Holzbau

Nachhaltig. Regional. Ökologisch. Holz ist in Bayern ein gefragter Baustoff, sowohl im Wohnungsbau als auch bei landwirtschaftlichen Gebäuden. Die Statistik der Baufertigstellungen in Bayern enthält Informationen über die Anzahl der genehmigungspflichtigen Neubauten und Modernisierungen von Wohn- und Nichtwohngebäuden. Sie informiert auch zum überwiegend verwendeten Baustoff sowie den primären und sekundären Energieträgern. Ein Gebäude wird in der Statistik als Holzbau erfasst, wenn bei der Erstellung der tragenden Konstruktion des Gebäudes überwiegend der Baustoff Holz verwendet wird.

Im Jahr 2024 wurden insgesamt 18.572 Wohngebäude errichtet, davon 5.070 überwiegend aus Holz. Damit lag die Holzbauquote 2024 in Bayern bei gut 27 % und folgt damit weiter einem positiven Trend.

Säulendiagramm zeigt Holzbauquote bei neugebauten Wohngebäuden in Bayern von 2014 – 2024

Abb. 1: Holzbauquote bei neugebauten Wohngebäuden in Bayern von 2014 – 2024.

Die Holzbauquote bei Wohngebäuden liegt aktuell bei 27 % und damit über dem Vorjahr. Im Vergleich zum zehnjährigen Mittel (2014-2023) ist die Holzbauquote um 5 % gestiegen. Der Schwerpunkt des Holzbaus für Wohngebäude liegt bei den Ein- und Zweifamilienhäusern. Nach wie vor werden die meisten neuen Wohngebäude vorwiegend mit Ziegelsteinen errichtet (55 %). Im Vergleich zum zehnjährigen Mittel ist der Anteil der Ziegelsteingebäude gesunken (-2 %). Auch bei allen anderen Baustoffen ist insgesamt ein negativer Trend zu verzeichnen.

Zur Einordnung muss beachtet werden, dass aufgrund der Baukrise 2024 die Anzahl der neuen Wohngebäude insgesamt um -21 % zurück ging. Während Häuser aus Stahlbeton (-24 %), Ziegel (-23 %) und Porenbeton (-26 %) stark betroffen waren, ging die Anzahl der Holzgebäude nur um -15 % zurück.

Grafik zeigt Anteile der Baustoffe im Wohnungsbau in Bayern 2024

Abb. 2: Baustoffe im Wohnungsbau in Bayern 2024

Liniendiagramm zeigt den Trend der Baustoffe im Wohnungsbau in Bayern

Abb. 3: Trend der Baustoffe im Wohnungsbau in Bayern

Holz wird in rund 8 % aller Neubauten als primärer Energieträger zur Wärmeerzeugung verwendet. Etwa 11 % der fertiggestellten Wohngebäude werden über Fernwärme versorgt, die ebenfalls zum Teil aus Holzenergie stammt. Der Anteil der Neubauten, die über Wärmepumpen mit Umweltthermie versorgt werden, nimmt am stärksten zu. Deren Marktanteil ist im Vergleich zum Vorjahr erneut um 5 % gestiegen und liegt 2024 mit 63 % mehr als doppelt so hoch wie 2014. Besonders stark zurückgegangen ist der Anteil der Gasheizungen, die 2024 nur noch in 10 % der Gebäude installiert wurden. Ölheizungen spielen in neuen Gebäuden fast keine Rolle mehr.

Säulendiagramm zeigt die primäre Heizenergie bei neuen Wohngebäuden in Bayern von 2014 – 2024

Abb. 4: Primäre Heizenergie bei neuen Wohngebäuden in Bayern von 2014 – 2024

In den Statistiken wird auch ein sekundäres Heizungssystem ausgewiesen: Knapp die Hälfte der Neubauten ist damit ausgestattet. Gerade bei sekundären Heizungen scheint ein Interesse an Holzenergie zu bestehen. Ein Viertel der neuen Wohngebäude hat mittlerweile zusätzlich zur Zentralheizung eine Holzfeuerung - mit rückläufiger Tendenz. Demgegenüber steht der positive Trend sonstiger Energiequellen, unter die auch die zuvor genannte Umweltthermie gezählt wird.

 Säulendiagramm zeigt die sekundäre Heizenergie bei neuen Wohngebäuden in Bayern von 2014 bis 2024

Abb. 5: Sekundäre Heizenergie bei neuen Wohngebäuden in Bayern von 2014 bis 2024

Der Neubau von landwirtschaftlichen Gebäuden folgt insgesamt einem rückläufigen Trend: 2024 wurden weniger Gebäude errichtet als im Vorjahr (-3 %). Allerdings stieg die Anzahl der Holzbauten leicht (+2 %), wodurch die Holzbauquote 2024 bei 47 % liegt. Der Holzbau hatte schon im Zeitraum 2003 bis 2010 eine große Bedeutung, sodass absolut mehr Holzgebäude errichtet wurden. Die maximale Holzbauquote von damals 44 % wird inzwischen übertroffen.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung der Landwirtschaftlichen Gebäude in Bayern von 2014 bis 2024

Abb. 6: Landwirtschaftliche Gebäude in Bayern von 2014 - 2024

Holz ist bei landwirtschaftlichen Gebäuden der am häufigsten verwendete Baustoff (47 %). Ziegel werden heute nur noch wenige verwendet, wohingegen Stahl- und Stahlbeton mit 40 % weiterhin häufig eingesetzt werden. Im Vergleich zu den vergangenen zehn Jahren wurden 2024 rund 10 % mehr landwirtschaftlich genutzte Gebäude in Holzbauweise errichtet. Alle anderen Baustoffe kommen seltener zum Einsatz.

Grafik zeigt Anteile der Baustoffe bei landwirtschaftlichen Gebäuden in Bayern 2024

Abb. 7: Baustoffe bei landwirtschaftlichen Gebäuden in Bayern 2024

Liniendiagramm zeigt den Trend der Baustoffe bei landwirtschaftlichen Gebäuden in Bayern

Abb. 8: Trend der Baustoffe bei landwirtschaftlichen Gebäuden in Bayern

Bei den Fertigstellungen der Objekt- und Gewerbebauten (ohne Landwirtschaft) zeigt sich ein konstanter Rückgang der Fertigstellungsanzeigen. Dabei liegt die Anzahl der Holzbauten seit 2014 auf einem stabilen Niveau mit geringen Schwankungen. Pro Jahr werden im Durchschnitt 900 dieser Gebäude ganz oder überwiegend aus Holz gebaut. Damit steigt die Holzbauquote 2024 auf 22 %. Da Nichtwohngebäude größer sind als Wohngebäude, wird hier pro Gebäude deutlich mehr Holz verbaut als in Wohnhäusern.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung der Sonstigen Neubauten in Bayern von 2014 bis 2024

Abb. 9: Sonstige Neubauten in Bayern von 2014 bis 2024

Bei den sonstigen Neubauten wird überwiegend Stahl oder Stahlbeton (53 %) als Baustoff eingesetzt. Stahlbeton folgt einem positiven Trend. Ziegel und sonstige Baustoffe werden hier häufiger eingesetzt als im landwirtschaftlichen Neubau, allerdings ebenfalls mit rückläufiger Tendenz. Dagegen steigt auch hier der Holzbauanteil und liegt aktuell bei 22 %. Holzgebäude sind insgesamt kleiner als Gebäude aus Stahl, Stahlbeton oder Ziegel.

Grafik zeigt Anteile der Baustoffe bei sonstigen Neubauten in Bayern 2024

Abb. 10: Baustoffe bei sonstigen Neubauten in Bayern 2024

Liniendiagramm zeigt den Trend der Baustoffe bei sonstigen Neubauten in Bayern

Abb. 11: Trend der Baustoffe bei sonstigen Neubauten in Bayern 2024

Etwa die Hälfte der Nichtwohngebäude (Objekt- und Gewerbebau) werden beheizt. Heizöl und Erdgas wird in 22 % der beheizten Neubauten als Energieträger eingesetzt – damit hat sich der Anteil in den letzten zehn Jahren halbiert. Dagegen haben Wärmepumpen (Umweltthermie) in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Zentralheizungen mit Holz als primärem Energieträger liegen seit 2013 im Schwankungsbereich von 12-15 %. Fernwärme - auch hier wird Holz als Energieträger verwendet – nimmt leicht zu.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung der Heizenergie bei Nichtwohngebäuden in Bayern von 2014 bis 2024

Abb. 12: Heizenergie bei Nichtwohngebäuden in Bayern von 2014 bis 2024

Die Größe des Rauminhaltes von Gebäuden dient als Indikator für die Bautätigkeit in Bayern insgesamt (Wohnungsbau, landwirtschaftliche Gebäude, Objekt- und Gewerbebau). Im Jahr 2024 lag der Wert -23 % unter dem Vorjahresniveau und war der niedrigste der vergangenen zehn Jahre. Absolut wurde etwas weniger Raum mit Holz umbaut als Vorjahr, doch stieg aufgrund der insgesamt stark gesunkenen Bautätigkeit die Holzbauquote auf 15 %.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung der Baufertigstellungen umbauter Raum in Bayern von 2014 bis 2024

Abb. 13: Baufertigstellungen umbauter Raum in Bayern von 2014 bis 2024

Insgesamt wurden 2024 rund 64.000 m³ Raum umbaut. Davon entfielen rund 43 % des umbauten Raums auf Wohngebäude mit einem Holzbauanteil von 18 %. Rund 9 % des umbauten Raums werden von landwirtschaftlichen Gebäuden beansprucht, wobei 40 % dieser Gebäude in Holzbauweise errichtet wurden. Sonstige Neubauten und Bürogebäude nehmen 48 % des neu umbauten Raums ein, davon 8 % in Holzbauweise.