihre Potenziale noch besser zu nutzen und sich verstärkt einzubringen.

Hierfür arbeitet die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) mit 14 Partnern aus zehn Ländern im Donauraum zusammen. Für die evidenzbasierte Grundlagenarbeit im ersten Arbeitspaket sind Dr. Kathrin Böhling und Roland Schreiber verantwortlich. Parallel hat die LWF bereits einige Projektaktivitäten für Bayern initiiert, wie zum Beispiel die Weiterentwicklung des Fortbildungsangebots für Waldbesitzerinnen.

Zusammen mit der Forstverwaltung wird das bestehende Angebot neu konzipiert und erweitert, um Frauen in ihren Regionen gezielter, praxisnäher und thematisch umfassender anzusprechen.

Dr. Kathrin Böhling, LWF

www.interreg.de/INTERREG2014/DE/Interreg/SechsProgrammraeume/Donauraum/donauraum-node.html

Folienlagerung erhält Holzqualität

Ein Holzpolder, der im Folie eingepackt istZoombild vorhanden

Abb. 7: Ein in Folie eingepackter Fichtenholzpolder (Foto: Wald und Holz NRW)

Bei fachgerechter Anwendung ist die Lagerung von Holz in Folie eine geeignete Maßnahme, um die Werthaltigkeit von aktuell am Markt nicht absetzbarem Fichtenholz über eine gewisse Zeit zu erhalten. Das bestätigte die Öffnung eines unter Luftabschluss eingeschweißten, foliengeschützten Holzpolters bei Wald und Holz NRW.

Im Mai 2019 hatte man im Arnsberger Wald zehn Folien- Testlager mit je rund 300 m³ Fichtenholz angelegt. Bei der Öffnung wiesen die 5 m langen, eingeschweißten Fichtenstämme auch nach 1,5 Jahren noch eine sehr gute Qualität auf. Zwar zeigte sich im äußeren Bereich der Fichtenstämme Pilzbefall. Im Holzinneren trat dieser aber nicht auf. Das Holz sei wie frisch gefällt, so erklärt Wald und Holz NRW.

Fazit nach 1,5 Jahren: Folienlager seien aus wirtschaftlicher Sicht eine interessante, aber nicht risikolose Wette auf die Zukunft. Bleibe die Folie dicht und die Holzqualität hoch, könne sich die Investition lohnen, denn nach der Borkenkäferkrise rechneten Experten wieder mit steigenden Holzpreisen. Wird das Lager jedoch undicht, verliere man das Holz und die Investition in das Lager.

Quelle: Holz-Zentralblatt

Zu diesem Thema ist auch eine Broschüre erschienen:

www.wald-und-holz.nrw.de/fileadmin/Publikationen/Broschueren/20201025_wuh_broschuere_folienlager_web.pdf

Salamanderpest – Was tun?

Seit einigen Jahren wissen wir in Europa von einer neuartigen Amphibien-Krankheit, der »Salamanderpest«. Sie wird durch den vermutlich aus Asien eingeschleppten Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) hervorgerufen, der vor allem für unsere Salamander und Molche gefährlich ist. Die Salamanderpest wurde in mehreren europäischen Ländern nachgewiesen, doch anscheinend breitet sie sich nirgends so stark aus wie in Deutschland.

Besonders betroffen ist der Feuersalamander, bei dem es zu lokalen Massensterben kommt. Die Salamanderpest ist eine enorme Bedrohung für die gesamte europäische Amphibienfauna. Nun hat die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT e. V.) eine Informationsbroschüre und ein Themenheft zur Salamanderpest herausgegeben mit Basisinformationen und wichtigen Handlungsempfehlungen zum Umgang mit seuchenartig verlaufenden Amphibienkrankheiten in der Terraristik und im Freiland.

Damit soll die Ausbreitung gestoppt oder zumindest verlangsamt werden. Die 16-seitige Broschüre kann unter anderem als PDF kostenlos auf den Service-Seiten der DGHT heruntergeladen oder dort bestellt werden.

red

www.dght.de/service

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