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Hans Feist, Konstantin Benker und Fabian Schulmeyer
Neuigkeiten von der INTERFORST 2014 Teil 2 - Forsttechnik-Newsletter 2/2014

Nachdem wir im Forsttechnik-Newsletter 1/2014 überwiegend über die große Forsttechnik berichtet haben, widmen wir uns nun den Neuerungen in den Bereichen Steilhangbewirtschaftung, Geräte und Werkzeuge sowie Energieholzbereitstellung. Viel Spaß beim Lesen!

Steilhangbewirtschaftung

Laufwägen mit Hybridtechnik

Ansicht eines roten Laufwagens Bergwald 5000 Hybrid, der im Längsschnitt die Bauteile im Inneren zeigt.

Blick in das Innere des Hybrid-Laufwagens (Foto: K. Benker)

Auf der Interforst 2014 wurde wieder deutlich, dass spezielle Forsttechnik für das steile Gelände ein großes Thema ist. Dabei handelt es sich weniger um bahnbrechende Neuheiten, sondern vielmehr um Verbesserungen von Maschinen, die es bereits seit teilweise mehreren Jahren gibt.
So stellt zum Beispiel die Firma Franz Hochleitner im Bereich der Seilbringung den Laufwagen „Bergwald 5000 Hybrid“ vor. Dieser spult mit einem nun stärkeren Elektro-Motor das Lastseil aktiv aus und verbessert somit die Ergonomie beim Anhängen der Last. Die Akkus lädt ein kleiner Dieselmotor, der im 650 kg schweren Laufwagen integriert ist. Die Firma Koller arbeitet an einem ähnlichen Elektroausspuler. Allerdings sollen hier die Akkus nicht über einen extra Dieselmotor geladen werden, sondern durch die Spulung des Lastseils.

Kleinseilbahnen der Firmen Ritter und Maxwald

Die Firma Ritter hat einen Kurzstreckenseilkran entwickelt (KSK-3), der an einer üblichen Ritter-Doppeltrommelseilwinde montiert werden kann.
Die hydraulisch verstellbare Höhe des Teleskop-krans beträgt maximal 4,5 m. Die Bringung ist bergauf, bergab und in der Ebene möglich - allgemein also ein sehr flexibel einsetzbares Anbaugerät, das ca. 60.000 € inkl. Seilwinde kosten soll. Die Firma Maxwald bietet eine ähnliche Kleinseilbahn ohne Mast an, die 10.000-15.000 € kostet. Allerdings ist diese in erster Linie nur für die Bergauf-Bringung konzipiert.

Die Traktionshilfswinden sind im Kommen

Kleine grüne Winde auf Raupenlaufwerk.

„T-Winch“ als externe Traktionshilfswinde (Foto: K. Benker)

Bei Harvester und Forwarder spielt die Geländegängigkeit eine wichtige Rolle, um die Einsatzgrenzen zu erweitern. An den Messeständen der großen Harvester- und Forwarderhersteller bieten Firmen wie Haas, Ritter und Herzog-Forsttechnik jeweils Traktionshilfswinden an.
Durch diese Zusatzausstattung erschließen vor allem die Forwarder auch das sogenannte Übergangsgelände mit einer Neigung von 30-50%. Die Winden unterstützen den Fahrantrieb der Maschinen, indem sie synchron mit einer stufenlos einstellbaren Zugkraft von bis zu 10 Tonnen anziehen. Dadurch wird der Schlupf enorm minimiert und somit Bodenverwundung vermieden. Die max. Neigung ist allerdings auf 50% beschränkt, da die Maschine aus Sicherheitsgründen auch bei einem Seilriss am Hang zum Stehen kommen muss.

Während die eben beschriebenen kompakten Winden an der jeweiligen Forstmaschine verbaut sind, bietet die Firma ecoforst ihre „T-Winch“ als eine mobile, externe Traktionshilfswinde an. Diese wurde seit der Vorstellung auf der Elmia-Wood 2013 noch etwas modifiziert. Die Zugkraft (max. 8 Tonnen) steuert der Maschinenführer vom angehängten Fahrzeug im Hang aus per Funk.


Neues Aggregat der Fa. Koller

Orangefarbenes aufgeklapptes Harvester-Aggregat am Kranausleger.

Aggregat von Koller mit wegklappbarer Vorschubeinheit (Foto: K. Benker)

An Gebirgsharvestern sieht man oft das Harvesteraggregat „Woody 60“ von Konrad. Es bietet den Vorteil, dass sich die Einheit mit dem Hauptsägeschwert und den Vorschubwalzen nach oben klappen lässt, sodass eine verbesserte Holzgreiferfunktion erzielt wird.
Ein wesentlicher Vorteil weil dadurch die aufgrund der beengten Platzverhältnisse an Gebirgsstraßen so wichtige Holzmanipulation, wesentlich erleichtert wird. Das neue Aggregat H61 soll zusätzlich mit zwei weiteren Vorschubwalzen ausgestattet werden, um schonender und schneller arbeiten zu können. Die Firma Koller, die ihren Schwerpunkt in der Seilkrantechnik hat, arbeitet an der Fertigstellung eines vergleichbaren Aggregats und stellte dieses auch auf der Interforst´14 vor. Bisher wurden Gebirgsharvester der Firma Koller oft mit dem beschriebenen Aggregat der „Konkurrenz-Firma“ Konrad ausgestattet.

Geräte und Werkzeuge

Husqvarna Freischneider „535 FBX“

Forstwirt mit neuem Freischneider als Rucksackversion.

Die Galgenkonstruktion des Spacer (Foto: H. Feist)

Mit einem Freischneider hat der Husqvarna 535 FBX, auch genannt „Spacer“ nicht mehr viel gemeinsam. Zentrales Element ist ein Tragegestell, das wie ein Rucksack umgeschnallt wird.
Daran sind der Motor und ein Galgen, der über den Kopf des Bedieners hinweg geführt wird, montiert. Das Drehmoment des Motors wird über eine zunächst biegsame, dann starre Antriebswelle auf eine Kettensägen-Garnitur, die den typischen Freischneiderkopf ersetzt, übertragen.

Der zu manipulierende starre Teil der Antriebswelle wird über ein elastisches Band am Ende des Galgens gehalten, was durch Reduktion von statischen Halteaktivitäten zu einer deutlichen Entlastung der Arm- und Schultermuskulatur führt.
Der innovative Aufbau bewirkt also letztendlich eine neue, körperschonende, sichere und ermüdungsarme Arbeitsmethode. Eine echte Freischneider-Revolution!

Die Preisempfehlung des Herstellers liegt derzeit bei 999 €.

Mehr zum Einsatzbereich des Spacer sowie Leistungszahlen finden Sie in einem ausführlichen Artikel in der "AFZ" 13/2014.

Forstreich Mechanischer Fällkeil TR 30

Die Firma Forstreich stellte ihren mechanischen Fällkeil TR 30 vor. Über einen Ratschenhebel und ein Trapezgewinde wird der Keil nach vorne bzw. hinten bewegt. Der Fällkeil ist vor allem für das Zufallbringen starker Bäume gedacht, wo er eine echte Alternative zu schwerer Keilarbeit darstellt.
Im KWF-Test lobt der Prüfausschuss die leichte Handhabung aufgrund der kompakten Bauform und dem niedrigen Gewicht im Vergleich zu hydraulischen Fällhilfen sowie den geringen Wartungsaufwand. Nebenbei wird die Gefahr durch herabfallende Äste, die bei herkömmlicher Keilarbeit durch die Erschütterungen gelöst werden können, erheblich reduziert.

In der Ausgabe August 2014 der Zeitschrift "Forstmaschinenprofi" wird ausführlich über den Fällkeil berichtet.

Energieholz

Siegfried Schmutz´s „HolzUp“

Brennholzaufarbeitung bedeutet hohe Lasten in oft ungünsiger Haltung zu manipulieren – das geht auf Dauer unweigerlich auf´s Kreuz! Geht es nach dem Tüftler Siegfried Schmutz ist dank seiner Erfindung „HolzUp“ damit Schluss.
Es handelt sich um ein flexibles Mehrfachwerkzeug, das vor allem zum Ziehen und Aufstellen von ungespaltenem Meterholz eingesetzt wird. Durch die Hebelwirkung wird die Ergonomie bei der Brennholzaufarbeitung deutlich verbessert. Das hat auch das KWF erkannt, so dass „HolzUp“ mit dem Sonderpreis „Pfiffikus“ ausgezeichnet wurde.

„HolzUp“ ist zu einem Preis von 87,50€ zzgl. Porto und Verpackung ab sofort erhältlich.

Bereits die Frankfurter Allgemeine berichtete über „HolzUp“.

Brennholzsägen werden sicherer

Mann bedient eine beige-blaue Kreissäge.

Auf dem Bild ist die Sicherheitsabdeckung
gut zu erkennen.
(Foto: www.scheppach.com)

An den Ständen der Firmen Posch und Scheppach fielen die neuen Sicherheitseinrichtungen bei den Kreissägen auf, die im Zuge der Umsetzung der EU-Maschinenrichtlinie künftig auch an weiteren Sägen anderer Hersteller zu finden sein werden.
Bei allen Modellen der Baureihen „sl“ von Scheppach und „GS“ von Posch ist der Sägekorb mit einer Sicherheitsabdeckung ausgestattet. Zum Einen wird dadurch ein versehentliches Greifen in den Sägekorb verhindert, zum Anderen können keine Scheite während des Sägevorgangs herausgeschleudert werden. Der komplett geschlossene Sägebereich ist also ein wesentlicher Sicherheitsgewinn.

Erstes KWF-Zertifikat „Brennholzbetrieb“ übergeben

Logo vom KWF-Zertifikat „Brennholzbetrieb“. Grünes Kreissägeblatt mit 3 Holzscheiten und Flamme darin. Darunter der Schriftzug KWF, jeweils darunter die Schriftzüge Zertifikat und Brennholzbetrieb.

Das neue Logo (Quelle: KWF)

Auf der diesjährigen INTERFORST überreichte Frau Dr. Ute Seeling, Geschäftsführende Direktorin des KWF, das erste KWF-Zertifikat „Brennholzbetrieb“.
„Unternehmen, die das neue KWF-Zertifikat „Brennholzbetrieb“ tragen, arbeiten nachhaltig, sicher und sozial. Darauf können sich Verbraucher verlassen, die auf dieses Qualitätssiegel achten.“, so Seeling bei der Übergabe der ersten Urkunde. Für das neu geschaffene Qualitätssiegel haben das KWF und der Bundesverband Brennholzhandel, Brennholzproduktion e.V. (BuvBB) gemeinsam grundlegende Anforderungen an Betriebe der Brennholzproduktion und des Brennholzhandels erarbeitet. Es soll als Ver-braucherhinweis fungieren sowie die Sicherheit und Qualität der Betriebsabläufe gewährleisten. Die Unternehmen müssen dafür u.a. nachweisen, dass sie Mitglied in einer Berufsgenossenschaft sind, alle gesetzlichen Vorgaben und Verordnungen der einschlägigen Regelungsbereiche in Zusammenhang mit der Sicherheit für Mensch und Umwelt einhalten sowie die Qualitätsstandards des BuvBB erfüllen.

http://www.zertifizierte-brennholzbetriebe.de/ Externer Link

Termine

17.09.2015: 10. Bayerischer Waldbesitzertag
Ort: Freising-Weihenstephan
Thema: Waldbesitz und Naturschutz

www.forstzentrum.de Externer Link

06.-08.10.2015: Austrofoma
Ort: Stift Schlägl-Hochficht, Oberösterreich
Leitmesse für Seilkrantechnik und Steilhangbewirtschaftung

www.austrofoma.at Externer Link

16. und 17. Oktober 2015: 3. KWF-Thementage
Ort: Groß Heins (Landkreis Verden)
Kleiner Wald - was tun? - Nachhaltige Bewirtschaftung kleiner Waldflächen

www.kwf-thementage.de Externer Link

26.-29.09.2016: Forstwisschenschaftliche Tagung 2016
Ort: Freiburg im Breisgau, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

www.fowita.de Externer Link

Autoren

Alle Autoren sind Mitarbeiter in der Abteilung 4 „Forsttechnik, Betriebswirtschaft, Holz“ der LWF:

  • Hans Feist
  • Konstantin Benker
  • Fabian Schulmeyer