Nachrichten aus dem Zentrum Wald-Forst-Holz - LWF-aktuell 110

Das Zentrum Wald Forst Holz Weihenstephan - bestehend aus der Studienfakultät für Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement der Technischen Universität München, der Fakultät Wald und Forstwirtschaft der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und der Bayrischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft - vereint Forschung, Lehre und Beratung an einem Standort und bildet den Knotenpunkt forstlicher Kompetenz in Bayern.

Die neuesten Nachrichten und Informationen aus dem ZWFH finden sie auf dieser Seite. Die Nachrichten aus dem Zentrum erscheinen auch stets in der jeweiligen Ausgabe von LWF-aktuell.

Statusseminar zur forstlichen Forschung

riums für forstliche Forschung fand am 6. April 2016 mit über 100 Teilnehmern am Zentrum Wald- Forst-Holz Weihenstephan statt. Es informierte über aktuelle Forschungsergebnisse zu den Dauerbrennern »Wald und Gesellschaft« »Waldschutz« und »Klimawandel «.

Wald und Forstwirtschaft stehen heute im Fokus der verschiedensten Interessensgruppen, die sehr komplexe und zum Teil widersprüchliche Ansprüche an den Wald stellen. Diesem Sachverhalt trägt auch die forstliche Forschung Rechnung. Gemäß dem Motto »Forestry is not about trees, it’s about people! « wurden am Vormittag öffentliche Auseinandersetzungen um den richtigen Umgang mit Wald analysiert und dazu Strategieempfehlungen aus Sicht der Kommunikationswissenschaft geboten.

Dass Sensibilität gegenüber unserer Kulturlandschaft notwendig ist, und wie dieses Thema der lokalen Bevölkerung vermittelt werden kann, zeigte das zweite Projekt. Um Partizipationsprozesse in Bezug auf die nachhaltige Waldbewirtschaftung anzustoßen, wird seit vielen Jahren erfolgreich Waldpädagogik und »Bildung für Nachhaltige Entwicklung« betrieben. Wie diese innovativ und konkret umgesetzt werden, veranschaulichten zwei weitere Vorträge.

Am Nachmittag dann wurden für Waldbesitzer wichtige Handlungsempfehlungen zu aktuellen Schadorganismen an den Baumarten Esche und Ahorn aufgezeigt. Vorträge zum Trockensommer 2015 sowie zur Sicherung forstlichen Vermehrungsgutes im Hinblick auf den Klimawandel rundeten die Veranstaltung dieses Tages ab. In den Pausen hatten die zahlreichen Teilnehmer und die Referenten Gelegenheit zum regen Gedankenaustausch.

Christoph Josten

Erstmals wieder eine staatliche Jägerprüfung in Weihenstephan

Nach fast fünf Jahren, während der sich nicht genügend Prüflinge für den Standort Weihenstephan beworben hatten, fand im März 2016 eine sogenannte Bedarfsprüfung mit 18 Bewerbern statt. Bei dieser Prüfung werden die schriftlichen, mündlichen und praktischen Prüfungsteile innerhalb einer Woche abgelegt. Im Gegensatz dazu finden diese bei der regulären Prüfung über vier Wochen verteilt statt.

Die circa 250 bestellten Jägerprüfer/Innen in ganz Bayern wurden über diese Prüfung informiert und konnten sich bei der zentralen Jägerprüfungsbehörde in Landshut melden. Aus diesen wurden dann die benötigten Prüfer festgelegt. Dadurch wird vermieden, dass an den einzelnen Prüfungsstandorten immer dieselben Prüfer tätig sind. Insgesamt können an 16 Standorten in Bayern vierteljährlich die Prüfungen abgehalten werden.

Der schriftliche Teil, ein Katalog mit 100 Fragen, von denen mindestens 75 richtig beantwortet werden müssen, fand in den Räumen der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft statt. Der mündliche Teil wurde in den Räumen der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf abgehalten und umfasste sechs Sachgebiete, in denen die Prüflinge jeweils etwa 12 Minuten Rede und Antwort stehen mussten. Der praktische Teil mit der Handhabung der Waffen und dem Kugelschießen wurde auf der Schießanlage der Königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft Schrobenhausen geprüft.

Michael Friedrich

Weitere Informationen und Fragenkatalog:

20. Forstlicher Unternehmertag

Gruppe von gut gekleideten Herren stellt sich einem Porträtfoto.Zoombild vorhanden

Abbildung 4: Akteure des 20. Forstlichen Unternehmertags (TUM Foto: ZWFH)

Das 20. Jubiläum des Forstlichen Unternehmertags der Professur für Forstliche Verfahrenstechnik der TU München am 10. März 2016 stand unter dem Motto »Aktuelle Lösungsansätze und die Herausforderungen von Morgen«. Prof. Eric R. Labelle begrüßte über 250 Besucher aus der Forst- und Holzbranche am Zentrum Wald-Forst-Holz Weihenstephan. Neben der Ausstellung zahlreicher Unternehmen und Institutionen über Neuerungen im Forstsektor bot die Tagung ein abwechslungsreiches Spektrum an Vorträgen. Unter anderem gab es als Blick auf die Forstwirtschaft die Sichtweise des Priesters Pater Lukas Wirth, Cellerar vom Kloster Scheyern, zu hören. Dr. Hans Ulrich Dietz vom Kuratorium für forstliche Forschung referierte über Verwendung, Möglichkeiten und Grenzen von Bordcomputern in Harvestern.

In einem Infoblock aus Kurzvorträgen kamen Praktiker zu Wort, ebenso wurde der Trinkwasserschutz thematisiert. Gerade dieser barg direkten Diskussionsbedarf, nachdem die Frage nach Ausgleichszahlungen an die Forstwirtschaft aufkam. Neben dem thematischen Schwerpunkt auf Forstmaschinen wurden am Nachmittag auch Ergebnisse der dritten Bundeswaldinventur vorgestellt. Erstmalig fand im Anschluss eine Podiumsdiskussion statt, in der die Zukunft der Wälder und insbesondere des Nadelholzanteils bei der Baumartenzusammensetzung kontrovers erörtert wurde.

Zu Wort kamen Franz Brosinger (Referat Waldbau, Waldschutz und Bergwald des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten), Walter Faltl (Waldbau, Naturschutz, Jagd und Fischerei der Bayerischen Staatsforsten), Norbert Harrer (Unternehmer und 1. Vorsitzender des Berufsverbands der Forstunternehmer in Bayern e.V.), Prof. Dr. Andreas Bitter (Institut für Forstökonomie und Forsteinrichtung der TU Dresden und Vorsitzender von PEFC Deutschland) und Carsten Doehring (Bundesverband der Deutschen Säge- und Holzindustrie). Die Diskussion zeigte lebhaft die Spannungsfelder, zwischen denen sich die Forstwirtschaft bewegt. Deutlich wurde auch die Forderung nach mehr Nadelholz seitens der Holzwirtschaft. Die Chance auf Austausch unter Kollegen und Mitstreitern nutzten zahlreiche Besucher an den Ausstellungsständen im Foyer des Zentralen Hörsaalgebäudes.

Christoph Josten

Bayerisches Baumforum zum 9. Mal in Freising

Maschinen und Personen stehen auf einem Platz vor einem modernen Gebäude.Zoombild vorhanden

Abbildung 5: 17 Aussteller präsentierten neue Produkte.(Foto: ZWFH)

alle, die mit der Erfassung, Pflege und Kontrolle von Bäumen betraut sind, informierte am 17. März 2016 am Zentrum Wald- Forst-Holz Weihenstephan über Aktuelles rund um den Baum. Den Schwerpunkt bildete dieses Jahr das Thema »Baumkontrolle und Artenschutz«. Prof. Dr. Dr. Michael Weber, Leiter des Zentrums Wald-Forst- Holz Weihenstephan, begrüßte die über 300 Besucher. Sebastian Gößwein von der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft ging auf das Trockenjahr 2015 und die damit verbundene höhere Anfälligkeit der Bäume gegenüber Schadorganismen ein. Detailliert stellte er wichtige Schadinsekten wie beispielsweise die Fichtenborkenkäfer Kupferstecher und Buchdrucker, den Eichenprozessionsspinner oder den seit einigen Jahren eingeschleppten Asiatischen Laub- holzbockkäfer vor.

Die rechtliche Situation der Verkehrssicherungspflicht bei waldpädagogischen Veranstaltungen und bei Waldkindergärten mit Ratschlägen für die Umsetzung in der Praxis stellte Rainer Hilsberg dar. Max Gotz, Oberbürgermeister der Stadt Erding, referierte über das grüne Entwicklungskonzept seiner Stadt und die Umsetzung durch die Verwaltung. Damit konnte erstmals für das Baumforum ein Redner aus der Politik gewonnen werden, der die Umsetzungsproblematik plausibel darlegte.

Bodo Siegert erläuterte in seinem Referat, dass seit der Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes dem Artenschutz und damit auch der Pflege von Stadtbäumen eine höhere Stellung zukommt. Baumpflege und Baumerhalt sind damit vor neue Herausforderungen gestellt. Beispielhaft beschrieb er dies an einer kaum mehr standsicheren Platane, in der der streng geschützte Eremit lebte. Abschließend stellte Maximilian Katzer seine Untersuchung zur »Praktischen Relevanz des Artenschutzes bei der Baumpflege« im Rahmen seiner Master-Arbeit an der Beuth Hochschule für Technik Berlin vor. Die auf seinen Daten basierende Aussage, dass der Konflikt zwischen der Verkehrssicherungspflicht und dem Artenschutz in der Praxis keine große Rolle spiele, führte im Anschluss zu einer angeregten Diskussion und konnte nicht abschließend geklärt werden.

In der angegliederten Fachausstellung zeigten 17 Aussteller neue Produkte zur Baumpflege und Baumkontrolle und konnten ihre Dienstleistungen erläutern. Das Baumforum wird in Bayern von der Datenbankgesellschaft mbH, der Nürnberger Schule und dem Zentrum Wald-Forst- Holz Weihenstephan organisiert und ist in der Baumpflegebranche mit jährlich sieben Veranstaltungen deutschlandweit etabliert.

Christoph Josten und Heinrich Förster

Michael Roßkopf übernimmt Lehrauftrag für Standortslehre und Ressourcenschutz

Brustbild Prof. Michael Roßkopf

Abbildung 6: Prof. Dr. Michael Roßkopf

Zum 1. März 2016 hat Michael Roßkopf für drei Jahre die Vertretung der Professur für Angewandte Standortslehre und Ressourcenschutz an der Hochschule Weihenstephan- Triesdorf von Prof. Dr. Andreas Rothe übernommen, der für diesen Zeitraum zu den Bayerischen Staatsforsten wechselt. Michael Roßkopf, Jahrgang 1964, ist seit 1989 in der Bayerischen Forstverwaltung.

Nach der Großen Forstlichen Staatsprüfung war er von 1992 bis 2000 am Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten vor allem in den Bereichen Waldbau, Forsteinrichtung und Waldschutz tätig. Danach konnte er bis 2005 betriebliche Erfahrung als stellvertretender Forstamtsleiter mit den Aufgabenschwerpunkten »Holzeinschlag und -vermarktung« im ehemaligen Staatlichen Forstamt Burglengenfeld sammeln. Ab 2005 leitete er über zehn Jahre den Bereich Forsten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Neumarkt i. d. OPf. In dieser Funktion war für ihn die Sicherung zukunftsfähiger, standortsgemäßer Wälder ein wichtiger inhaltlicher Schwerpunkt in der Zusammenarbeit mit den Waldbesitzern.

Dr. Hans-Joachim Klemmt wird neuer Leiter der Abteilung »Boden und Klima«

Dr. Hans-Joachim Klemmt

Abbildung 7: Dr. Hans-Joachim Klemmt

Klemmt zum neuen Leiter der Abteilung »Boden und Klima« an der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft bestellt. Der 43-jährige gebürtige Amberger ist seit 1997 Mitarbeiter der Bayerischen Forstverwaltung. Sein beruflicher Werdegang begann nach der Forstlichen Staatsprüfung am ehemaligen Forstamt Weißenstadt und setzte sich als Mitarbeiter an der Forstdirektion Oberfranken- Mittelfranken fort. Zwischen 2003 und 2009 war er an den Lehrstuhl für Waldwachstumskunde der TU München abgeordnet, wo er auch seine Dissertation anfertigte.

2009 bis 2015 betreute Klemmt an der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft die vielfältigen Aufgaben zur Bundeswaldinventur 2012, die er seit 2010 auch als Landesinventurleiter für das Bundesland Bayern begleitete. Hans-Joachim Klemmt interessiert sich schwerpunktmäßig für Fragen des Standort- Leistungsbezugs sowie für moderne Verfahren des Forstlichen Umweltmonitorings (terrestrisches Laserscanning).

26.–29. September 2016
Forstwissenschaftliche Tagung

Fachtagung
Uni Freiburg, FVA Freiburg 

www.fowita.de

Grüne Seite mit Terminankündigungen des Zentrums Wald-Forst-Holz.

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