Fichtenaltholz mit Buchenvoranbau

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Winfried Drexler, Anna Kanold und Martin Lauterbach
Naturverjüngung aus Sicht des Waldnaturschutzes - LWF-aktuell 99

Auch wenn eine Räumung des Altbestandes und eine nachfolgende Pflanzung manchmal einfacher erscheinen, sprechen doch viele Gründe für die Naturverjüngung. Diese ist zwar waldbaulich anspruchsvoller, bietet aber auch aus Naturschutzsicht viele Vorteile. Gemischte Verjüngungen aus genetisch und standörtlich angepassten Baumarten sind eine Grundlage naturnaher Forstwirtschaft. Diese sind bei geeigneter Ausgangslage durch Naturverjüngung zu erreichen.

Stehendes mit Pilzen bewachsenes Totholz in einer Bestandeslücke. Um den toten Baum hat sich Naturverjüngung etabliert.Zoombild vorhanden

Abbildung: In Bestandslücken kann sich durch Licht und Wärme Naturverjüngung einstellen. Gleichzeitig bleibt Totholz erhalten.

Die in natürlichen Wäldern zu beobachtenden Verjüngungsprozesse und die daraus entstehenden Bestandsstrukturen liefern uns wertvolle Anschauungsobjekte für eine naturnahe Waldbewirtschaftung. In den Laubmischwäldern des Flach- und Hügellandes sowie in den Bergmischwäldern ist grundsätzlich ein kleinparzelliertes Mosaik verschiedener Waldentwicklungsphasen zu beobachten. Durch den beständigen Kampf um das einfallende Licht unter dem Kronendach alternder und absterbender Bäume oder ganzer Baumgruppen finden sich auf jedem Hektar sowohl dunkle und schattige als auch lichtere Bereiche oder gar kleinere Lücken. Unsere Baumarten nutzen diese zahlreichen Nischen durch unterschiedliche Verjüngungsstrategien.

Pionierbaumarten wie Birke, Weide oder Vogelbeere reagieren schnell auf stärkeren Lichteinfall und zeigen ein rasches Jugendwachstum. Sie fruktifizieren sehr früh und produzieren eine Fülle an Blüten und Früchten, die für viele Insekten äußerst bedeutsam sind. Außerdem entwickeln sich durch die kurze Lebensdauer schnell Strukturen wie Faulstellen und Totholz. Schattentolerante Baumarten wie die Tanne können hingegen einen enormen Zeitraum im Dunkel des alten Waldes überdauern. Bei Lichtgabe wachsen sie trotzdem schnell auf und gleichen die »Unterdrückung« in ihrer Jugend durch ein hohes Lebensalter und entsprechend lange Reproduktionszeiträume wieder aus.

Die Naturverjüngung ist deshalb bei geeigneter Ausgangslage die naturschutzfachlich beste Verjüngungsmethode in Wirtschaftswäldern. Damit sich mit der Naturverjüngung dann tatsächlich auch aus Sicht des Naturschutzes der volle Erfolg einstellt, hat der Wirtschafter jedoch einige Punkte zu beachten.

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