Prof. Dr. Thomas Knoke
Dauerwald und Ökonomie - Über die finanzielle Leistungsfähigkeit des Dauerwaldes - LWF-aktuell 74
Im Dauerwald setzen die Waldbauer auf die Selbsterneuerungs- und Selbstregulierungskräfte der Natur. Vor allem seine Stabilität ist ein Schlüsselfaktor für den finanziellen Erfolg. Gerade bei uns in Mitteleuropa sind die ökonomischen Vorteile des Dauerwaldes offensichtlich. Dennoch trauen die forstlichen Praktiker dem Dauerwald mitunter nur wenig zu.
Zoombild vorhanden
Abbildung: Dauerwald ist stabiler Wald: Wenn Fichten Platz zum Wachsen haben, bilden sie lange Kronen aus und sind stabil.
Der Dauerwald hat es schwer, sich in der Praxis durchzusetzen. Viele Waldbesitzer bringen dem Dauerwald zu wenig Vertrauen entgegen, gerade auch dann, wenn es um Ökonomie geht.
Eine Sonderausgabe der Schweizer Zeitschrift für Forstwesen (Heft 6, 2009) zeigt jedoch, dass dieses Misstrauen in vielen Bereichen unbegründet ist. Die Waldbauwissenschaft hält das Konzept »Dauerwald« für alltagstauglich, es gibt Überführungskonzepte, mit denen Dauerwald erreicht werden kann und aus forsthistorischer Sicht ist der Dauerwald bestens gerüstet für die Anforderungen der Zukunft. Auch seine ertragskundlichen Daten können sich sehen lassen. Aber wie steht es mit der finanziellen Leistungsfähigkeit des Dauerwaldes?
Oft wird »Dauerwald« wohl noch immer für eine ökologisch-romantische Option gehalten, die vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Alltagsanforderungen nicht bestehen kann. Interessanterweise widersprechen zahlreiche wissenschaftliche Studien dieser Auffassung (Knoke 2009). Unter zwölf Betriebsvergleichen aus Mitteleuropa (deutschsprachig) fand sich keiner, aus dem der Dauerwald als finanziell nachteilig hervorging.
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