Eine Gruppe von Kindern steht in einem Laubwald.

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Günter Biermayer
Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit - LWF-Wissen 72

Nachhaltigkeit ist eigentlich kein forstliches Fachthema. Wenn wir den Anspruch des Begriffs ernst nehmen, reicht er weit über sektorale Lösungen hinaus und wird zum Lebensthema bei dem wir alle noch viel zu tun haben. Selbstgerechtigkeit ist gerade in Deutschland besonders fehl am Platz. Wir haben große Teile der Belastung der Natur bei der Erarbeitung unseres Wohlstands und der Befriedigung unserer Konsumbedürfnisse in andere Weltgegenden ausgelagert. Der Weg zu einer nachhaltigeren Welt ist ohne erneuerbare Energien und nachwachsende Rohstoffe vorwiegend aus dem eigenen Land nicht denkbar.

Schnellstraße einer GroßstadtZoombild vorhanden

Abbildung 1: Industrieland; Foto: J.-P. Bounine, fotolia

Das Wort Nachhaltigkeit nervt viele Mitbürger nicht zuletzt wegen des inflationären Gebrauchs des Begriffs. Noch viel unangenehmer wird es aber, wenn man nicht an der Oberfläche bleibt und wegen des umfassenden Anspruchs nachhaltigen Denkens und Handelns die Konsequenzen für jeden Einzelnen nicht mehr zu verdrängen sind.

Es heißt, die Menschheit sei an die Grenzen unserer Welt gestoßen. Diese Feststellung vernebelt aber mehr als sie erhellt. Denn in Wirklichkeit liegt es nicht an allen Menschen, sondern an den Bürgern der Industrienationen, also an uns, die wir uns einen Energie- und Rohstoffverbrauch zumessen, der als Durchschnitt für alle Menschen unsere Welt entgleisen ließe.

Wir sind nicht nur bei den Einkommen, sondern auch beim CO2-Ausstoß Spitze (von wenigen Staaten abgesehen, die unser Öl produzieren). Wir müssten also als erste handeln und unsere politischen Vertreter tun es auch, rasch und wirksam, wenn es »alternativlos« kurzfristig erforderlich ist. In den fünf Jahren nach Ausbruch der Finanzkrise wurden 11.000 Mrd. US-Dollar für die Stützung des Finanzsektors ausgegeben. Dies war pro Jahr das 35fache des Betrages, der zwischen 1970 bis heute jährlich in internationale Entwicklungsprojekte geflossen ist.

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  • Günter Biermayer