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Waldwissen zum Sehen und Hören
Holzeinschlag – früher und heute

Seit Jahrtausenden nutzt der Mensch den Wald. Das war schon immer mühsam und ist es auch heute noch – auch wenn sich beim Holzeinschlag vieles geändert hat, gerade in den letzten Jahrzehnten. Wie die Bäume früher geerntet wurden und was sich bis heute dazu entwickelt hat, erklärt uns Thomas Fottner von der Bayerischen Waldbauernschule in Kelheim.

Teaserbild Video Holzeinschlag

Holzeinschlag (Foto: Archiv LWF)

Der Mensch nutzt seit Jahrtausenden kontinuierlich den Wald. Damit ist das, was wir heute als Wald bezeichnen, größtenteils eine von uns geschaffene Kulturlandschaft. Denn spätestens vor 7.500 Jahren begannen die sesshaft gewordenen Bauern den Wald wegen ihres gestiegenen Holzbedarfes zu formen und zu verändern.

Bis ins 18. Jahrhundert fand die Holzernte überwiegend mit der Axt statt. Anschließend kam die Säge hinzu. Sie wurde zunächst zum Ablängen der Hölzer, erst später dann auch für die Fällung verwendet. Weitere Werkzeuge waren Eisenkeil, Wendehaken, Schäleisen und die leichte Axt für die Entastung. Über lange Zeit waren dann Zugsäge und Axt die typischen Werkzeuge in der Holzernte. Es bedurfte schon eines eingespielten Teams, dass diese Werkzeuge optimal und rationell eingesetzt werden konnten:
Der Fallkerb-Sohlenschnitt entstand mit der Zugsäge. Anschließend wurde das Fallkerb-Dach mit der Axt herausgehauen. Der Splinthieb sorgte dafür, dass der Stamm beim Fallen nicht aufreißt. Anschließend wurde der Fällschnitt mit der Zugsäge angesetzt, so dass die Bruchstufe und eine Bruchleiste als Scharnier vorhanden waren. Hing der Baum nicht in Fällrichtung, wurde er mit einem Eisenkeil zu Fall gebracht. Auch der Waldbart wurde mit der Zusäge entfernt, bevor der Stamm mit der leichten Axt entastet wurde.

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Holzeinschlag – früher und heute - Waldwissen zum Hören und Sehen
In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden dann die ersten Zwei-Mann-Motorsägen entwickelt. Mit der Zeit wurden die Motorsägen kompakter, so dass ein einzelner Mann das Gerät bedienen konnte. In den 60er Jahren hielt sie dann Einzug in die Waldarbeiter-Rotten und wurde zum ständigen Begleiter der Waldarbeiter. Im Laufe der Jahre wurden die Sägen immer weiterentwickelt: Sie wurden leichter, zum Teil leistungsstärker, die Abgasbelastung hat sich deutlich verringert und es kamen verschiedene Sicherheitselemente hinzu. Antivibrationselemente dämpfen die Vibrationen vom Motor zum Handgriff ab und verhindern die sogenannte Weißfingerkrankheit. Kettenbremse, eine Gashebelsperre, der Kettenfangbolzen, hinterer und vorderer Handschutz oder die Auspuffabdeckung sind wesentliche Sicherheitselemente der modernen Motorsäge.

Nicht nur die Motorsäge wurde seither stetig weiterentwickelt, auch die dazugehörige Schutzausrüstung wurde immer weiter verbessert. Gab es früher keine persönliche Schutzausrüstung für die Waldarbeiter, so beinhaltet sie heute eine ganze Reihe an Elementen: Der Helm schützt vor Kopfverletzungen, der Gehörschutz dämpft den gefährlichen Motorsägenlärm und der Gesichtsschutz schirmt Augen und Gesicht ab; Schnittschutzhose und Sicherheitsschuhe mit Schnittschutzeinlage verhindern Verletzungen beim Nachlaufen der Kette. Ganz wichtig ist auch Kleidung mit Warnfarben.
Mittlerweile prägen neben der Motorsäge auch Holzerntemaschinen das Bild in unseren Wäldern. Die Vollernter oder Harvester können mit ihrem Aggregat die Bäume fällen, entasten, ablängen und vermessen. Mit der voll technisierten Holzernte wurden die Belastungen für den Menschen anders: Ein Harvesterfahrer hat heute weniger körperliche, aber dafür deutlich mehr psychische Belastung zu bewältigen.

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