Eine Gruppe von Kindern steht in einem Laubwald.

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Dirk Schmechel
Vom Waldwissen zum verantwortlichen Handeln - LWF-aktuell 107

Die Wahrnehmung der Bewirtschaftung von Wäldern in der Öffentlichkeit scheint geprägt von Emotionen, Wissensdefiziten, Vorurteilen und Widersprüchen. Forstliche Öffentlichkeitsarbeit hat in Deutschland entsprechend reagiert: Bundesweite Gemeinschaftskamapagnen zum Jahr der Wälder 2011 und zum Jubiläum der Nachhaltigkeit 2013 oder das Bayerische Waldnaturschutzjahr 2015 sollen helfen, der Forstbranche im Dialog waldrelevanter Themen wieder mehr Gehör zu verschaffen.

Doch wie kommt das an? Auf welchen Nährboden fällt es? Wie werden der Wald und seine Nutzung wahrgenommen? Und: Kann es sein, dass der Stellenwert der Waldpädagogik in diesem Kontext noch immer stark unterschätzt wird?

Eine Gruppe von Personen steht um eine große auf dem Boden ausgebreitete Weltkarte herum. Eine Frau kniet darauf.Zoombild vorhanden

Abbildung: Workshop »Der Wald ist voller Nachhaltigkeit« an
der LWF mit Lehrern, Erziehern, Förstern und zertifizierten Waldpädagogen. Foto: U. Schulte-Ostermann

Bürgerinnen und Bürger schätzen den Wald als Erholungsraum, sie kennen und stehen voll hinter seinen Schutzfunktionen und sie wollen den Rohstoff Holz als vielfältig verwendbaren Werkstoff und erneuerbaren Energieträger nicht misssen. Jedoch der Vorgang des Nutzens selbst, der Holzeinschlag oder die Baumfällung, sind in der öffentlichen Wahrnehmung negativ besetzt. Das schon seit fast 20 Jahren (Pauli et al. 1998) für die Forstwirtschaft beschriebene »Schlachthausparadaxon« scheint nach wie vor bei der Wahrnehmung waldbezogener Informationen wirksam zu sein.

Der Begriff Nachhaltigkeit ist wenig bekannt. Auf die Frage im Jugendreport 2003 (Brämer 2003) »Was ist Nachhaltigkeit?« antworteten 5% der Jugendlichen (6. bis 9. Klasse) mit »Keine Ahnung« und 20% meinten, es bedeutet »Die Natur nicht stören« oder »Die Natur nicht zerstören«. Nur 18% kamen dem forstlichen Nachhaltigkeitsverständnis sehr nahe und antworteten: »Ressourcen nutzen« (9%), »Schützen und pflegen« (7%) oder »Nicht mehr nutzen als nachwächst« (2%).

Die PISA-Wald-Studie (SDW 2010) offenbart weitere, noch detailliertere Ergebnisse. So erkennen sieben- bis neunjährige Kinder im Durchschnitt von zwölf heimischen Baumarten nur 3,7. Ein Drittel der 2.800 Befragten kennen keine der Funktionen oder Leistungen des Waldes.

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