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Natürliche Bestandsregulation?

Wildschweinrotte im Schnee (Foto: byrdyak/fotolia.com).

Foto: byrdyak/fotolia.com

Die Biologie des Schwarzwildes bringt es mit sich, dass die Tierart natürlicherweise hohe Verluste vor allem an Jungtieren verkraften muss. Selten werden Wildschweine in unseren Populationen älter als im Durchschnitt zweieinhalb Jahre. Für hohe Sterblichkeitsraten, die man in vielen Untersuchungen feststellen konnte, sind verschiedene bestandsregulierende Faktoren verantwortlich. Einer ist beispielsweise die Sterblichkeit der Frischlinge. Wenn die Witterungseinflüsse hart sind, sterben viele Frischlinge in den ersten Lebenswochen.
Von Bedeutung sind auch Infektionskrankheiten. Die Viruserkrankungen der Europäischen und Afrikanischen Schweinepest, für den Menschen völlig ungefährlich, können zu erheblichen Verlusten führen. Diese Krankheiten können auch die Hausschweine befallen. Deshalb sind sie von den Landwirten besonders gefürchtet, weil erhebliche wirtschaftliche Einbußen bei einem Ausbruch in Hauschweinbeständen entstünden, nicht zuletzt weil befallene Hausschweinbestände getötet werden müssten, um eine Ausbreitung zu verhindern. Da in unserer Kulturlandschaft natürliche Fressfeinde des Schwarzwildes, beispielsweise der Wolf, als bestandsregulierende Faktoren verschwunden sind, hat der Mensch durch die Bejagung deren Aufgabe übernommen. Die häufigste Todesursache der Wildschweine bei uns ist der gezielte Schuss aus dem Gewehr.

Hohes jagdliches Engagement notwendig

Allerdings zeigen die Jagdstrecken, dass die Wildschweinbestände trotz großer Anstrengungen nicht ausreichend reguliert sind. Die Bestände konnten in den vergangenen Jahren nicht auf einem niedrigen Niveau gehalten werden, sondern steigen, mit jährlichen Schwankungen in der Jagdstrecke, kontinuierlich an.
Damit die Probleme mit den Wildschweinen auf ein tolerables Maß beschränkt werden, kommt der jagdlichen Regulierung der Schwarzwildbestände eine sehr wichtige Bedeutung zu. Verschiedene Jagdmethoden kommen dabei zur Anwendung.

Esst mehr Wildschwein!

Da das Wildbret des Schwarzwildes ausgesprochen schmackhaft ist, wird es nach der Erlegung von den Jägern vermarktet. Dabei kommt nur genusstaugliches Fleisch in den Handel. Vor dem Verkauf wird es von Veterinären auf Trichinen untersucht, um eine Kontamination mit diesem Parasiten ausschließen zu können.
Dort wo eine Strahlenbelastung mit Radiocäsium nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl immer noch gegeben ist, werden die erlegten Wildschweine daraufhin untersucht und gelangen nicht zum Verbraucher, wenn der gemessene Wert den festgelegten Grenzwert übersteigt.

Wer Wildschweinfleisch isst, hilft bei der Lösung des Schwarzwildproblems mit. Denn wenn die Nachfrage nach dem Wildbret der "Schwarzkittel" gegeben ist, wird der Jäger auch engagiert jagen.

Also: Essen Sie auch mal Wildschwein. Es schmeckt!

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