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Ralf Petercord und Ludwig Straßer
Der Lärchenkrebs – die schwerwiegendste Erkrankung der Lärche - LWF-Wissen 69

Der Lärchenkrebs hat den Anbau der Europäischen Lärche außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes stark eingeschränkt und gilt heute europaweit als wichtigste Erkrankung dieser Baumart. Die unterschiedliche Anfälligkeit der Lärchenherkünfte in Abhängigkeit von lokalklimatischen Bedingungen verdeutlicht, dass keine absolute Resistenz gegen den Erreger besteht. Präventive Waldschutzmaßnahmen sind daher zur Vermeidung von Schäden erforderlich.

Lärchenkrebses; Deutlich erkennbar ist der weiße Haarkranz am Rand und die orangegelbe FruchtscheibeZoombild vorhanden

Abbildung: Fruchtkörper des Lärchenkrebses; Deutlich erkennbar ist der weiße Haarkranz am Rand und die orangegelbe Fruchtscheibe

In Europa trat der Lärchenkrebs ab Mitte des 19. Jahrhunderts in den künstlichen Anbaugebieten der Europäischen Lärche erstmals als Krankheit in Erscheinung (Willkomm 1867, Schober 1949). Hatte man zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch geglaubt mit der Europäischen Lärche eine weitere, schnellwüchsige und gegenüber Schadorganismen relativ unempfindliche Nadelbaumart für den Wiederaufbau der devastierten Wälder gefunden zu haben, wurde diese Erwartung nun enttäuscht.

Der spätere Münchner Professor für Forstbotanik und Mitbegründer der forstlichen Phytopathologie Robert Hartig identifizierte den Erreger der Krankheit, ordnete ihn der Gattung der Echten Becherlinge (Peziza) zu und benannte die Art 1874 zu Ehren seines Kollegen dem deutschen Botaniker Heinrich Moritz Willkomm Peziza willkommii (Hartig 1874).

Dieser hatte die Erkrankung bereits 1867 unter der Bezeichnung Rindenkrebs der Lärche sehr ausführlich beschrieben, allerdings hatte er sich bei der Benennung des Erregers als Corticum amorphum, nach einer fehlerhaften Determination durch den Botaniker Gottlob Ludwig Rabenhorst, geirrt (Hartig 1874). Seit 1962 wird der Pilz der Gattung der Nadelholz-Haarbecherchen (Lachnellula) zugeordnet (Dennis 1962). Der Erreger des Lärchenkrebses, das Lärchen-Krebs-becherchen, trägt daher heute den wissenschaftlichen Namen Lachnellula willkommii [R. Hartig] Dennis.

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