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Waldwissen zum Hören
Hantavirus

Eine Maus sitzt auf einem Ast

Fieber, Kopf-, Bauch- und Rückenschmerzen – ist da etwa eine heftige Grippe im Anflug? Oder steckt doch eine Infektion mit dem Hantavirus dahinter? Die Symptome können ähnlich sein.

Mehr dazu erklärt uns Dr. Sandra Eßbauer. Sie arbeitet am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr und hat sich intensiv mit dem Hantavirus beschäftigt.
Das Hantavirus kommt mit unterschiedlichen Typen fast weltweit, in Deutschland vor allem im Süden und Westen vor. Betroffen sind hier vor allem Regionen mit viel Wald, einem recht hohen Buchenanteil und warmen Sommern mit reichlich Bucheckern. Grund dafür ist der Überträger: die Maus, speziell die Rötelmaus. Der Mensch infiziert sich, entweder indem er Kontakt zu Nagetieren direkt hat, beispielsweise im Garten, oder insbesondere wenn Staub aufgewirbelt wird: Beim Fegen von Garage, Schuppen oder Scheune. Denn die Mäuse scheiden das Virus mit dem Urin, Kot oder Speichel aus. Es hält sich dann relativ lange in der Umwelt und kann vom Menschen eingeatmet werden. Infektionen können bei Aktivitäten in Hausumfeld und Garten zu jeder Jahreszeit auftreten, der Schwerpunkt liegt allerdings im Frühjahr.

Hantavirus - Podcast zum Hören

Die Inkubationszeit von der Infektion bis zum Ausbruch kann von zwei Wochen bis zu zwei Monaten dauern. Der Verlauf beginnt oft grippeähnlich, kann dann aber sehr unterschiedlich sein. Einige Infektionen verlaufen sehr mild, der Patient hat vielleicht einen Schnupfen und leichtes Fieber, vermutet eine Sommergrippe. Dann geht er natürlich nicht unbedingt zum Arzt und bemerkt die Hantavirusinfektion gar nicht. Es gibt aber auch Fälle, die sehr schwerwiegend sind: Der Patient hat hohes Fieber, fühlt sich sehr schwach, hat starke Schmerzen und Durchfall. Oft tritt eine Nierensymptomatik auf, die bis zum Nierenversagen führen kann. In solchen Fällen können die Patienten mit Reha-Maßnahmen sogar monatelang brauchen, bis sie wieder ganz gesund sind. Wer einmal infiziert war, ist danach aber durch die körpereigene Immunabwehr geschützt gegen neuerliche Hantavirus-Infektionen.

Besser ist es natürlich immer, sich nicht zu infizieren. Dafür gibt es eine Reihe von Vorbeugungsmaßnahmen: Ganz wichtig ist die Handhygiene; nach Außenarbeiten regelmäßig Hände waschen! Hoch ist die Infektionsgefahr beim Fegen und Staubaufwirbeln, vor allem auch beim Einsatz von Laubbläsern. Mäusekot oder -urin ist sollte man statt wegfegen oder wegsaugen besser feucht wegwischen, vielleicht auch Desinfektionsmittel verwenden. Wo sehr viele Fäkalien von Mäusen sind oder tote Tiere, ist es sehr zu empfehlen, Handschuhe zu tragen. Auch eine Schutzmaske kann eine Infektion verhindern. Tote Mäuse sollte man mit Handschuhen und Schutzmaske ausgerüstet in eine Tüte packen und gut verschließen. So können sie dann gefahrlos in der Mülltonne entsorgt werden.

Tierbesitzer sollten Futtermittel fest verschlossen lagern, um keine Mäuse anzulocken. Waldbesitzern wird empfohlen, Holzscheite erhöht zu lagern um die Laufwege und Nistplätze für Nager zu reduzieren. Für Gartenbesitzer auch im städtischen Bereich gilt, das Gras niedrig zu halten – vor allem nahe Haus und Schuppen. So haben die Mäuse keine Deckung.

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