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Ralf Petercord
Bacillus thuringiensis: Bedeutung des Bakteriums für den integrierten Pflanzenschutz - LWF-aktuell 88

Um Massenvermehrungen blattfressender Schmetterlingsarten einzudämmen, wurde in Bayern seit Beginn der 1970er Jahre das B.t.-Präparat »Dipel ES« mit großem Erfolg eingesetzt. Es basiert auf dem Bakterium Bacillus thuringiensis. Seit Ablauf der Zulassung Ende des Jahres 2010 steht dieses Präparat, das die Anforderungen eines integrierten Pflanzenschutzes wie kaum ein anderes Mittel in hervorragender Weise erfüllt, nicht mehr für Waldschutzmaßnahmen mit Luftfahrzeugen zur Verfügung. Die Wirkungsweise dieser Präparate ist einzigartig und soll im Folgenden in ihrer Bedeutung für den Waldschutz dargestellt werden.

Wenn Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, müssen diese so weit wie möglich zielartenspezifisch sein und die geringsten Nebenwirkungen auf die menschliche Gesundheit, Nichtzielorganismen und die Umwelt haben. Dies ist ein zentraler Grundsatz des integrierten Pflanzenschutzes, den das neue Pflanzenschutzgesetz verbindlich vorschreibt.

Präparate auf Bacillus thuringiensis-Basis erfüllen diese Forderung in herausragender Weise und haben damit bei Pflanzenschutzmitteleinsätzen im Wald eine besondere Bedeutung.

1901 isolierte der japanische Wissenschaftler Ishiwata Shigetane aus Raupen des Seidenspinners ein Bakterium, das er als Bacillus sotto bezeichnete. Der deutsche Ernst Berliner fand dasselbe Bakterium 1911 in abgestorbenen Raupen der Mehlmotte und bezeichnete es als Bacillus thuringiensis, da er die Mehlmotten aus Thüringen erhalten hatte. Die Raupen zeigten die Symptome der »Schlaffsucht«, einer aus Insektenzuchten bekannten Erkrankung, deren Ursache zum damaligen Zeitpunkt noch unbekannt war. Berliner wies das Bakterium Bacillus thuringiensis als Erreger dieser Krankheit aus und beschrieb damit erstmalig dessen insektizide Wirkung.

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