Veronika Baumgarten
Netzwerkarbeit am ZWFH auf dem Vormarsch – LWF aktuell 115
Zum Wintersemester 2016/17 hat das Zentrum Wald-Forst- Holz Weihenstephan (ZWFH) ein neues wissenschaftliches Dialog-Forum, das »ZWFH-Forum «, ins Leben gerufen. Das Ziel dieser Veranstaltungsreihe ist es, den wissenschaftlichen Austausch zwischen den Partnerinstitutionen des Zentrums zu intensivieren und allen Mitarbeitern und Studierenden einen Einblick in derzeit bearbeitete Themenfelder zu geben.
»Dieser Erfolg hat uns ermutigt, weiterzumachen und das nächste Forum, diesmal zum Thema ›Biodiversität‹, zu starten. Die große Zahl der dazu am Zentrum laufenden Aktivitäten erlaubt es uns sogar, die Thematik in zwei thematisch zusammenhängenden ZWFH-Foren zu behandeln«, so Prof. Michael Weber, Leiter des ZWFH. Das 2. ZWFH-Forum am 11. Juli 2017, das erste der beiden thematisch zusammenhängenden ZWFH-Foren, war dem »Erhalt der Biodiversität in Wäldern und Mooren« gewidmet. Die Referate und Poster dieses 2. ZWFH-Forums vermittelten einen guten Überblick über aktuelle Forschungsarbeiten zur Biodiversität am Zentrum.
Eine Botschaft, die sich wie ein roter Faden durch die Referate zog, war, dass die Förderung von Biotop- Strukturen in Form von Habitatbäumen und Totholz sowie der Erhalt von Sonderstandorten mit spezifischer Artenvielfalt zur Sicherung der Biodiversität beitragen. »Die Strukturvielfalt kann dabei nicht nur durch den Menschen, sondern auch durch den Biber gefördert werden«, wie Prof. Dr. Volker Zahner (HSWT) erläuterte. Wie die Qualität von Biodiversität zu beurteilen ist, erklärte Markus Blaschke (LWF): »Für die Beurteilung der Biodiversität von Wäldern ist die Zusammensetzung der spezifischen, natürlichen Artengemeinschaften viel wichtiger als reine Artenzahlen. «
Aber nicht nur die klassischen Wälder waren im Fokus der Veranstaltung, sondern auch die Moorwälder. »Moorwälder sind ein wertvoller Bestandteil in der Vegetationsabfolge von naturnahen Mooren. Deshalb ist es wichtig, bei Renaturierungen zwischen erhaltenswerten naturnahen Moorrand-Fichtenwäldern und gegebenenfalls zu entfernenden sekundären Fichtenbestockungen zu unterscheiden «, so Prof. Dr. Jörg Ewald (HSWT). Und Dr. Stefan Müller-Kroehling (LWF) stellte mit dem »Moorartenkorb« ein neues, sehr effizientes Hilfsmittel für die Bewertung von Arten in Moorwäldern vor.
Am Ende des Nachmittags waren sich die Besucher einig, dass diese sehr gelungene Veranstaltung unbedingt wiederholt werden sollte. Das 3. ZWFH-Forum findet am 21. November 2017 statt. Hier soll ein Bogen gespannt werden vom Zusammenwirken der Ökosystemleistungen zur biologischen Vielfalt. Prof. Thomas Knoke von der TUM meinte dazu: »Um die Vielfalt des Lebens in unseren Wäldern zu erhalten, sind Erkenntnisse über Wechselwirkungen zwischen Ökosystemleistungen und Biodiversität unerlässlich. « Ein spannender Ausblick für die Herbstveranstaltung. Freuen wir uns darauf!
Referentinnen und Referenten des 2. ZWFH-Forums am 11. Juli 2017
»Naturwaldreservats-Forschung in bayerischen Schwerpunktreservaten, Kuratoriums-Projekt D03«
»Management von Artenvielfalt in der integrativen Waldwirtschaft«
»Funktionelle Biodiversitätsforschung und Totholzexperimente – die Biodiversitäts-Exploratorien«
»Das BioHolz-Projekt: Biodiversitätsforschung zum Thema Totholz«
"Die Wirkung des Europäischen Bibers (Castor fiber) auf den natürlichen Wasserrückhalt an ausgewählten Fließgewässern Bayerns"
»Arten in Moorwäldern und der Bayerische Moorartenkorb (MAK) als neues Instrument«
»Schutzwürdigkeit von Moorrand-Fichtenwäldern«
»Alpenhumus als klimasensitiver C-Speicher und entscheidender Standortfaktor im Bergwald«