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Christian Kölling, Stefan Müller-Kroehling
Standörtliche Möglichkeiten für den Anbau der Elsbeere in Bayern - LWF-Wissen 67

Die Elsbeere (Sorbus torminalis) ist schwerpunktmäßig im südlichen Mitteleuropa und nördlichen Südeuropa verbreitet. Sie ist an warm-trockene Klimate angepasst, erträgt jedoch auch mäßige Winterkälte. Die Böden sollten aus karbonatischem Substrat (Kalke, Mergel und kalkhaltige Tone) bestehen oder anderweitig eine hohe Basensättigung aufweisen. Je weniger diese standörtlichen Bedingungen erfüllt sind, desto mehr forstliche Hilfe benötigt die Elsbeere, sofern sie am Bestandesaufbau beteiligt sein soll. Das Gleiche gilt auf für die Elsbeere optimalen Standorten, auf denen auch die Buche gedeihen kann. Im Klimawandel werden sich die klimatisch günstigen Regionen für diese wärmeliebende Baumart in Bayern stark ausdehnen. Allerdings sind in den neuen Anbauregionen nicht überall die notwendigen Bodensubstrate vorhanden. Dennoch bieten sich bereits jetzt – und künftig zunehmend – zahlreiche Standorte für eine verstärkte Beteiligung der Elsbeere am Bestandsaufbau an.

Dicker Baum vor dem ein Hund sitzt

Abbildung: Auf nicht so extremen Standorten wie hier im Universitätswald Sailershausen wächst die Elsbeere zu Bäumen Erster Ordnung heran. Foto: H. Stark

Die Elsbeere (Sorbus torminalis) hat ein nicht sehr ausgedehntes Verbreitungsgebiet, das einen Schwerpunkt vom südlichen Mitteleuropa bis zum nördlichen Südeuropa aufweist. In Deutschland gelangt sie im Mittelgebirge und im Norden bereits an ihre Kältegrenze. Weil diese Baumart bei uns heute selten ist, aber dennoch zur heimischen Baumflora gehört, kann man sie als „Heimischen Exoten“ bezeichnen. Auch auf andere Baumarten trifft diese Bezeichnung zu, beispielsweise auf den Feldahorn (Acer campestre), den Speierling (Sorbus domestica) und auf den Französischen Ahorn (Acer monspessulanum).

Gemeinsam sind diesen Arten die Toleranz gegenüber einem warm-trockenen Klima und gleichzeitig eine gute Anpassung an periodisch auftretende Winterkälte. Beide Fähigkeiten haben die heimischen Exoten durch ihr Vorkommen sowohl bei uns als auch in den wärmeren Regionen Süd- und Westeuropas seit Jahrhunderten bewiesen. So hat die Elsbeere eine große Bedeutung vor allem in Frankreich, wo sie Bestandteil von Z-Baum-orientierten Eichenmischwald- und mittelwaldartigen Waldbausystemen ist.

Die Schwerpunkte des Elsbeer-Vorkommens liegen in Bayern im unterfränkischen Muschelkalkgebiet und auf karbonatischen Standorten des Keupers sowie im weißen Jura. Südlich der Donau besiedelt sie nur we- nige Standorte, vor allem in den wärmeren Regionen des Alpenvorlandes.

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