Wolfram Rothkegel, Ottmar Ruppert, Helmut Blaschke und Bernd Stimm
Sorgfaltskriterien für Buche und Douglasie - LWF-aktuell 93

Für eine erfolgreiche Kulturbegründung ist die Qualität der Forstpflanzen von entscheidender Bedeutung. Zur Prüfung und Einwertung der Qualitätsmerkmale hat die Bayerische Forstverwaltung für die Beratung der Forstpraxis Kriterien in Anlehnung an die Qualitätsrichtlinie der Erzeugergemeinschaft für Qualitätsforstpflanzen Süddeutschland e.V. (EZG) zusammengestellt. Damit standen bislang »allgemeine« Sorgfaltskriterien für alle Baumarten zur Verfügung.

Vier Personen begutachten eine ausgegrabene Kulturpflanze.

Abbildung: Mit Hilfe der »Sortierfolie« konnten die Teilnehmer des Waldbautrainings relativ rasch eine erste Einwertung und Prüfung der Kulturpflanzen vornehmen

Im Rahmen des Waldbautrainings zum Thema »Kulturbegründung« hat nun der Lehrstuhl für Waldbau der Technischen Universität München in enger Zusammenarbeit mit den Waldbautrainern der Bayerischen Forstverwaltung und unter Verwendung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse auch baumartenspezifische Sorgfaltskriterien für Buche und Douglasie erarbeitet.

Die Ausgangssituationen im Rahmen der künstlichen Bestandesbegründung können sehr vielfältig sein. Nach der Wahl der für den jeweiligen Standort geeigneten Baumart und Herkunft ist die Wahl des entsprechenden Pflanzensortiments von besonderer Bedeutung.

Nachdem in den vergangenen Jahren, vor allem aus Gründen ungünstiger Rahmenbedingungen während der Bestandesbegründung, größere Pflanzensortimente im Fokus standen, werden heute wieder häufiger jüngere, ein- bis zweijährige Pflanzen, z.B. 1+0, 2+0, 1+1 bevorzugt. Was die Pflanzengröße betrifft, kann man die Faustregel entwickeln: So klein als möglich – so groß als nötig, zum Beispiel 30–50cm oder 50–80cm.

Da die Durchführung der Größensortierung in den Baumschulen in der Regel sorgfältig, rasch und unter Aufrechterhaltung des Frischezustandes geschieht, scheinen Beeinträchtigungen des Frischezustandes eher selten, gänzlich vermeiden wird man sie aber nicht können, da die heutigen Handels- und damit Transportwege Grenzen setzen. Um hier auf der sicheren Seite zu stehen, empfiehlt es sich – soweit möglich – von der Baumschule seines Vertrauens Pflanzen aus regionaler Produktion, gegebenenfalls beetweise ohne Größensortierung, zu kaufen. Neben der Größe der verwendeten Pflanzen haben jedoch auch noch andere Qualitätsmerkmale eine große Bedeutung hinsichtlich eines späteren Kulturerfolges.

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