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Heinz Bußler, Helge Walentowski
Wälder in der Mongolei - LWF-aktuell 83

Mit dem Landschaftsbild der Mongolei verbindet man Steppe, Halbwüste und Wüste. Dass die Mongolei eine Waldfläche von der Größe der Bundesrepublik besitzt, ist weitgehend unbekannt. Vor allem in den Subtaiga- und Bergtaigawälder des transbaikalischen Grenzgebirges zu Russland finden sich noch großflächige Urwälder mit einer imposanten Artenvielfalt. Doch die Vielfalt ist bedroht - illegaler Holzeinschlag, Brandstiftung und Wilderei sind ein zunehmendes Problem.

Niedrigwüchsigen Baum, der auf rötlichem Sanboden wächst. Die Landschaft ist ansonsten vegetationsfrei.

Abbidlung: Saxaulbaum in der Südgobi: In der Mongolei können diese Gebüsche durchaus lichte bis zu vier Meter hohe »Buschwälder« bilden. Foto: H. Bußler

Die Mongolei hat eine Fläche von circa 1,6 Millionen Quadratkilometern und ist damit viermal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland. Der Waldanteil beträgt etwa sieben Prozent; demnach besitzt die Mongolei fast elf Millionen Hektar Wald und damit so viel wie die Bundesrepublik Deutschland (FAO 2011). Das Klima im zentralasiatischen Hochland mit einer mittleren Höhenlage um 1.500 Meter ü. NN ist ausgeprägt kontinental und arid. Die Temperaturschwankungen zwischen Sommer und Winter sowie zwischen Tag und Nacht sind extrem groß. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt in weiten Teilen des Landes im Minusbereich. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt im Norden 400 Millimeter und verringert sich nach Süden kontinuierlich bis auf 100 Millimeter in der Zentralgobi.

In der Mongolei werden drei große Waldzonen unterschieden. Zum einen gibt es den Süd-Baikal-Bereich, der im Norden an Russland angrenzt. Die Hauptbaumarten sind Sibirische Lärche (Larix sibirica), Waldkiefer (Pinus sylvestris), Sibirische Zirbelkiefer (Pinus sibirica) und Mandschurische Birke (Betula platyphylla). Desweiteren ist im Nordwesten der Changai-Bereich zu finden. Hier wachsen vor allem Sibirische Lärchen, Sibirische Zirbelkiefenr, Birken und Sibirische Fichten (Picea obovata). Zu guter letzt gibt es noch den zentralasiatische Bereich. Er grenzt im Süden und Südwesten an China an. Eine wichtige Vegetationsform sind die Saxaul-Gebüsche (»Rutenstrauch-Halbwüsten«).

In den ersten beiden Waldzonen stocken auf zeitweilig überschwemmten alluvialen Talböden diverse Auwälder, darunter taiga-ähnliche Ausprägungen mit Sibirischer Fichte bis hin zu azonalen, starken Wasserspiegelschwankungen unterworfenen und häufig umgestalteten Weichlaubholz-Auwäldern mit Pappeln und Weiden. Der durchschnittliche Holzvorrat beträgt circa 100 Festmeter pro Hektar. Vom jährlichen Zuwachs von 1,2 Festmetern pro Hektar wurden bisher nur etwa 15 Prozent genutzt.

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