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27.06.2017
Abkühlung bringt keine Entspannung! - Blickpunkt Waldschutz 10/2017
von Florian Krüger

Der intensive Schwärmflug des Buchdruckers der vergangenen Wochen lässt nicht nach (Abbildung 2). Das Schwärmgeschehen wird in den nächsten Wochen anhalten. Hierfür spricht der Entwicklungsstand der ersten Generation und der Geschwisterbrut in den bayernweit ausgelegten Bruthölzern (Abbildung 1).

Entwicklung der Bruthölzer in der 14.-25. KW 2017.Zoombild vorhanden

Abbildung 1: Entwicklung des Buchdruckers in den bayernweit ausgelegten Bruthölzern. (Grafik: LWF)

Die Zahl der sich im Reifungsfraß befindlichen Jungkäfer (blau) stiegt in der 25. Kalenderwoche deutlich an. Die Jungkäfer benötigen diesen, bis zu einer Woche umfassenden Reifungsfraß, zum Abschluss ihrer Entwicklung vor ihrem ersten Schwärmflug. Auch die erste Geschwisterbrut, welche jetzt als Larven (gelb) und Puppen (rot) in den Bruthölzern vorhanden ist, benötigt nur noch wenig Zeit um sich zum Jungkäfer zu entwickeln. Es wird daher während der nächsten trockenen Tage zu Schwärmaktivitäten dieser Jungkäfer kommen. Diesem wird fast nahtlos der Schwärmflug der Geschwisterbrut folgen.

Bei hohen Temperaturen meidet der Buchdrucker sonnenexponierte Waldbereiche und befällt überwiegend Bäume im Bestandesinneren. Die kommenden regenfreien Tage sind zur Bohrmehlsuche zu nutzen, auch wenn es sich in den nächsten Tagen abkühlt. Der Befall könnte bereits in den zurückliegenden sieben Tagen erfolgt sein.

Witterungsbedingt wird das Auffinden von frisch befallen Bäumen durch die angekündigten Regenfälle ab Mitte dieser Woche, schwerer werden. Dennoch muss die flächendeckende Suche nach frisch vom Borkenkäfer befallenen Bäumen aufrechterhalten werden.
Kurvendiagramm zum Schwärmverlauf des BuchdruckersZoombild vorhanden

Abbildung 2: Schwärmflug des Buchdruckers der Jahre 2015-2017 (Grafik: LWF)

Besonders im Vergleich der zurückliegenden Jahre wird dieser massive Schwärmflug deutlich. Diese Intensität des Schwärmfluges verzeichnen wir bereits seit Mitte Mai diesen Jahres. Wachsamkeit bei der Käferbaumsuche und eine saubere Waldwirtschaft sind jetzt oberstes Gebot.

In den vergangen Jahren (2010 – 2015) wurde die Warnschwelle von 3.000 Käfern im Schwerpunkt erst ab 1. Juli deutlich. Im Jahr 2016 wurde bereits im Mai kurzzeitig die Warnschwelle überschritten, länger in den in den Monaten Juli und August (Abbildung 2).

Bei einer Fangmenge ab 3.000 Käfern ist ein Stehendbefall durch den Buchdrucker auch bei vitalen gut wasserversorgten Fichten möglich.

Empfehlungen

  • Bestandesweite Bohrmehlsuche, Kennzeichnung der Bäume und unverzügliche Aufarbeitung;
  • Kontrolle von liegendem bruttauglichem Material und bei Befall unverzügliches Aufarbeiten;
  • Zur Senkung des Befallsrisikos frisch eingeschlagenes Kronenmaterial hacken;
  • Entsprechend der aktuell extrem hohen Waldbrandgefahr sollten Resthölzer derzeit nicht verbrannt werden.

Aktuelle Information zum Schwärmflug und der Gefährdungseinschätzung unter:

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