Zentrum Wald-Forst-Holz - LWF aktuell 137

Das Zentrum Wald-Forst-Holz Weihenstephan - bestehend aus der Studienfakultät für Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement der Technischen Universität München, der Fakultät Wald und Forstwirtschaft der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und der Bayrischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft - vereint Forschung, Lehre und Beratung an einem Standort und bildet den Knotenpunkt forstlicher Kompetenz in Bayern.

Die neuesten Nachrichten und Informationen aus dem ZWFH finden Sie auf dieser Seite. Die Nachrichten aus dem Zentrum erscheinen auch stets in der jeweiligen Ausgabe der LWF aktuell.

»Wer braucht den Wald?«

Die Vortragenden posieren für ein GruppenfotoZoombild vorhanden

© C. Josten, ZWFH

Am 23. September fand der »Waldtag Bayern« in Augsburg statt. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung von den Vertretern der Bayerischen Forstwirtschaft (VBF) in Kooperation mit dem Zentrum Wald-Forst-Holz Weihenstephan sowie der Forstverwaltung der Stadt Augsburg. Die Tagung stand im Zeichen der Ökosystemleistungen und der multifunktionalen Waldbewirtschaftung. Vier Impulsreferate und eine Podiumsdiskussion befassten sich mit der Frage »Wer braucht den Wald?« Die anschließende Exkursion im Siebentischwald der Stadt Augsburg bot die Möglichkeit zum Austausch. Referentinnen und Referenten zeigten die wertvollen Leistungen unserer Wälder auf – um diese in Zeiten des Klimawandels langfristig zu erhalten, müsse jedoch rasch gehandelt werden.
Die VBF sind ein bundesweit einmaliger Zusammenschluss von 20 bayerischen Forstverbänden und -organisationen. Anlässlich des Waldtags Bayern verfassten sie das Positionspapier »Gemeinsame Botschaft«, in dem die VBF unter anderem langfristige Strategien zur Sicherung des Nachwuchses an Fachkräften, eine aktive Klimaanpassung der Wälder sowie politische, finanzielle und gesellschaftliche Unterstützung des Forstsektors fordern.

Dr. Markus Schaller, Christoph Josten, ZWFH

www.waldtag-bayern.de

Gemeinschaftsstand auf der INTERFORST

Die Podiumsgäste und der Moderator diskutierenZoombild vorhanden

Podiumsdiskussion junge Generation Forst (© M. Lobinger, ZWFH)

Vom 17.–20. Juli 2022 öffnete die Messe München ihre Tore für die INTERFORST. 353 Aussteller aus 21 Ländern zeigten ein umfangreiches Leistungsspektrum für die Forstbranche. 31.000 Besucher aus knapp 60 Ländern nutzten die Gelegenheit, Innovationen zu entdecken, Kontakte zu knüpfen und Eindrücke zu sammeln.

Das Zentrum Wald-Forst-Holz Weihenstephan (ZWFH) war in der Messehalle vis-á-vis der Grünen Couch – dem forstpolitischen Podium der Messe – platziert. Prof. Dr. Klaus Richter, Leiter des ZWFH resümiert: »Das Zentrum, vertreten durch engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der drei Partner HSWT, LWF und TUM sowie durch Studierende, hat am Gemeinschaftsstand eindrücklich die Vielseitigkeit der Themen am Forstcampus Weihenstephan mit fachlicher Kompetenz zur Schau gestellt.«

Die vorgestellten Themen reichten von der nährstoffnachhaltigen Waldwirtschaft über Lastendrohnen für den Pflanzentransport im Gebirge bis zum bayerischen Luchsmonitoring oder der Forschung an neuartigen Holzwerkstoffen. Am ZWFH-Stand ergaben sich zahlreiche Gespräche und es konnten viele Besucherfragen beantwortet werden. Neben der Fachstudienberatung waren auch Studierende der Fachschaften im Austausch mit Messebesuchern und Studieninteressierten.
Ebenfalls Teil des Messeauftritts war die Präsentation des Rückentragesystems »Forestbackpack-Powerincrease«. Es justiert die Ausrüstung von Forstwirten besser und ermöglicht aufgrund der erhöhten Bewegungsfreiheit eine ergonomische Arbeitsweise. Ein Trinksystem ermöglicht die konstante Flüssigkeitszufuhr und soll die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit erhöhen. Hervorgegangen ist die Rückentragevorrichtung aus einer Bachelor-Arbeit an der HSWT. Sie wird von der Firma Fuegos gefertigt und war für den »kwf members award 2022« nominiert.

Auch am Rahmenprogramm der Interforst wie dem Talk-Format »Grüne Couch« oder dem wissenschaftlichen Kongress und den Foren waren mehrere Referenten, Moderatoren und Diskussionsteilnehmer des ZWFH vertreten (siehe auch LWF aktuell 136).

Christoph Josten, ZWFH
Interessierte Besucher am Stand der LWF

Stand der LWF auf der Interforst (© C. Josten, ZWFH)

Zwei VertreterInnen der Fachschaft zeigen ausgestopfte Tiere

Fachschaftsvertreter der TUM (© Fachschaft Forst)

Interessierte Besucher am Stand der LWF

Prof. Dr. Axel Göttlein (TUM) im Gespräch mit einem Messebesucher (© M. Lobinger, ZWFH)

Förderverein Zentrum Wald-Forst-Holz

Die Beteiligten posieren für ein Gruppenfoto vor einem Schild des FördervereinsZoombild vorhanden

© C. Josten, ZWFH

Am 8. Juli 2022 wurde Prof. Dr. Wolf Dieter Rommel als langjähriges Vorstandsmitglied des Fördervereins Zentrum Wald-Forst-Holz Weihenstephan e.V. verabschiedet. Rommel lehrte Forstliche Betriebswirtschaftslehre, Forstbetriebsplanung sowie Forstgeschichte an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT). Prof. Dr. Reinhard Mosandl, ehemaliger Leiter des Lehrstuhls für Waldbau an der Technischen Universität München (TUM) und Vorsitzender des Fördervereins, dankte Rommel für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und wies darauf hin, dass Rommel einer der geistigen Väter des Zentrums und Mitbegründer der Zentrums-Idee sei. Als Nachfolger und damit Vertreter der HSWT wählte die Mitgliederversammlung Prof. Dr. Stefan Wittkopf. Er leitet die Professur Holzenergie, lehrt im Studiengang Forstingenieurwesen und gestaltet zudem den Studiengang »Management erneuerbarer Energien« von Beginn an intensiv mit. In seiner beruflichen Laufbahn lernte Wittkopf auch die anderen Zentrumspartner näher kennen: von 1998 bis 2005 war er Mitarbeiter an der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF), während dieser Zeit promovierte er an der TUM.

Weitere Vorstandsmitglieder des Fördervereins sind der stellvertretende Vor­sitzende Reinhardt Neft (Bayerische Staatsforsten AöR), Dr. Peter Pröbstle (LWF) und Prof. Dr. Hubert Röder (Cluster Forst und Holz in Bayern). Die Geschäftsführung des Vereins übernehmen Schriftführer Dr. Gerhard Enders und als Teamassistenz Sigrid Ilg.

Der Förderverein unterstützt die Zentrums-Geschäftsstelle jedes Jahr maßgeblich und stiftet die Georg-Dätzel-Medaille. Er fördert die Forstlichen Forschungsberichte sowie Projekte, die dem forstlichen Wissenstransfer dienen. Zudem leistet er Unterstützung bei der Durchführung wissenschaftlicher Tagungen und bei der Selbstdarstellung Forstlicher Zusammenschlüsse im Internet.

Christoph Josten, ZWFH

www.foerderverein-forstzentrum.de

Forstlicher Unternehmertag und Ressource Holz

Die Podiumsgäste und der Moderator diskutierenZoombild vorhanden

Die Teilnehmenden der Podiumsdiskussion (© Cluster Forst und Holz in Bayern)

»Mythen, Esoterik, Fake News – neue Herausforderungen der Forstwirtschaft« hieß das Motto der Veranstaltung »Forstlicher Unternehmertag – Ressource Holz« am 17. Juli 2022 im Rahmen der Interforst. Walter Warkotsch, emeritierter Professor für Arbeitswissenschaften an der Technischen Universität München und gleichermaßen Gründervater der Veranstaltung, ließ es sich nicht nehmen, den 23. Unternehmertag persönlich zu eröffnen. Die Bayerische Forstministerin Michaela Kaniber stellte in ihrem Grußwort an die rund 160 Teilnehmenden heraus, dass moderne Forstmaschinen den Wald nicht etwa zerstören, sondern eine schonende Bewirtschaftung zumeist erst möglich machen. Sie sieht den Unternehmer draußen vor Ort an erster Stelle, wenn es darum geht, der Bevölkerung diese Zusammenhänge zu erklären.

In vier Fachvorträgen standen Forschungsergebnisse aus den Bereichen Waldarbeit, Walderschließung und Holzerntetechnik im Mittelpunkt. Ein weiterer Vortrag, den Dr. Axel Heider vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hielt, zeigte die aktuellen politischen Trends sowie die Förderkulisse zu diesen Themen auf. Die abschließende Podiumsdiskussion befasste sich mit verschiedenen Kommunikationsstrategien für Wald und Forstwirtschaft. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass das allgemein positive Image von Holz stärker für die Kommunikation genutzt und Leistungen der Forstwirtschaft stärker hervorgehoben werden sollten, um Fake News und Halbwahrheiten entgegenzuwirken.

red

Neues Schwarzwild-Projekt an der LWF

Porträt von Dr. Egbert Gleich in einem WaldZoombild vorhanden

© C. Josten, ZWFH

Seit Juli 2022 bearbeitet Dr. Egbert Gleich das Projekt »Neue Herausforderungen im Management von Schwarzwild« an der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF). Bevor Gleich an die LWF wechselte, war er über 34 Jahre an der Forschungsstelle für Wildökologie und Jagdwirtschaft des Landeskompetenzzentrums Forst Eberswalde (LFE) tätig. Ursprünglich Diplom-Agraringenieur, studierte er zusätzlich Forstwissenschaften an der Technischen Universität Dresden und promovierte später an der Freien Universität Berlin. Am LFE beschäftigte sich Gleich intensiv mit schwarzwildrelevanten Themen einschließlich telemetrischer Studien. Als die Afrikanische Schweinepest (ASP) die EU erreichte, wurde er auf Bundesebene in der ASP-Tierseuchenprävention und -bekämpfung tätig. Zudem wirkte er maßgeblich an der Bekämpfung der ASP in Brandenburg mit. Gleich bringt somit viel praktische und wissenschaftliche Erfahrung zu schwarzwildrelevanten Themen in das neue LWF-Projekt ein.

red

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) im Schwarzwildbestand

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