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Scheitholz ist die klassische Bereitstellungsform von Brennholz. Rund ein Viertel des Holzeinschlags in Bayerns Wäldern wird als Scheitholz genutzt.
Scheitholz kann mit einfachem Werkzeug wie Handsäge und Spaltaxt, aber auch hochmechanisiert erzeugt werden. Scheitholz wird zum größten Teil regional vermarktet oder als Eigenbedarf verwendet. Dies und die Tatsache, dass bei einer nachhaltigen Waldnutzung nur so viel Holz entnommen wird wie gleichzeitig wieder nachwächst, machen Wärmegewinnung aus Holz so klimafreundlich.
Die Vermarktung von Scheitholz erfolgt in verschiedenen Aufbereitungsstufen:
In Selbstwerbung gewinnt der Käufer das Scheitholz selbst im Wald aus Hiebsresten oder Durchforstungen im Schwachholz.
Frei Waldstraße erfolgt der Verkauf von waldfrischem Rundholz in fallenden Längen oder in Stücken von 1 Meter Länge.
Waldfrisch ab Hof oder frei Haus verkauft werden entweder Stücke von 1 Meter Länge, ungespalten oder gespalten, oder abgelängt und gespalten in Scheite von 50, 33 oder 25 Zentimeter Länge. Der Käufer muss das Scheitholz noch zur Trocknung lagern.
Lufttrocken verkauft ab Hof oder frei Haus werden gespaltene Stücke von 1 Meter Länge, oder ofenfertig als Kaminholzscheite von 50, 33 oder 25 Zentimeter Länge.
Als lufttrockenes Holz wird Holz mit einem Wassergehalt von 15-20 % bezeichnet.
Nur solches Holz darf zuhause verheizt werden!
Brennholzholz aus den Privat- und Kommunalwäldern in Bayern wird direkt durch die Waldbesitzer oder über die Forstlichen Zusammenschlüsse vermarktet. Sie geben auch Auskunft über Brennholzhändler vor Ort.
Der Staatswald in Bayern wird von den Bayerischen Staatsforsten AöR bewirtschaftet. Der Brennholzverkauf erfolgt über die örtlich zuständigen Forstbetriebe.
Der Brennholzhandel bietet ofenfertiges Holz in verschiedenen Längen oft mit Lieferung bis zur Haustür an. Das Holz kann von Kleinanbietern mit weniger als 100 Rm vermarkteter Brennholzmenge bis zu großen Biomassehöfen mit über 5.000 Raummeter (Rm) vermarkteter Menge bezogen werden.
Achten Sie darauf, dass die Händler ihren Rohstoff Holz regional beziehen. Das verbessert die Klimabilanz zusätzlich und garantiert den Ursprung aus nachhaltiger Forstwirtschaft!
Raummaße und Abrechnungseinheiten beim Brenn- bzw. Scheitholz:
Festmeter (Fm): 1 m³ reine Holzmasse; der Fm spielt als Abrechnungsmaß beim Brennholz keine große Rolle;
Raummeter (Rm) oder Ster: ein Würfel mit einer Seitenlänge von 1 Meter gefüllt mit parallel geschichtetem Holz. Der Rm beinhaltet also auch Hohlräume. Ein Rm kann aus Rundholz oder gespaltenem Holz in verschiedenen Längen bestehen. Abrechnungseinheiten können sein:
1 Rm Scheite 1 Meter lang; diese können in 1 m Länge oder abgelängt (50 cm, 33 cm, 25 cm) ausgeliefert werden oder
1 Rm Scheite 33 cm (50 cm, 25 cm) lang; diese werden meistens auf Paletten gestapelt ausgeliefert; Auslieferung auch in geschütteter Form möglich.
Schüttraummeter (Srm): entspricht 1 m³ lose geschüttetem Holz mit Hohlräumen; dient als Abrechnungseinheit für 25 cm oder 33 cm lange Scheite, die lose oder in Säcken ausgeliefert werden.
Seltener ist die Abrechnung nach Gewicht in Kilogramm; hier ist die genaue Bestimmung des Wassergehalts wichtig.
Die Vielfalt an Verkaufsmaßen für Brennholz zeigt, dass es besonders wichtig ist, vor dem Kauf eine klare Absprache zu treffen, welche Menge tatsächlich abgerechnet wird. Oft wird beispielsweise 1 Rm gespaltene Meterscheite verkauft, dieser stellt also die Abrechnungseinheit dar. Ausgeliefert wird das Holz dann in der vom Kunden gewünschten Länge, z.B. 33 cm. Nachdem der Kunde das Holz daheim geschlichtet hat, stellt er fest, dass das Holz keinen ganzen Raummeter mehr einnimmt, da kürzeres Holz dichter gestapelt werden kann. Eine klare Absprache hilft hier Ärger und Frust zu vermeiden.
Damit man sich darauf einstellen kann, wie viel Holz zu erwarten ist, um beispielsweise den Platzbedarf vor dem Haus zum Aufstapeln einzuschätzen, wurden Umrechnungsfaktoren entwickelt. Die Umrechnungsfaktoren für die verschiedenen Raummaße von Scheitholz sind nur Näherungswerte, da Brennholz als natürlich gewachsener Rohstoff stets inhomogen ist. Sie eignen sich deshalb auch [i]nicht[/i] zur Preisfindung.
Umrechnungszahlen der verschiedenen Raummaße von Scheitholz:
Rundholz, Angabe in Festmeter (Fm)
Schichtholz ungespalten 1 Meter lang, wird in Ster oder Raummeter (Rm) angegeben
Schichtholz gespalten 1 Meter lang, wird in Ster oder Raummeter (Rm) angegeben
Schichtholz geschichtet 33 Zentimeter lang, Angabe in Raummeter (Rm)
Scheite lose geschüttet 33 Zentimeter lang, Angabe in Schüttraummeter (Srm)
Grundsätzlich können alle Holzarten zu Scheitholz verarbeitet werden. Nur stark verfaultes, verschmutztes oder mit Holzschutzmitteln behandeltes Holz ist als Brennholz ungeeignet. Holz, welches vorher schon einen anderen Verwendungszweck hatte, wird als Altholz bezeichnet. Altholz darf nur in speziellen Anlagen verbrennt werden. Zu Scheit- bzw. Brennholz darf Altholz nur dann weiterverarbeitet werden, wenn man ganz sicher ausschließen kann, dass das Holz komplett naturbelassen ist.
Scheitholz aus Nadelholz wie Fichte, Kiefer, Tanne, Douglasie und Lärche liefert sehr gutes Brennholz für Zentralheizungen und geschlossene Öfen und es ist als Anzündholz geeignet. Aufgrund des "Spritzens" sollte man Kaminholz aus Nadelholz nicht für offene Kamine und Kamineinsätze verwenden. Hintergrund: Schmelzende Harze verstopfen die Wasserleitungsbahnen, verdampfendes Wasser kann nicht mehr entweichen und sprengt so das Holz.
Brennholz aus Buche entwickelt viel Glut und erzeugt dadurch eine gleichmäßige, langandauernde Wärme. Buchen-Scheitholz als Kaminholz zeigt ein schönes Flammenbild und verbrennt nahezu ohne "Funkenspritzer". Daher ist es sehr gut für alle Öfen, insbesondere für solche mit Sichtfenster, geeignet.
Brennholz aus Eiche hat volumenbezogen einen hohen Heizwert und besitzt eine sehr lange Brenndauer. Eichen-Scheitholz ist ideal für Öfen, die der reinen Wärmeerzeugung dienen (z.B. Zentralheizungen und Kachelöfen). Da es kein schönes Flammenbild entwickelt, ist es als Kaminholz für Öfen mit Sichtfenster weniger geeignet.
Brennholz aus Birke ist ein hervorragendes Kaminholz. Es "spritzt" nicht und verbrennt wegen seiner ätherischen Öle bläulich schimmernd und wohlriechend. Auch ist Birken-Brennholz wegen seiner weißen Rinde als dekoratives Scheitholz beliebt.
Sonstige Laubharthölzer wie Esche, Ahorn, Ulme, Hainbuche, Kirsche sind als Brennholz im Verbrennungsprozess der Buche sehr ähnlich.
Kaminholz aus Pappel und Weide brennt schnell ab und eignet sich besonders als "Sommerholz", wenn weniger Heizleistung erwartet wird.
Mit Kurzumtriebsplantagen und Agroforstsystemen wird der natürliche Energierohstoff Holzhackschnitzel effizient und nachhaltig bereitgestellt. Dabei werden schnellwachsende und stockausschlagfähige Baumarten auf landwirtschaftliche Flächen gepflanzt. Die LWF betreibt seit vielen Jahren Versuchsflächen zu KUP und Agroforstsystemen.
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Wärme aus Holz ist klimafreundlich. Durch die Nutzung von Holz als regional verfügbarer Rohstoff zur Produktion von Wärme können fossile Energieträger wie Heizöl oder Erdgas ersetzt werden. Um die konkrete Treibhausgasvermeidung zu bestimmen, müssen die Emissionen von Treibhausgasen wie Kohlendioxid, Methan oder Lachgas von Wärme aus Holz mit den Treibausgasemissionen von Referenzprodukten wie Wärme aus Heizöl oder Erdgas verglichen werden.
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