Holzentrindung

Entrindungszug neben einem Forstweg im Gebirge

Holzentrindungszug Doll-Klosterreichenbach (© LWF)

Die Entrindung von Rundholz geschieht heute überwiegend im Sägewerk. Aus Waldschutzgründen oder auf speziellen Wunsch des Kunden ist es jedoch auch möglich, das Rundholz bereits im Wald an der Forststraße zu entrinden.

Hierfür kommen mobile Entrindungsmaschinen zum Einsatz, die auf einem LKW aufgebaut sind. Als Alternative können spezielle Harvesterköpfe oder die händische Entrindung in Frage kommen.

Entrindungsmaschinen

Entrindungsmaschine bei der Arbeit

Entrindungsmaschine bei der Arbeit (© Florian Stahl, LWF)

Zur Manipulation der Rundhölzer sind die Spezialmaschinen mit einem bzw. zwei Forstkränen ausgestattet. Mit Hilfe des Krans wird das Rundholz aufgenommen und die Entrindungseinheit beschickt, welche den Stamm mittels rotierender Messer entrindet. Im Anschluss wird das Holz wieder an der Forststraße gepoltert.

Aufgrund der Größe dieser Spezialmaschinen ist in Zusammenhang mit der Länge der zu entrindenden Hölzer ein großer Arbeitsplatz vorzuhalten, um einen effizienten Einsatz der Maschinen zu gewährleisten.

Debarking Heads

In den vergangenen Jahren liefen in Bayern verschiedene Studien zur Erprobung spezieller Harvesterköpfe, welche im Zuge der Aufarbeitung die Stämme zugleich entrinden. Einzelne Unternehmer bieten diese Technik auch bereits in der Dienstleistung an.

Debarking Heads-Unternehmer-Datenbank des KWF Externer Link

Die Technik entstammt ursprünglich der Eukalyptusernte und wurde nun auf die Anforderungen an die Entrindung von Fichtenholz angepasst. In erster Linie soll dem Befall liegender Stammholzsortimente durch rindenbrütenden Borkenkäfern vorgebeugt werden. In den Praxisversuchen wurden hohe Entrindungsprozente erreicht. Allerdings stellte sich auch heraus, dass die Aufarbeitungszeit mit den modifizierten Köpfen im Vergleich zur Standardaufarbeitung deutlich mehr Zeit beansprucht, was in höheren Aufarbeitungskosten resultiert.

Manuelle Entrindung

Motorsäge mit Anbaugerät auf einem geschlitzten Fichtenstamm

Streifenmesser an Motorsäge (© Andreas Hohenadl, LWF)

Vor allem in unbringbaren Lagen der Berggebiete ist eine Entrindung von Fichtenholz zur Bekämpfung des Borkenkäfers unumgänglich. Neben den klassischen Schäleisen zur Entrindung von Hand stehen hier Anbaugeräte an Motorsägen zur Verfügung.

Diese Geräte verfügen über eine mit Messern bestückte Welle, welche einer Hobelwelle ähnelt. Diese Welle wird durch eine Kette oder einen Keilriemen angetrieben und entfernt in einem fräsenden Vorgang die Rinde vom Stamm.

Förderung
Die Entrindung von Stammholz zur Bekämpfung rindenbrütender Insekten wird in Bayern im Privat- und Kommunalwald staatlich gefördert. Weitere Informationen finden Sie hier: