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Stefan Friedrich und Florian Zormaier
Einleitung - LWF-Wissen 70

Seit dem Jahr 2001 ist der Preis für den fossilen Energieträger »leichtes Heizöl« – von einem starken Rückgang in der Wirtschaftskrise 2008/ 2009 abgesehen – von 28ct/l (Cent pro Liter) (Januar 2000) auf rund 75ct/l (Januar 2012) gestiegen (Statistisches Bundesamt 2012a). Diese Entwicklung fand insbesondere die letzten fünf bis sechs Jahre statt. Die Preissteigerungen auf den Märkten für fossile Energieträger belebten die Nachfrage nach Holz zur Wärme- und Stromerzeugung.

Außerdem ist es politisches Ziel, den Anteil der Erneuerbaren Energien bei der Bereitstellung von Wärme und Strom zu erhöhen. Die erhöhte Nachfrage nach Holz führte auch zu einer Verteuerung der Preise für dessen energetische und stoffliche Verwendung. So nahm der Preis für Nadelholzhackschnitzel seit 2005 um über 80% zu (Stand Januar 2012) (Statis­tisches ­Bundesamt 2012c).

Für Bayern liegen keine aktuellen und detaillierten Erkenntnisse zum Marktgeschehen im Bereich Energieholz vor, die letzte Berichterstattung war im Jahr 2005. Daher beauftragte das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF), eine erneute Marktanalyse durchzuführen.

Zielsetzung

Ziel dieses Berichtes ist es, nach den Jahren 2000 und 2005 einen aktualisierten Überblick über das Aufkommen und die Verwendung von Energieholz in Bayern für das Jahr 2010 zu geben. Zum Teil werden, soweit Daten vorliegen, aktuellere Zahlen dargestellt. Die wesentlichen Veränderungen der Stoffströme seit dem letzten Bericht werden beschrieben und aktuelle Trends dargestellt.

Methodik

Im Anhalt an bisherige Studien zum Rohholzaufkommen und Energieholzverbrauch (Hick und Mantau 2008; Mantau 2008; Röder et al. 2008) wurden umfangreiche Befragungen der Marktteilnehmer durchgeführt. Dadurch konnte die Berichterstattung auf eine fundierte Datenbasis gestellt werden, die z.T. für die letzte Marktanalyse nicht zur Verfügung stand. Auch wurde die Berichterstattung um eine GIS (Geoinformationssystem)-basierte Potentialanalyse von Flurholz sowie eine Umfrage bei Privathaushalten erweitert.

Aufbau

Der Aufbau dieses Berichtes folgt im Wesentlichen der Gliederung des letzten Energieholzmarktberichtes für Bayern (Bauer et al. 2006). Zunächst wird das Aufkommen von Energieholzsortimenten abgebildet, anschließend die Verbraucher beschrieben, um in einem dritten Schritt beides in einer Bilanz gegenüberzustellen.

Energieholzaufkommen: Holz wird in verschiedenen Sortimenten energetisch genutzt: Waldholz, Säge­nebenprodukte und Presslinge daraus, Industrierestholz sowie Rinde und Hobelspäne, Altholz und Flur- und Schwemmholz sowie Holz aus Kurzumtriebskulturen. Auf eine erneute Kalkulation des Waldenergieholzpotentials wurde verzichtet. Jedoch wurde das Potential von Flurholz durch einen GIS-basierten Ansatz neu berechnet.

Energieholzverbrauch: Die wesentlichen Verbraucher (Feuerstätten und Biomasseheiz- und -heizkraftwerke) werden ausführlich beschrieben und deren Bedarf an Holz zur Wärme und Stromerzeugung für das Jahr 2010 berechnet. Als weitere Nachfrager werden auch die stofflichen Verwerter der Holzwerkstoff- und Papierindustrie dargestellt, weil deren Bedarf an Holzsortimenten sich besonders stark mit dem des Energieholzmarktes überschneidet.

Bilanzierung: Angebot und Verbrauch von Energieholz werden gegenüberstellend verglichen. Für unterschiedliche Zielgruppen werden die Energiekennzahlen aufbereitet.

Schlussfolgerungen: Aus den Ergebnissen der Berichterstattung werden Empfehlungen für politische Entscheidungsträger und Akteure auf dem Energieholzmarkt abgeleitet. Aus den Erfahrungen, die im Zuge der Datenerhebung und -aufbereitung gewonnen wurden, wurde weiterer Forschungsbedarf formuliert.

Autoren

  • Stefan Friedrich
  • Dr. Florian Zormaier