Eine Gruppe von Kindern steht in einem Laubwald.

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Kurt Amereller
Der Bergahorn - Baum des Jahres 2009 - LWF-aktuell 73

Im Juni 2009 fand im bayerischen Garmisch-Partenkirchen die bundesweite Tagung zum Baum des Jahres 2009, dem Bergahorn, statt. Die etwa 100 Teilnehmer erfuhren in Vorträgen, Ausstellungen und Führungen viele überraschende Aspekte des Bergahorns, einer eigentlich allgegenwärtigen Baumart. Die Tagung veranstaltete die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft zusammen mit der Dr.-Silvius-Wodarz-Stiftung »Menschen für Bäume«, der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und dem Bayerischen Forstverein.

Früchte des BergahornsZoombild vorhanden

Abbildung: Die Früchte des Bergahorns. Foto: G. Aas

Dr. Gregor Aas von der Universität Bayreuth begann seinen umfassenden und reich bebilderten Vortrag über die systematische Stellung, Verbreitung und Biologie des Bergahorn (Acer pseudoplatanus) mit einer für viele Teilnehmer überraschenden Meldung.

Bis vor wenigen Jahren zählte man die Gattung der Ahorne zur Familie der Ahorngewächse Aceraceae. In neuerer Zeit jedoch ergaben molekulargenetische Untersuchungen, dass Acer zur Familie der Seifenbaumgewächse Sapindaceae gehört und damit eine engere Verwandtschaft mit der Rosskastanie aufweist. Der scheibenförmige Blütenboden (Diskus) ist gemeinsames Merkmal dieser Arten.

Die Blüten des Bergahorns durchlaufen derzeit einen bemerkenswerten Evolutionsprozess. Die auf Insektenbestäubung ausgelegten, zwittrigen Bergahorn-Blüten (mit männlichen Staubgefäßen und weiblichem Griffel mit Narbe in einer Blüte) zeigen eine starke Tendenz zur zumindest »funktionalen Eingeschlechtigkeit«.

Auf ein und demselben Baumindividuum existieren Blüten mit weiblichen und zurückentwickelten männlichen oder aber männlichen und rudimentären weiblichen Organen. Dies könnte ein Zwischenstadium auf dem Weg zur Einhäusigkeit mit getrenntgeschlechtigen Blüten sein. Die evolutionären Veränderungen gehen aber sogar noch weiter in Richtung zur Zweihäusigkeit mit rein männlichen und rein weiblichen Bergahorn-Individuen. Damit verbunden ist ein zunehmender Übergang zur Windbestäubung.

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