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12.07.2017
Fichten zeichnen! - Blickpunkt Waldschutz 11/2017
von Cornelia Triebenbacher und Ralf Petercord

Fichten, die Anfang Mai vom Buchdrucker befallen wurden und bisher nicht aufgearbeitet wurden, beginnen jetzt sich zu verfärben. Zunehmend werden die sich, beginnend in der Unterkrone, rot verfärbenden Fichten in den Beständen sichtbar. Sie bieten dem Waldbesitzer jetzt die Chance, bisher unentdeckten Borkenkäferbefall zu finden und effektiv ins Befallsgeschehen einzugreifen.

Waldrand mit grünen und rot gefärbten FichtenZoombild vorhanden

Bildautor: Friedrich Maier, AELF Weilheim

In der Regel hat der Käfer die jetzt rot werdenden Bäume zwar bereits verlassen und benachbarte Fichten zur Anlage der zweiten Generation befallen. Die sich rot verfärbenden Fichten können als Ausgangspunkt einer gezielten Bohrmehlsuche im Umfeld genutzt werden. Bäume mit frischem Bohrmehlauswurf sind zwingend einzuschlagen und abzufahren bzw. die Brut anderweitig unschädlich zu machen.

Bei festgestelltem Befall können und sollten sich die jeweiligen Eigentümer und Nutzungsberechtigten an die untere Forstbehörde (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) wenden. Ihr zuständiger Förster berät und hilft in Fragen, auch im Rahmen der Arbeitssicherheit, weiter.

Empfehlungen

Gezielte Bohrmehlsuche
In den Beständen gezielt nach sich verfärbenden Fichtenkronen suchen. In deren Nachbarschaft konsequent nach Bohrmehl suchen.
Unverzüglicher Einschlag und Aufarbeitung befallener Fichten
Frisch befallene Fichten sind unverzüglich einzuschlagen und aufzuarbeiten. Je früher befallene Fichten gefunden und eingeschlagen werden, desto größer ist der Bekämpfungserfolg.
Umgang mit sich verfärbenden Fichten
Die jetzt zeichnenden Fichten stammen aus dem Frühjahrsbefall. Die Brut ist bereits ausgeflogen oder bereits sehr weit entwickelt. Der Einschlag dieser Fichten ist nur sinnvoll, wenn noch in nennenswertem Umfang Käfer in den Bäumen vorhanden sind (kontrollieren!) und die unverzügliche Abfuhr nach Einschlag gewährleistet ist.

Die Käfer verpuppen sich in der Rinde, das bedeutet bei der Kontrolle auf Käferbefall muss die Rinde aufgebrochen werden, um die noch vorhandene Käferdichte abzuschätzen. Bei der Fällung und Rückung muss auf abfallende Rindenpartien geachtet werden, diese dürfen nicht im Bestand verbleiben, sondern sind einzusammeln und die Brut ist zu vernichten.

Bäume, die bereits vom Käfer verlassen wurden, sollten im Bestand verbleiben, sie enthalten natürliche Gegenspieler, die sich langsamer entwickeln und dem Bestand nicht entzogen werden sollten. Die Fällung solcher Dürrständer hat Zeit und kann im Winterhalbjahr erfolgen bzw. kann unterbleiben, dann dienen sie der Totholzanreicherung und damit dem Artenschutz.
Aufarbeitung von liegendem bruttauglichem Material
Frische Resthölzer und Kronenmaterial können vom Buchdrucker und Kupferstecher genutzt werden, sie müssen daher ebenfalls unverzüglich aufgearbeitet werden.

Aktuelle Information zum Schwärmflug und der Gefährdungseinschätzung unter:

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