Forschungs- und Innovationsprojekt
Überwachung, Prognose und Bekämpfung von Forstschädlingen; Prüfung von Pflanzenschutzmitteln und -verfahren (Projekt Z 60)

Fichtenaltbestand nach Borkenkäferkalamität

Die Wälder Bayerns zeichnen sich durch eine große Vielfalt von Lebensräumen aus und weisen eine große Artendiversität auf. Darunter sind auch zahlreiche waldschutzrelevante Organismen wie pflanzenschädliche Pilze, laub- und nadelfressende oder holz- bzw. rindenbrütende Insekten.

Kurzbeschreibung

Nach Borkenkäferbefall abgestorbene Hochlagen-Fichtenwälder am Dreisessel Zoombild vorhanden

Bestand nach Käferbefall (Foto: R. Petercord)

Hintergrund
Einige Arten von Forstinsekten sind in der Lage, riesige Massenvermehrungen aufzubauen und auf großer Fläche Waldbestände zu vernichten. Dadurch wird nicht nur der Wald als wichtiger Rohstofflieferant, sondern auch ein Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten in seiner Existenz bedroht. Des Weiteren sind auch die Leistungen des Waldes für reines Wasser und frische Luft sowie als Erholungsraum für den Menschen in Gefahr.
Projektziel

Aufgabe der Mitarbeiter des Dauerprojektes in der Abteilung Waldschutz ist es, in Zusammenarbeit mit den örtlichen Forstbehörden und Waldbesitzern Waldbestände vor der Zerstörung durch Schadorganismen zu schützen. Dies erfordert eine kontinuierliche Überwachung der Schädlingspopulationen (Monitoring) über ganz Bayern. Hierfür gibt es eingeführte, standardisierte Verfahren. Diese werden aufgrund sich ändernder Bedingungen ständig weiterentwickelt bzw. es müssen ganz neue praxisfähige Methoden erarbeitet werden.

Für die wichtigen forstlichen Insekten werden alljährlich routinemäßig Prognosen durchgeführt, um Änderungen der Populationsdichte frühzeitig zu erkennen und mögliche Schadgebiete räumlich einzugrenzen. Die Informationen zur Populationsdichte, aktuelle Risiken und Empfehlungen zum weiteren Vorgehen werden dann an die örtlichen Forstbehörden weitergegeben. Sind bestandesbedrohende Schäden zu erwarten, müssen zum Erhalt des Waldes geeignete Gegenmaßnahmen im Sinne des Integrierten Pflanzenschutzes getroffen werden.

Wird der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln erforderlich, so obliegt den Projektmitarbeitern die Beratung örtlichen Forstbehörden und Waldbesitzer, die Organisation der Maßnahme, Mitarbeit bei der Durchführung und Erfolgskontrolle. Hierzu gehört auch nach Anforderung die amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln und Wirkstoffen hinsichtlich ihrer Wirkung auf den Zielorganismus und Nebenwirkungen auf das Ökosystem Wald.

Veröffentlichungen

Projektinformationen
Status: Laufend
Laufzeit: unbefristet (Dauerauftrag)
Projektleitung: Dr. Hannes Lemme
Projektbearbeitung: Dr. Gabriele Lobinger
Durchführende Institution: Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
Projektfinanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten