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Heinz Bußler
Teures Leben im Parkett - LWF-aktuell 73

Neben besorgten Waldbesitzern senden auch regelmäßig Laubholzsäger, Parketthändler und Schreiner Holzproben mit Befall holzzerstörender Insekten an die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft. Wenn der Schaden dabei von Käfern aus der Familie der Splintholzkäfer verursacht wurde, handelte es sich bisher stets um eine von zwei aus Amerika bzw. Asien stammenden Arten. Diese zwei mit dem Holzhandel verschleppten Splintholzkäfer der Gattung Lyctus sind die bedeutendsten Zerstörer trockenen Holzes und verursachen hohe volkwirtschaftliche Schäden.

Parkettboden, auf dem einige Geräte aufgebaut sind

Abbildung: Mikrowellentechnik im Einsatz. Foto: S. Steinbach

Die Familie der Splintholzkäfer (Lyctidae) ist mit etwa einhundert Arten weltweit verbreitet. In Deutschland gibt es zwei heimische (Lyctus linearis und L. pubescens) und derzeit fünf eingeschleppte Arten mit z. T. größerer wirtschaftlicher Bedeutung. Alle Arten befallen ausschließlich Laubbaumarten. Die Käfer sind nur 2,5 bis 5,5 Millimeter groß. Die Larven der Käfer bohren in trockenen Hölzern, ernähren sich aber nicht von Lignin oder Zellulose, sondern von Zuckern und Stärke im Splintholz. Um die in den Holzzellen gespeicherten Zucker und die Stärke erschließen zu können, beherbergen Larven und Käfer in »Mycetomen« verschiedene, symbiontische Mikroorganismen, die diese Stoffe mit Hilfe von Enzymen aufschließen.

Splintholzkäfer können sich in extrem trockenem Holz (um 10 Prozent Holzfeuchte) entwickeln, die Art Lyctus brunneus sogar bei nur sieben bis acht Prozent. Die Eier werden in Zellhohlräumen stärkehaltiger Laubhölzer abgelegt. Die Weibchen benagen die Holzoberfläche und stellen so fest, ob der Stärkegehalt des Holzes für die Ernährung der Larven ausreicht. Ist dies der Fall, legen die Weibchen in diese Prüfmarken bevorzugt ihre Eier ab.

Bei Kernholzbaumarten wird der Splint befallen und dort, wie auch bei kernlosen Hölzern, die rindennahen, nährstoffreichen Zonen. Die Holzoberfläche bleibt erhalten. Meist wird ein Befall erst bei verstärktem Auftreten von Schlupflöchern wahrgenommen, obwohl die Larven bereits beim Einbau des Parketts vorhanden waren. Die Entwicklungszeit vom Ei bis zur Imago hängt von der Art, der Temperatur und vom Substrat ab. Unter günstigen Bedingungen sind zwei Generationen im Jahr möglich.

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