Verena Sohns
Der RAL-zertifizierte Forstunternehmer - LWF-aktuell 65
Die Nachfrage nach Holz steigt nach wie vor. Effiziente Ressourcennutzung, Erschließung zusätzlicher Potentiale und Optimierung der Logistikkette sind einige der aktuellen Fragestellungen, mit denen sich Praxis und Wissenschaft zur Zeit beschäftigen. Das RAL-Gütezeichen der Gütegemeinschaft Wald- und Landschaftspflege setzt wichtige Qualitätsstandards – zum Vorteil für Wald, Waldbesitzer und Forstunternehmer.
Zoombild vorhanden
Neben der Holzrückung vergibt die Gütegemeinschaft Wald- und Landschaftspflege das RAL-Gütezeichen auch in den
Prüfbereichen Holzernte und Walderneuerung. Foto: K. Wiegand
An der Logistikkette Holz sind viele verschiedene Unternehmen beteiligt: Waldbesitz, Forstdienstleistungsunternehmen für Holzernte und Rückung, Holzhandel, Be- und Verarbeiter bis hin zum Endverbraucher und Deponierung.
Die Forstunternehmer, die den wertvollen Rohstoff aufarbeiten und rücken, stehen als wichtiges Glied weit vorne in der Kette. An ihre Qualifikation werden immer höhere Anforderungen gestellt. Nachdem sich bisher insbesondere die Waldbesitzer mit dem Thema Zertifizierung auseinandersetzen mussten, richtet sich jetzt der Focus zunehmend auf die forstlichen Dienstleister.
Viele Waldbesitzer haben ihren Betrieb nach PEFC oder FSC zertifizieren lassen, um den Ansprüchen einer fortschrittlichen Waldwirtschaft und der Nachfrage der Holzabnehmer gerecht zu werden. Aktuell sind circa 65 Prozent des deutschen Waldes nach PEFC zertifiziert. In den PEFC-Standards für Deutschland wird unter Ziffer 6.3 vom Waldbesitzer gefordert, bei vergleichbarem Leistungsangebot und örtlicher Verfügbarkeit nur zertifizierte Unternehmer oder Selbstwerber einzusetzen.
Soweit die Forderung, die bisher noch nicht alle Waldbesitzarten umsetzten. Viele öffentliche Forstbetriebe übernehmen mittlerweile eine Vorreiterrolle und verhängen eindeutige Vorschriften. In den Niedersächsischen Landesforsten und im Landeswald Nordrhein-Westfalen werden im öffentlichen Waldbesitz nur noch zertifizierte Betriebe eingesetzt. Im Saarland und in Bayern erhalten zertifizierte Lohnunternehmer zur Zeit im Rahmen eines Bonussystems eine höhere Vergütung. Auch in Baden- Württemberg und Brandenburg werden ab 2009 nur noch zertifizierte Unternehmer im öffentlichen Waldbesitz arbeiten dürfen, in Bayern und Sachsen ab 2010.
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