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Michael Kohlpaintner und Axel Göttlein
Mit dem Wald verschwindet auch der Humus - LWF-aktuell 71

Auf vielen Hochgebirgsflächen der Bergwälder ist der Humus - mehr als auf Waldstandorten im Flachland - eine außerordentlich wichtige Nährstoffquelle. Schaffen Kalamitäten wie Sturmwurf, Borkenkäferbefall und Lawinenabgänge im Hochgebirge große Freiflächen, forciert das veränderte Bodenklima den Humusabbau. Da die Bodenvegetation oft nur spärlich entwickelt ist, werden die freigesetzten Nährstoffe mit dem Sickerwasser ausgewaschen und fehlen der nachfolgenden Bergwald-Generation. Nach massiven Humusverlusten auf Freiflächen kann das Baumwachstum für lange Zeit gravierend beeinträchtigt sein.

SturmwurfflächeZoombild vorhanden

Abbildung: Geräumte Sturmwurffläche: Die rasche Humusmineralisierung und die Nährstoffverluste beeinträchtigen die Wieder-bewaldung. Foto: M. Kohlpaintner

Am 19. Januar 2007 fegte der Sturm Kyrill über die Bayerischen Kalkalpen hinweg und verursachte große Schäden. Allein im Lattengebirge nahe Bad Reichenhall wurden über 150 Hektar fichtendominierter Bergwald der hochmontanen bis subalpinen Stufe geworfen. Im Jahr 2008 wurde auf einer dieser Flächen im Rahmen eines vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten geförderten Projektes Versuchsflächen auf 1.450 m ü. N.N. Höhe eingerichtet, um die ökologischen Folgen der Sturmschäden genauer zu erforschen und die Wiederaufforstung wissenschaftlich zu begleiten.

Unter anderem wurden die Sickerwässer unter vier verschiedenen, für den Standort charakteristischen Bodenformen zeitgleich auf der Sturmwurffläche sowie in einem angrenzenden intakten Waldbestand untersucht.

Ein enges Nebeneinander von anstehendem Gestein, reinem, meist vergrastem Mineralboden und bis zu 45 Zentimeter mächtigen Humusauflagen über anstehendem Kalkgestein oder über Mineralboden kennzeichnet die Böden im Projektgebiet. Diese mächtigen Humusauflagen im Gebirge unterscheiden sich vom ökologisch eher ungünstigen Rohhumus durch in der Regel günstigere nährstoffkundliche Parameter wie höhere pH-Werte sowie engere C/N-Verhältnisse und werden auch als Tangelhumus bezeichnet.

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