Fichtenaltholz mit Buchenvoranbau

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Georg Meister
Tanne, Waldumbau und Jagd - LWF-Wissen 45

Die Tanne ist eine der stabilsten Baumarten unserer heimischen Wälder. Sie ist gegenüber biotischen und abiotischen Gefährdungen relativ unempfindlich und leistet mit den höchsten Zuwachs aller heimischen Baumarten. In Anbetracht der gegenwärtigen Klimaerwärmung mit all ihren Folgen wie Trockenheit und Unwetterhäufung sind gestufte Mischwälder mit hohem Tannenanteil viel besser geeignet, Wohlfahrtswirkungen und Ertragsfunktion des Waldes sicherzustellen. Kurzlebige Kunstforste mit ihrem hohen Anteil an wenig schutzwirksamen Freiflächen und Jungwäldern können diese Leistungen nicht erbringen.

Die wiederholte Forderung, naturnahe Wälder mit hohem Anteil an Tannen zu erhalten bzw. wieder aufzubauen ist bereits über 150 Jahre alt. Trotzdem hat der Anteil gleichartiger und gleichaltriger „Holzäcker“ bis in jüngste Vergangenheit immer weiter zugenommen. Nach der Bundeswaldinventur bestehen heute etwa 230 000 Hektar des Staatswaldes, also ein Drittel der gesamten Holzbodenfläche, aus reinen oder fast reinen, meist gleichaltrigen Nadelholzforsten.

Zieht man davon etwa 10% als Anteil natürlicher Nadelwaldgesellschaften ab, dann bleiben noch rd. 200 000 Hektar Fläche, die gemäß Zielsetzung und gesetzlichem Auftrag in ungleichaltrige Mischwälder umzubauen sind. Angesichts der aktuellen Klimaänderung stellt dies eine vorrangige Aufgabe für die Staatswaldbewirtschaftung in Bayern dar.

Die Weißtanne ist ein Überlebenskünstler im Schatten des Waldes. Sie hat sich über Jahrmillionen den besonderen Bedingungen langlebiger Wälder angepasst und so zwei besondere Regenerationsstrategien entwickelt.

Junge Tannen können bei weniger Licht überleben und wachsen im „Halbschatten“ viel schneller auf als andere Baumarten. Im vollen Tageslicht überholen Buchen oder Fichten manche der Tannen. Diese können dann jahrzehntelang „im Schatten verschlafen“. Wenn später wieder Licht auf sie fällt,beginnen sie nach einigen Jahren rasch in die Höhe zu wachsen und können dann zu den mächtigsten Bäumen des Waldes werden.

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  • Georg Meister