Hans Feist
Zeit ist nicht nur Geld! - LWF-aktuell 106
Im Zuge der Neugestaltung des waldbaulichen Förderprogramms hat die LWF Zeitstudien für Jungbestandspflege, maschinelle Erstaufforstung und Pflanzung durchgeführt, um angemessene Fördersätze zu finden. Dabei zeigte sich: Zeit ist vor allem auch Voraussetzung für eine qualitativ hochwertige Pflanzung – sofern in ausreichendem Umfang vorhanden.
Zoombild vorhanden
Abbildungen: Sehr stammzahlreiche, aber gerade einmal mannshohe Probefläche. Foto: H. Lenke
Im Jahr 2014 veröffentlichte das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die aktualisierten Fördersätze des waldbaulichen Förderprogramms. Um die Höhe der Fördersätze überprüfen und gegebenenfalls anpassen zu können, wurde die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft im Vorfeld mit der Herleitung von Kennzahlen beauftragt. An erster Stelle stand eine umfassende Literaturrecherche.
Das Ergebnis war jedoch ernüchternd. Bei den wenigen veröffentlichten Zahlen war selten die Erhebungsmethodik ausreichend dokumentiert und so die Zahlen kaum vergleichbar. Zudem haben sich die Verfahren im Laufe der Jahre geändert. Die Literaturrecherche ergab demzufolge keine ausreichende Datenbasis. Ergänzend führten wir deshalb selbst Zeitstudien zur Jungbestandspflege und zur Pflanzung mit dem Fokus durch, die mittlere Leistung zu ermitteln. Aus Zeitgründen handelte es sich zumeist um orientierende Zeitstudien, d.h., dass hinsichtlich Stichprobenumfang und statistischer Kennzahlen geringere Ansprüche gestellt wurden. Dies war für den Zweck einer groben Leistungsermittlung allerdings absolut ausreichend.
Die Datenaufnahme und -auswertung erfolgte in Anlehnung an die REFA-Methodenlehre (REFA: Verband für Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung e.V., Darmstadt). Erfasst wurden sowohl die »Reine Arbeitszeit« (RZ) als auch die »Allgemeinen Zeiten« (AZ). Bei einigen Studien gab es auffallend wenig Erholzeiten. Um realistische Zahlen zu bekommen, wurden diese Zeiten über einen Zuschlag auf ein erforderliches Maß angehoben. Auf eine Leistungsgradbeurteilung haben wir verzichtet.
Neben den Zeiten wurden Bezugs- und Einflussgrößen aufgenommen. Ziel war es, über den eigentlichen Auftrag hinaus weitere Kenntnisse zu erlangen. In vielen Fällen konnten wir die leistungsbestimmenden Größen ermitteln und daraus Gesetzmäßigkeiten ableiten.
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