LWF Wissen 89
Das Holz der Roteiche
von Michael Lutze
 Die Roteiche – in Nordamerika eine Gigantin, in Mitteleuropa eine Nischenart
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	  			Abb: 1: Geräuchertes Messerfurnier aus Roteiche wirkt elegant und ist dekorativ. Foto: Mehling & Wiesmann
Holzmarkt
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	  			Abb. 2: Robust und langlebig – massive Fußbodenbretter aus Roteiche. Foto: ARCHEHOLZ
Beschreibung
Quercus rubra liefert ein äußerst attraktives Holz. Ihr Splintholz reicht von hellbraun bis rötlich braun, der Kern besitzt einen rötlich braunen Farbton. Das Holz der Roteiche ist ringporig, zeichnet sich durch die großen Gefäße aus, die Wasser leiten und in einem Ring in den Jahresringen angeordnet sind. Dadurch entstehen markante Strukturen im Holz, die oft in der Möbelherstellung und im Innenausbau geschätzt werden. Obwohl es in der Erscheinung der Weißeiche ähnlich ist, hat die Roteiche etwas kleinere Strahlen und daher eine weniger ausgeprägte Maserung, die aber gerade für die Möbelherstellung sehr attraktiv ist. Der Name Roteiche stammt nicht von den Farben ihres Holzes, sondern von der Blattfärbung im Herbst.
Physikalische und mechanische Eigenschaften der Roteiche
Die physikalischen und mechanischen Eigenschaften der Roteiche sind sehr ähnlich mit denen der einheimischen Eichenarten. Die Stiel- und Traubeneichen haben im Mittel und im Maximum eine etwas höhere Rohdichte als die nordamerikanische Verwandte, bei den anderen Werten in der Tabelle 1 zeigt die Roteiche etwas höhere Werte.
Das Holz von Quercus rubra ist dem unserer heimischen Eichenarten insgesamt sehr ähnlich. Im Außenbereich ist es allerdings weniger dauerhaft. Es fällt in die Klasse vier, ist nicht witterungsfest sowie anfällig für Pilz- und Insektenbefall. Dafür lässt es sich leicht imprägnieren.
| Eigenschaften | |
| Rohdichte (P12…15) | 480…660…870 kg/m3 | 
| Druckfestigkeit | 39 – 61 N/mm2 | 
| Biegefestigkeit | 89 – 130 N/mm2 | 
| Zugfestigkeit | ca. 163 N/mm2 | 
| Brinellhärte (HB) | 29 – 36 N/mm2 | 
Bearbeitung
Das Holz ist mechanisch gut zu bearbeiten. Es lässt sich gut spalten, messern, schälen, schnitzen, verkleben, tränken und imprägnieren, ist elastisch und trotzdem fest. Wegen seiner Grobfaserigkeit ist es allerdings schwierig zu hobeln. Dünnes Holz sollte zum Nageln und Schrauben vorgebohrt werden. Die Trocknung verläuft mäßig gut, es sollte langsam getrocknet werden, da es erheblich zum Reißen und Werfen neigt. Die Oberflächenbehandlung gelingt meist nur mäßig, das Holz lässt sich jedoch gut beizen, mattieren und dämpfen (Wagenführ 2007).
Verwendung
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	  			Abb. 3: Schaukelstuhl aus hochwertigem Roteichenholz: Vereinigung von Eleganz, dekorativen Farbtönen, Handwerkskunst und herausragenden Holzeigenschaften in Roteiche massiv. Foto: A. Findeisen
Literatur
- AHEC (2025): American Hardwood Export Council; https://www.americanhardwood.org/de/american-hardwood/american-red-oak (Stand: 21.03.2025/14:11)
- Bayerische Staatsforsten (2025): Persönliche Mitteilung aus Verkäufen der Bayerischen Staatsforsten
- Destatis (2023): Statistisches Bundesamt (Stand: 11.05.2023/ 11:15:29)
- Katzel, R. (2024): Die Roteiche. Eine Einführung. Landesbetrieb Forst Brandenburg. PowerPoint Präsentation. https://veran staltungen.fnr.de/fileadmin/Projekte/2024/Veranstaltung/wkf-seminare/Roteiche/Roteiche_K%C3%A4tzel.pdf (Stand: 21.03.2025/14:15)
- Wagenfuhr R. (2007): Holzatlas. Fachbuchverlag Leipzig im Carl Hanser Verlag München
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Weitere Informationen
Autor
- Dr. Michael Lutze

 
    
 
             
		      	 
              
              
                 
                 
                 
                
