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Lothar Zimmermann, Stephan Raspe, Christoph Schulz und Winfried Grimmeisen
Wasserverbrauch von Wäldern - LWF-aktuell 66

Wohlbekannt in Öffentlichkeit und Forstwirtschaft: Wälder verdunsten mehr als Feld und Flur. Doch warum ist dies so? Ist es immer so? Gibt es Unterschiede zwischen den Baumarten? Stimmt es, dass besonders Birken viel Wasser verbrauchen und wie trockene Schwämme Grundwasser nach oben saugen? Fragen über Fragen, zu denen wir hier ein paar Antworten geben wollen.

Grafik: Wasserkreislauf in Wäldern. Wasser gelangt über Niederschläge, Kronentraufe und Stammablauf zum Waldboden. Ein Teil des Wassers verdunstet gleich wieder an der Bodenoberfläche. Das Bodenwasser wird zum einen über die Feinwurzeln aufgenommen, zum anderen sickert es bis ins Grundwasser. Die Bäum geben durch die Transpiration und die Interzeption wieder Wasser an die Luft ab. Zoombild vorhanden

Komponenten des Wasserhaushaltes von Wäldern
(verändert nach Rehfuess 1990)

Betrachten wir zunächst den Wasserkreislauf im Wald. Der auf das Kronendach fallende Regen benetzt die Oberflächen der Blätter oder Nadeln sowie der Zweige und Äste. Damit wird eine Art Wasserspeicher im Kronenraum aufgefüllt. Dieses Wasser verdunstet dann wieder, ohne überhaupt den Waldboden erreicht zu haben. Den Prozess nennt man "Interzeption". Infolge ihrer großen benetzbaren Oberfläche mit bis zu 27 Quadratmetern Blatt- oder Nadeloberfläche pro Quadratmeter Bestandesfläche weisen Waldbestände von allen Vegetationstypen die größten Interzeptionsverluste auf.

Erst wenn mehr Regen fällt als die Krone zurückhalten kann, gelangt Wasser als Kronentraufe auf den Waldboden. Besonders bei Buchen fließt ein Teil des Niederschlags zusätzlich direkt am Stamm entlang auf den Boden. Auch von der Bodenoberfläche verdunstet nochmals ein Teil des Wassers, genannt "Bodenevaporation".

Der Rest des Niederschlagwassers versickert in den Boden und kann den Bodenwasserspeicher auffüllen. Von dort nehmen es die Bäume teilweise über die Feinwurzeln auf und transpirieren es über die Krone. Unterhalb der Hauptwurzelzone fließt es als Sickerwasser dem Grundwasser zu.

Die Gesamtverdunstung im Wald setzt sich somit aus Interzeption, Transpiration und Bodenevaporation zusammen. Insgesamt bestimmen die Wechselwirkungen zwischen Atmosphäre, Pflanze und Boden den Prozess der Verdunstung. Die Transpiration hat meist den größten Anteil an der Gesamtverdunstung. Welche Menge dann tatsächlich verdunstet, hängt neben dem Verdunstungsanspruch der Atmosphäre von der Menge an pflanzenverfügbarem Bodenwasser und dem strukturellen Aufbau der Waldbestände ab.

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