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Ludwig Albrecht
Trauben- oder Stieleiche: Wer ist wer? - LWF-aktuell 102

In der Forstpraxis wird oftmals nur von »der Eiche«, vom »Eichenanteil« oder vom »Eichenzwangsstandort« gesprochen. Meistens erscheint es allen selbstverständlich, welche unserer beiden heimischen Eichenarten gerade gemeint ist. Oftmals bleibt dies allerdings offen oder wird mit der falschen Bemerkung abgetan, dass die Traubeneiche ja eigentlich nur eine Standortsrasse der Stieleiche wäre. Indessen können Trauben- und Stieleiche während des ganzen Jahres zuverlässig anhand von fünf makroskopisch leicht erkennbaren Blattmerkmalen des Falllaubs unterschieden werden.

Nahaufnahme der grünen Früchte der Traubeneiche (links) und der Stieleche (rechts) jeweils am Zweig mit Blättern.Zoombild vorhanden

Abbildung: Blätter und Früchte der Trauben- (links) und Stieleiche (rechts); Foto : ASP

Im vorliegenden Zusammenhang werden Traubeneiche (Quercus petraea) und Stieleiche (Quercus robur) als eigene Arten betrachtet. Auf die systematischen und genetischen Fragen soll hier nicht weiter eingegangen werden. Für die Forstpraxis sind die sehr unterschiedlichen Standortsansprüche von Trauben­eiche und Stieleiche weitaus bedeutsamer (Aas 2000), gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels und der in den vergangenen Jahrzehnten beobachteten Insekten- und Pilzschäden.

Die Hauptverbreitung der Traubeneiche liegt im tieferen Bergland. Die Stieleiche ist ein Baum der Auengebiete. Beide Eichenarten unterscheiden sich vor allem hinsichtlich ihrer Ansprüche an die Wasserversorgung. Generell benötigt die Stieleiche mehr Feuchtigkeit und mehr Nährstoffe. Die Traubeneiche bevorzugt wärmere Lagen.

Im trockenen Hügelland ist die Traubeneiche mit Hainbuche, Winterlinde und Rotbuche vergesellschaftet. Die Stieleiche kommt auf den gut wasserversorgten und nährstoffkräftigen Böden des Tieflandes mit Esche, Ahorn und Vogelkirsche vor. Auf der Fränkischen Platte zeigen in den letzten Jahren vor allem spättreibende Stieleichen in Tallagen besonders starke Kronenschäden und Absterbeerscheinungen.

weiterlesen ... Trauben- oder Stieleiche: Wer ist wer? pdf 2,5 MB

Autor

  • Ludwig Albrecht