Pressemitteilung
Positive Waldentwicklung in Unterfranken
Zoombild vorhanden
Regierungspräsidentin Dr. Susanne Weizendörfer und Dr. Peter, Pröbstle, Präsident der LWF präsentieren im Gramschatzer Wald die Ergebnisse der 4. Bundeswaldinventur für Unterfranken (© A. Warkotsch)
Gramschatz/Freising, 7. Juli 2025: Die Wälder in Unterfranken werden vielfältiger, naturnäher und reicher an Laubbäumen und Totholz. Dies ist ein Ergebnis regionalisierter Auswertungen aus der Vierten Bundeswaldinventur (BWI), die heute die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) zusammen mit der Regierungspräsidentin von Unterfranken im Gramschatzer Wald vorgestellt hat.
Unterfranken hat mit 65,7 % mit Abstand die höchsten Laubholzanteile von Bayern und die Laubholzfläche ist in den letzten 10 Jahren weiter angestiegen. Die häufigsten Baumarten in Unterfranken sind die Buche (26,4 %) und die Eiche (23,0 %). „Dies ist eine große Leistung der Waldbesitzer und Försterinnen und Förster und von hoher Bedeutung für die ganze Bevölkerung“ unterstrich die Regierungspräsidentin Dr. Susanne Weizendörfer. Denn Wälder haben wichtige Funktionen zum Beispiel für Trinkwasserschutz, Erholung und Biodiversität und liefern den nachwachsenden und klimafreundlichen Rohstoff Holz.
Weiter abgenommen hat die Fläche der Fichte. Grund dafür ist die Zunahme von Hitze und Trockenheit, die zu Borkenkäferbefall und Absterben der Fichte führen. „Die unterfränkischen Wälder entwickeln sich damit weiter in Richtung mehr Naturnähe und Klimatoleranz“, stellte Dr. Peter Pröbstle, der Leiter der LWF heraus. Gerade im Hinblick auf den Klimawandel sei jedoch eine möglichst große Baumartenvielfalt nötig, so Pröbstle, denn auch Buche und Eiche sind keineswegs immun gegen den Klimawandel.
Die Holzvorräte in Unterfranken sind weiter angestiegen, auf nunmehr 127 Mio. Festmeter. Nur die Fichte weist deutliche Vorratsrückgänge auf. Jährlich wachsen durchschnittlich rund 3,2 Mio. Festmeter Holz im Regierungsbezirk nach. Dies ist etwas weniger als in der letzten Inventurperiode. „Wir führen dies unter anderem auf den Rückgang der zuwachsstarken Fichte zurück, gehen aber auch davon aus, dass durch den Klimawandel die Zuwächse zurückgehen“, so Pröbstle. Die durchschnittliche jährliche Holznutzung liegt bei rund 2,5 Mio. Festmeter.
Auch für die nächste Waldgeneration zeigt die Bundeswaldinventur für Unterfranken positive Trends: auf knapp einem Drittel der Waldfläche wachsen schon junge Bäume unter dem Schutz des Altbestandes. Diese Verjüngung besteht zu 85 % aus Laubbäumen. Mit 45 % hat Unterfranken bei weitem die höchsten Buchenanteile von allen bayerischen Regierungsbezirken in der Verjüngung.
Die Bundeswaldinventur liefert im zehnjährigen Turnus fundierte Daten zur Entwicklung und zum Zustand der Wälder in ganz Deutschland. Für die aktuelle Erhebung haben Försterinnen und Förster in Bayern an rund 8 000 Aufnahmepunkten rund 100 000 Bäume vermessen und Informationen zur Waldentwicklung erhoben.