Header Waldschutz - v2

RSS-Feed der Bay. Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft abonnieren

So verpassen Sie keine Neuigkeiten mehr. Unser RSS-Feed "Nachrichten der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft" informiert Sie kostenlos über unsere aktuellen Beiträge.

Aufruf des RSS-Feeds

B. W. L. De Vries, Th. W. Kuyper und Dr. Helmuth Schmid
Eibenbegleitende Pilze - LWF-Wissen 10

Gemäß ihrer Lebensweise werden bei Pilzen Symbionten, Saprophyten und Parasiten unterschieden. Erstere bilden eine Lebensgemeinschaft mit Gefäßpflanzen, aus der beide Partner Nutzen ziehen (Mykorrhizabildner). Eine besondere Form der Symbiose gehen Pilze mit Algen ein, wobei die eigene Artengruppe der Flechten entsteht. Saprophyten bauen abgestorbene organische Substanz ab und leben daher vorwiegend auf Totholz.

Als 1994 die Eibe zum Baum des Jahres ernannt worden war, wurde bei H. SCHMID ein gewisses Interesse an den eibenbegleitenden Pilzen geweckt. Das Studium der Literatur zeigte sehr schnell, daß darüber wenig geschrieben worden war. Dies lag nicht am Desinteresse der Mykologen, sondern am Verhalten der Eibe: Dieser Baum scheint ohne Mykorrhizapartner auszukommen und kaum substratspezifische Pilze als Saprophyten oder Parasiten zu dulden. Dies ist ein Phänomen, das sich nur wenige Pflanzenarten der mitteleuropäischen Flora leisten. Fast alle Baumarten gehen in irgendeiner Form Lebensgemeinschaften mit Pilzen ein, meist in Form der Ekto- Mykorrhiza. Manche Mykorrhizapilze sind substratspezifisch nur an eine Baumart gebunden (und umgekehrt). Als Beispiel seien die Rauhfußröhrlinge (Rotkappen) genannt: Die Eichenrotkappe lebt nur in Verbindung mit der Eiche, die Kiefern-Rotkappe nur mit Kiefern, die Birken-Rotkappe nur mit Birken und die Hainbuchen-Rotkappe nur mit Hainbuchen.

Selbstverständlich haben Mykorrhizapilze nicht immer eine so enge Bindung an eine Baumart, die meisten von ihnen - und das sind nicht weniger als etwa 2.000 Arten für Mitteleuropa - besitzen ein breiter angelegtes Potential, mit Bäumen Mykorrhiza zu bilden. Die Darstellung aus Sicht der Bäume ist ebenso richtig. Für die Eibe ist kein spezifischer Mykorrhizapilz bekannt. Man muß bei dem derzeit geringen Kenntnisstand in Bezug auf die Eibe davon ausgehen, daß sie - vorausgesetzt sie bildet Mykorrhiza - mit Pilzarten mykorrhiziert, die auch mit anderen Baumarten Lebensgemeinschaften eingehen.

weiterlesen ... Eibenbegleitende Pilze pdf 20 KB

Autoren

  • Dr. Helmuth Schmid
  • B. W. L. De Vries
  • Th. W. Kuyper