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Luzie Köpf und Markus Blenk
Neuer Cluster-Service für die Akteure im Holzbau - LWF-aktuell 109

Die Cluster-Initiative Forst und Holz in Bayern gGmbH bringt seit nunmehr neun Jahren Forschung, Praxis und Politik zusammen. Die gesamte Branche erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 37 Milliarden Euro und ist somit ein wirtschafts- und gesellschaftspolitisches Schwergewicht. Besondere Bedeutung für die Holzverwendung kommt dabei dem Holzbau zu. Die Cluster-Initiative stellt als Internetplattform F&E-Projekte rund um den Holzbau zur Verfügung und erleichtert den Unternehmern den Dialog mit Forschung und Wissenschaft.

HolzgebäudeZoombild vorhanden

Abbildung 1: Holzbau in der Stadt: »Bauen im urbanen Bereich« ist eines der 22 Themenfelder im Forschungskompass Holzbau. Foto: sinuswelle, Fotolia.com

Im Rahmen der »Cluster-Offensive Bayern« wurde 2006 die »Cluster-Initiative Forst und Holz in Bayern gGmbH« gegründet. Ziel ist die Vernetzung entlang der Wertschöpfungskette. Um Forschung und Praxis zusammenzuführen, erarbeitete 2015 die Cluster-Initiative den »Forschungskompass Holzbau«. Dieser »Kompass« ist ein innovativer Online-Service und bietet für Betriebe und Anwender eine systematische Plattform für Vernetzung, Information und Inspiration.

Mit einer durchschnittlichen Betriebsgröße von zehn Mitarbeitern ist die branchenspezifische Zergliederung im Holzbau eine strukturelle Herausforderung. Der Mehrwert des ­Forschungskompasses liegt in der Bündelung besonders kleinteiliger Wirtschaftsstrukturen. Der Online-Service wandelt diese Strukturen in innovatives Potenzial.

Die Internetplattform richtet sich an sämtliche Clusterakteure des Holzbaus wie Betriebe, Institute, Forschungseinrichtungen, Architekten, Ingenieure, Fachplaner und Projektentwickler. Die Zusammenarbeit von Forschung und Praxis wird befördert und zugleich kann sich der Nutzer über die umfangreichen Aktivitäten und Ergebnisse der Lehr-, Forschungs- und Prüfeinrichtungen im deutschsprachigen Raum informieren. Darüber hinaus werden die thematischen Schwerpunkte der einzelnen Institute beschrieben sowie deren Projekte übersichtlich publiziert.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie förderte das Projekt »Forschungskompass Holzbau« über das Programm »go-cluster – exzellent vernetzt!« und nahm es in die Broschüre »Ausgewählte Clustererfolge« auf (BMWi 2015).

Der Forschungskompass für die Praxis

Zwei Männer bei der Arbeit an einem HolzgebäudeZoombild vorhanden

Abbildung 2: Die Betriebe der Holzbau-Branche sind branchenspezifisch stark zergliedert und haben meist nur wenige Mitarbeiter. Foto: I: Bartussek; Fotolia:com

Aufgrund seiner Beliebtheit wurde der Forschungskompass nun weiterentwickelt. Die Überarbeitung wurde von der Cluster-Initiative durchgeführt und durch das Kuratorium für forstliche Forschung an der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft finanziert.
Bei der Weiterentwicklung standen die Praxisnähe, Nutzbarkeit und Attraktivität des Services im Vordergrund.

Um vor diesem Hintergrund die enge Abstimmung mit den Nutzern und den Branchendialog zu gewährleisten, wurde ein initialer Workshop mit Experten aus dem Holzbau durchgeführt. So konnten gemeinsam die Wünsche, Anregungen und Anforderungen an die Weiterentwicklung des Kompasses herausgearbeitet werden.

Auf diese Weise wurden, in enger Abstimmung mit der Nutzergruppe, die wesentlichen Inhalte und Schritte für die Überarbeitung festgelegt. Zudem fanden währende der Bearbeitungszeit regelmäßig telefonische Expertengespräche statt. Damit konnten schnelle und einfache Lösungen für die Praxis gefunden werden.

Aktueller Inhalt

Der Forschungskompass ist auf den Seiten der Cluster-Initiative veröffentlicht (www.cluster-forstholzbayern.de). Er setzt sich aus vier Modulen zusammen: »Projekte«, »Forschungseinrichtungen«, »Förderung« und »Informationen«.

Das Modul »Projekte« teilt das Bauen mit Holz in 22 Themenfelder, zum Beispiel Architekturkonzepte, Bauen im urbanen Raum, Brandschutz, Modifiziertes Holz oder Bauklimatik. Über das Modul »Forschungseinrichtungen« gelangt der Nutzer einfach und schnell auf Forschungseinrichtungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, welche sich mit Holzbau beschäftigen. In den Modulen »Informationen« und »Förderung« findet der Nutzer zahlreiche weiterführende Links zur Holzforschung in Datenbanken, im WWW oder in Zeitschriften sowie Anregungen und wertvolle Unterstützung im Bereich Forschungsförderung und Antragstellung.

Der »Forschungskompass Holzbau« bildet damit erstmalig die gesamte Forschungslandschaft des Holzbaus im deutschsprachigen Raum übersichtlich auf einer Plattform ab. Die Forschungseinrichtungen werden kurz vorgestellt und ihre Projekte aufgelistet. So profitieren zumeist die kleinen Unternehmen insbesondere von der erleichterten Kontaktaufnahme mit forschenden Institutionen. Auf diese Weise können neue Forschungsfelder und mögliche Quellen zur Drittmittelakquise leichter erschlossen werden.

Künftig bietet der Forschungskompass auch eine Übersicht zu Fördermöglichkeiten und Dienstleistern im Holzbau, die insbesondere bei der Antragstellung Hilfe leisten können. Die Förderprogramme sind kurz beschrieben und über Verlinkungen gelangt man als Nutzer zu weiteren Informationen. Bei vielen kleineren Unternehmen mangelt es oftmals an Zeit oder Knowhow, wie oder wo Förderanträge gestellt werden können. Daher ist die Beratung bei öffentlichen Informationsstellen oder die Hilfe privater Dienstleister bei der direkten Antragsstellung effektiver.

Ausblick

Momentan verzeichnet der Forschungskompass Holzbau etwa 40 Aufrufe pro Tag. Die Zahl der Nutzer soll künftig durch spezifische Bewerbung weiter gesteigert und der Mehrwert der Plattform zunehmend in die Branche getragen werden. Beispielsweise wird in enger Kooperation mit dem Landesinnungsverband des Bayerischen Zimmererhandwerks die Zielgruppe über das Angebot informiert.

Das Konzept ist grundsätzlich einfach übertragbar auf vor- und nachgelagerte Teilbranchen beziehungsweise Be- und Verarbeitungsketten, wie beispielsweise die Forstwirtschaft. Auch ist eine Ausweitung über die Branchengrenze hinaus auf andere Sektoren mit ähnlich kleinteiliger Strukturierung, wie zum Beispiel die Land- und Ernährungswirtschaft, vorstellbar.

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