04.06.2025
Ausflug der 1. Jungkäfergeneration über Pfingsten zu erwarten - Blickpunkt Waldschutz Nr. 6/2025

Abb. 1: Maximale Fallenfänge von Buchdruckern in der vergangenen Woche (26.5. – 1.6.25)
Bayernweit haben wir mit den frühsommerlichen Temperaturen der letzten Tage die höchsten Anflugzahlen an den Borkenkäferfallen dieser Saison zu verzeichnen (siehe Abb. 1). Die Altkäfer nutzten die Schönwetterfenster zwischen den Regenphasen, um erneut zu schwärmen und Geschwisterbruten anzulegen.
Trotz der Gewitterschauer der letzten Woche waren die Temperaturen warm genug, um eine zügige Entwicklung zu ermöglichen. In vielen Brutbildern zeigen sich derzeit Puppen, vereinzelt erste Jungkäfer. Da der Reifungsfraß der Jungkäfer eine gute Woche Zeit einnimmt, rechnen wir in den kommenden Tagen über Pfingsten mit dem Ausflug der 1. Jungkäfergeneration in jenen Regionen, in denen die Überwinterer bereits Mitte April ausflogen. Dies betrifft die Gebiete Frankenwald, Spessart, südliches Schwaben, entlang der Donau und südliches Niederbayern. Für den Rest Bayerns wird sich der Ausflug der 1. Jungkäfergeneration aufgrund der späteren Brutanlage Anfang Mai schwerpunktmäßig in die 2. Junihälfte verlagern.
Handlungsempfehlungen
Abb. 2: Auch bei wiederholtem Regenschauer finden Sie Bohrmehl – brechen Sie Rindenschuppen ab und schauen Sie genau (vgl. Bild links und mitte). Oft finden Sie auch auf Aststummeln noch Bohrmehl als untrügbaren Beweis für einen Befall (Bild rechts). © K. Bork, LWF; C. Triebenbacher, LWF

Abb. 3: Der Kupferstecher hat bereits in Astmaterial ab 2 cm Durchmesser ein hohes Vermehrungspotenzial: Pro Meter Astlänge können sich mehr als 200 Käfer entwickeln, bei Durchmessern ab 6 cm sind es bereits über 1.000 Käfer pro Meter. (© G. Lobinger, LWF)
Legen Sie ein besonderes Augenmerk auf Resthölzer und Kronenmaterial bei der Aufarbeitung. Kontrollieren Sie auch eingearbeitete Äste auf der Rückegasse auf Befall (siehe Abb. 3). Am besten fahren Sie so viel wie möglich an Resthölzern mit ab. Lagern Sie kein Fichtenbrennholz im Bestand.
Bei Kupferstecherbefall in Resthölzern ist Hacken nur bedingt wirksam, da aufgrund der geringen Größe des Käfers die Überlebenswahrscheinlichkeit erhöht ist. Hackschnitzel daher auf möglichst große Haufen lagern (thermische Abtötung).