Fichtenaltholz mit Buchenvoranbau

RSS-Feed der Bay. Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft abonnieren

So verpassen Sie keine Neuigkeiten mehr. Unser RSS-Feed "Nachrichten der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft" informiert Sie kostenlos über unsere aktuellen Beiträge.

Aufruf des RSS-Feeds

Christian Macher
Überflutungstoleranz des Bergahorns - ein Überblick zum bisherigen Kenntnisstand - LWF-Wissen 62

Der Bergahorn hat lediglich eine mäßige Überflutungstoleranz. Für Standorte, auf denen länger andauernde Überschwemmungen nicht ausgeschlossen sind, eignet er sich nicht. Massive Schädigungen bis hin zu Ausfällen sind dort sehr wahrscheinlich. In nur kurzzeitig überfluteten Bereichen der Au hat der Bergahorn ein hohes Wuchspotential. Allerdings muss auch dort mit wertmindernden Schäden nach extremen Hochwasserereignissen gerechnet werden.

Mann steht neben einem sehr dimensionsstarken BergahornZoombild vorhanden

Abbildung: Alter Bergahorn in der Abteilung Wamberg des Revieres Partenkirchen, Forstbetrieb Oberammergau. Foto: F. Binder

In der Literatur sind verschiedene Annäherungen an diese Frage zu finden. Eine der umfangreichsten Literaturauswertungen zur Überflutungstoleranz von Bäumen ist die Veröffentlichung von Niinemets und Valladares (2006). Die Autoren werteten in ihrer Arbeit die verfügbare Literatur aus und leiteten daraus für 806 Gehölzarten der nördlichen Hemisphäre neben Schatt- und Trockenheitserträgnis auch deren Überflutungstoleranz ab. Der Bergahorn wird dabei mit dem Wert 1,1 in einer Skala von 0 bis 5 eingereiht. Er gehört zu den Baumarten mit geringer Überflutungstoleranz und ist in dieser Hinsicht mit Rotbuche und Traubeneiche zu vergleichen.

Einen interessanten Ansatz verfolgte Glenz (2005). Mittels Cluster- und Regressionsanalyse durchleuchtete er für 65 mitteleuropäische Baum- und Straucharten verschiedene Faktoren wie beispielsweise den Anspruch an Bodenfeuchtigkeit, die Fähigkeit zu morphologischen Anpassungen und die durchschnittliche Höhe über dem Mittelwasserspiegel, an der die Art noch vorkommt. Diese Ergebnisse glich er mit Beschreibungen zu den jeweiligen Spezies aus der Literatur ab und entwickelte daraus Toleranzgruppen hinsichtlich der Überflutungsresistenz. Auch bei Glenz findet sich der Bergahorn bei den Baumarten mit niedriger Überflutungstoleranz wieder. Die Vertreter dieser Gruppe weisen keine oder nur geringe morphologische Anpassungen an Überflutungen auf und reagieren empfindlich auf unregelmäßige und extreme Überschwemmungen. Sie tolerieren jedoch wiederkehrende, aber niedrige Überflutungen. Zu dieser Gruppe gehören neben der Buche u.a. auch die Vogelkirsche, die Fichte und die Tanne.

weiterlesen ... Überflutungstoleranz des Bergahorns - ein Überblick zum bisherigen Kenntnisstand pdf 231 KB