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30.04.2020
Aktuelle Informationen zur Borkenkäferbehandlung an Holzpoltern und zum Schwärmverhalten der Fichtenborkenkäfer - Blickpunkt Waldschutz 4/2020
von Cornelia Triebenbacher, Karin Bork und Gabriela Lobinger

Borkenkäferbehandlung an Holzpoltern

Oranger Faltblattitel mit Abbildung eines Holzpolters. Es ist rot durchgestrichen.

Abbildung 1: Achtung! Das alte orange Faltblatt aus 2018 ist in seinem Inhalt nicht mehr gültig. Bitte nicht mehr verwenden!

Als Ultima Ratio für die Borkenkäferbekämpfung können zugelassene Insektizide für eine Behandlung der waldlagernden Holzpolter eingesetzt werden, wenn es zu Engpässen bei der Holzaufarbeitung oder der Rundholzlogistik kommt.

Zuvor müssen alle nicht-chemischen Verfahren gegen Borkenkäfer ausgeschöpft sein.

Es ist zu prüfen, ob ggf. Lagerplätze in einem ausreichenden Abstand zum Wald genutzt werden können.

Das neue Merkblatt Nr. 45 „Borkenkäferbehandlung an Holzpoltern“ erläutert die wichtigsten Rahmenbedingungen und Kriterien der Polterbehandlung.

Es ist online verfügbar und ersetzt das 2018 erschienene Faltblatt „Borkenkäferholz – Pflanzenschutzmittelanwendung zur Polterbehandlung“.

Borkenkäferbehandlung an Holzpoltern - LWF-Merkblatt Nr. 45

Sollten weitere Fragen bei der Borkenkäferbekämpfung auftauchen, steht Ihnen ab sofort eine umfangreiche FAQ-Sammlung im Borkenkäferinfoportal der LWF zur Verfügung.

Häufige Fragen zur Borkenkäferbekämpfung (FAQ)

Pflanzenschutzmittelanwendung kein 100iger % Schutz

Dennoch ist es wichtig zu beachten, dass auch eine Behandlung der Fichtenpolter keinen 100%-igen Schutz bietet. Auch bei großer Sorgfalt während der Behandlung werden nicht alle Stammteile gleichmäßig mit Spritzbrühe belegt, dies gilt besonders für Stammunterseiten und untere Lagen der Fichtenholzpolter. Eine sorgfältige Arbeit bei der Polterspritzung ist von entscheidender Bedeutung.

An unbehandelten Stellen können sich Borkenkäfer ein- bzw. ausbohren. Die sich ausbohrenden Käfer sind vital und können dann direkt die nächststehenden Fichten befallen. Zudem kommt es beim erfolgreichen Einbohren von Käfern in unbehandelte Bereiche des Polters (z.B. Stammunterseiten) zur Produktion von Pheromonen, die weitere Käfer anlocken. Die lokale Borkenkäferdichte im Umfeld des Polters ist dann so hoch, dass massiver Stehendbefall im Umkreis des Holzpolters entstehen kann. Daher sind Fichtenbestände im näheren Umkreis der Polter regelmäßig auf Befall mit Fichtenborkenkäfern zu kontrollieren. Behandelte Polter sollten daher auch nicht zu lange im Bestand verbleiben und sobald als möglich abtransportiert werden.

Um eine optimale Wirkung bei der Anwendung des jeweiligen Pflanzenschutzmittels zu erzielen, sind die Hinweise des Herstellers zu beachten, die in der jeweiligen Produktinformation oder Gebrauchsanweisung angegeben sind. Die Witterungsverhältnisse während der Anwendung, aber auch die Lagerungstemperatur, können die Wirksamkeit beeinflussen.

Aktuelles zum Schwärmverhalten der Fichtenborkenkäfer

Seit der 2. Aprilhälfte nehmen die Fangzahlen von Buchdrucker und Kupferstecher deutlich zu. Mit dem Erreichen des Schwärmhöhepunkts ist es unbedingt erforderlich, die Bohrmehlsuche bei trockenem Wetter spätestens für die kommende Woche einzuplanen. In wärmeren Lagen bis 800 m üNN kann es bereits zum Ausflug zur Anlage der ersten Geschwisterbrut kommen.

Windwürfe und Fangholzpolter sind auf den Befalls- und Brutfortschritt hin zu kontrollieren und vor Ausflug der Altkäfer zur Anlage der Geschwisterbrut unschädlich zu machen. Des Weiteren sollte der umliegende Bestand von befallenen Fichtenstämmen auf Stehendbefall hin kontrolliert werden.

Liniendiagramm mit zwei übereinander stehenden Grafiken zu den Jahren 2019 und 2020.

Abbildung 2: Aktuelle Schwärmkurve des Buchdruckers für Bayern; Stand: 27.04.2020

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