Forschungs- und Innovationsprojekt
Effiziente Lagerungs- und Aufbereitungsverfahren für Holzhackschnitzel (Projekt N9)

Geschlossener Eimer mit Messgeräten.

Eine optimale Nutzung ist für begrenzte Ressourcen wie Holzhackschnitzel zwingend erforderlich, um ihren Beitrag zu Wärmewende, Klimaschutz und Wertschöpfung unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit voll ausschöpfen zu können.

Kurzbeschreibung

Drei große Haufen von Hackschnitzeln liegen auf unterschiedlichen Unterlagen auf einem Betriebshof nebeneinander.Zoombild vorhanden

Abb. 1: Abdeckvlies (Foto: N. Hofmann)

Die Lagerung von Holzhackschnitzeln besitzt hierbei eine hohe Praxisrelevanz, da oftmals Produktion und Nutzung zeitlich versetzt stattfinden und frische Hackschnitzel nicht lagerstabil sind. In der Folge kann Trockenmasse verloren gehen und die Qualität schlechter werden.

In dem gemeinsam mit dem TFZ durchgeführten Kooperationsprojekt werden verschiedene Aspekte der Lagerung und Aufbereitung von Holzhackschnitzeln bzw. Hackholz mit dem Fokus auf eine mögliche Effizienzsteigerung untersucht:

Aspekte der Lagerung und Aufbereitung

  • Siebung und technische Trocknung;
  • Hallen- und Freilandlagerung;
  • Lagerstabilität;
  • Sickerwasser;
  • Konservierungsmethoden (Silage, Kalk);
  • Vorlagerung im Polter (ungehackt) mit und ohne Regenschutz;
  • Fließ- und Verbrennungseigenschaften.

Das Projekt knüpft direkt an vorangegangene Forschungsarbeiten von TFZ und LWF, z. B. das Projekt „Qualitätserhaltende Hackschnitzellagerung“, an. Ziel der Untersuchungen ist es, die Brennstoffbereitstellung weiter zu optimieren, indem zusätzliche Verfahrensdaten ermittelt und die gewonnenen Ergebnisse zeitnah der Praxis zur Verfügung gestellt werden.

Zur Projektseite

Zur Beantwortung der Fragestellungen werden in neun verschiedenen Arbeitspaketen zahlreiche Praxis- und Laborversuche sowie Kombinationen davon durchgeführt.

Die wesentlichen sind:

  • Effektivität eines Regenschutzes (braunes Abdeckpapier) bei der Lagerung von ungehacktem Waldrestholz (Abb. 2);
  • Untersuchung des lagerstabilen Wassergehalts von Holzhackschnitzeln mit Hilfe von Restsauerstoffmessungen bei luftdicht verschlossen gelagerten Hackschnitzeln (Titel) und Abb. 3);
  • Künstliche Beregnung von Holzhackschnitzeln in Fässern zur Gewinnung von Sickerwasserproben unter kontrollierbaren Bedingungen und anschließender Analyse (Abb. 4);
  • Lagerung von Holzhackschnitzeln unter Luftabschluss (inkl. Spülung mit Stickstoff - Abb. 5) und mit Beimischung von Kalk im Laborversuch (Abb. 6), um die Bedingungen für mikrobielles Wachstums zu verschlechtern;
  • Versuche zur Lagerung technisch gesiebter Holzhackschnitzel (Abb. 1+7).
Auszugsweise bildliche Darstellung der Untersuchungsmethoden

Mehrere Haufen Kronenrestholz liegen mit Planen überdeckt auf einem festen Platz im Wald.

Abb. 2

Mehrere rote Eimer mit Hackschnitzeln stehen auf dem Boden.

Abb. 3

Große blaue Tonnen mit Beregnungseinrichtungen stehen in einem Labor.

Abb. 4

Große graue Behälter und Messgeräte stehen in einem Labor.

Abb. 5

Container mit Hackschnitzeln, in die von Hand Kalk beigemischt wird.

Abb. 6

Netz mit orangen Beuteln liegt auf Hackschnitzelhaufen.

Abb. 7

Abbildungen 2 - 7: Ausgewählte Untersuchungsmethoden (Fotos: N. Hofmann, LWF)

Ergebnisse

Das Projekt wurde im Frühsommer 2019 abgeschlossen. Die Ergebnisse sowie daraus entwickelte Praxisempfehlungen wurden im TFZ-Bericht Nr. 70 veröffentlicht.

TFZ-Bericht 70 "Lagerung von Holzhackschnitzeln" Externer Link

Projektinformation
Projektleitung gesamt: Dr. Daniel Kuptz (TFZ)
Projektleitung LWF: Dr. Frank Burger (seit 08/2017), Fabian Schulmeyer (bis 07/2017)
Projektbearbeitung LWF: Nicolas Hofmann
Laufzeit: 01.09.2016 - 15.05.2019
Durchführende Institution: Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (TFZ),
Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
Kooperationspartner: Zentrum für Energieholz (ZfE) der Bayerischen Staatsforsten A. ö. R. (BaySF)
Förderung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung Landwirtschaft und Forsten
Förderkennzeichen: KS/16/03