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Forstliche Forschung
Hanskarl-Goettling-Preis 2019: Forscher der LWF und TU München geehrt

Der Forschungspreis der Hanskarl-Goettling-Stiftung für hervorragende Ergebnisse in der angewandten forstlichen Forschung im Aufgabenbereich der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) wurde am 14.03.2019 Herrn Dr. Hagen S. Fischer und Frau Dr. Barbara Michler verliehen.

Eine ältere Dame und drei ältere Herren präsentieren sich in einem historischen Saal dem Fotografen.Zoombild vorhanden

In der Miite stehen die beiden Preisträger (Foto: F. Stahl)

Ziel ihres innovativen Projekts war es, auf Basis der existierenden Standortdaten und der Informationen über die Verbreitung von Waldgesellschaften (BWI2) eine auf definierten Algorithmen beruhende dynamisierte Karte der heutigen potenziell natürlichen Vegetation (pnV) Bayerns im Maßstab 1:25.000 zu generieren, die dann durch Änderung von Klima-Parametern die Simulation der Standortsituation Bayerns im Zuge von Climate Change ermöglicht: zukünftige pnV („z-pnV“).

Ausgehend von 24 Standortvariablen (Bayerisches Standortsinformationssystem, LWF), welche die Bodenchemie, den Luft- und Wasserhaushalt und die Profileigenschaften des Bodens, das Klima und das Relief beschreiben und der aktuellen Verbreitung von 28 Waldgesellschaften (BWI II) wurde die potenzielle Verbreitung von Waldgesellschaften in Bayern modelliert. Verschiedene Modelle wurden dabei getestet. Basierend auf klar definierten Algorithmen konnte so eine Karte der heutigen pnV Bayerns im Maßstab 1:25.000 mit einer Basisauflösung von 50x50 m (gut 28 Millionen Pixel) modelliert werden.

Ferner wurde für 16 Szenarien die zukünftige pnV Bayerns dargestellt. Es zeigte sich, dass bei einer Temperaturerhöhung (gegenüber „heute“) um 2 K bereits auf rund einem Drittel der Fläche Bayerns Standortfaktoren-Konstellationen auftreten, die es in Bayern derzeit nicht gibt; bei + 3 K erhöht sich dieser Anteil auf etwa 80 %. Darüber hinaus sind die Karten durch eine Erweiterung der eingehenden Grunddaten (z. B. Berücksichtigung weiterer Standortfaktoren) jederzeit verbesserbar. An einer Optimierung und Erweiterung der Modelle wird derzeit gearbeitet.

Die Karten ermöglichen (sowohl im Überblick als auch pixelgenau) abzuschätzen, wo in Bayern welche Änderungen der Standortfaktoren-Konstellationen in den verschiedenen Klima-Szenarien zu erwarten sind. Gerade für den Forstpraktiker/die Forstpraktikerin stellen die Karten daher ein wesentliches Handwerkszeug dar, um die Wälder in Bayern zukunftsgerichtet beplanen und nachhaltig bewirtschaften zu können. Ebenso sind die Karten ein wichtiges Hilfsmittel, um mögliche Folgen des Klimawandels visualisieren, quantifizieren und somit begreifbar machen zu können.

Die Preisträger

Dr. Hagen Siegfried Fischer

Älterer Herr mit Vollbart und längeren Haaren.
Dr. rer. nat. Hagen Siegfried Fischer studierte von 1978 bis 1985 Geobotanik, Tierökologie, Geologie, Bodenkunde und Mikrobiologie an der Erlangen-Nürnberger Friedrich-Alexander-Universität. Von 1987 bis 1990 arbeitete er als Doktorand am Geographischen Institut der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich, Abteilung Quantitative Geographie, bei Prof. Dr. Dieter Steiner und promovierte dort zum Thema "Simulation der räumlichen Verteilung von Pflanzengesellschaften auf der Basis von Standortskarten. Dargestellt am Beispiel des MaB-Testgebiets Davos."

Seit Abschluss seines Studiums arbeitete er als Lehrbeauftragter an unterschiedlichen Institutionen, zuletzt hielt er von 2013 bis 2017 Vorlesungen und leitete Exkursionen am Fachgebiet Geobotanik der Technischen Universität München (TUM) in den Studiengängen „Forstwissenschaften und Resourcenmanagement“ und im internationalen Masterstudiengang „Sustainable Resource Management“.

Er forschte zu unterschiedlichen Themen und unternahm mehrere Auslandsreisen und Exkursionen. Seine umfassende Forschungstätigkeit wird durch eine Vielzahl an wissenschaftlichen Publikationen sowie der Mitgliedschaft in mehreren wissenschaftlichen Gesellschaften belegt.

Seit 2018 arbeitet Dr. Fischer als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF).

Dr. rer. nat. Barbara Michler

Ältere Dame mit halblangen Haaren.
Dr. rer. nat. Barbara Michler studierte von 1980 bis 1989 Biologie an der Universität Erlangen-Nürnberg (Hauptfächer: Pharmazeutische Biologie, Botanik (Geobotanik), Geologie (Bodenkunde), Mikrobiologie). 1994 promovierte sie bei Prof. Dr. Carl-Gerold Arnold zum Thema: "Vegetationskundliche, bodenkundliche, phänologische und morphologische Untersuchungen zur Variabilität sekundärer Pflanzeninhaltsstoffe am Beispiel der Pyrrolizidinalkaloide in Symphytum officinale agg.".

Von 1989 bis 2005 arbeitete sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Erlangen-Nürnberg, bei Dr. Hagen S. Fischer und an Aufträgen der LWF, des LfU und anderen (Vegetationskundliche Untersuchungen im Offenland und Wald; multivariate statistische Auswertung von Vegetationsaufnahmen im Rahmen der Erfolgskontrollen des Bayerischen Vertragsnaturschutzprogrammes und der BZE2).

Seit 1995 arbeitete sie als Lehrbeauftragte sowie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an unterschiedlichen Institutionen wie z.B. der Universität Erlangen-Nürnberg und der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg.

Sie forschte zu unterschiedlichen Themen und unternahm ebenfalls mehrere Auslandsreisen und Exkusionen. Frau Dr. Michlers vielseitige Forschungstätigkeit wird analog zu Dr. Fischer durch eine Vielzahl an wissenschaftlichen Publikationen sowie der Mitgliedschaft in mehreren wissenschaftlichen Gesellschaften belegt.

Seit 2011 arbeitet Frau Dr. Michler als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet Geobotanik an der Technischen Universität München (TUM).

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