Eine Gruppe von Kindern steht in einem Laubwald.

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Infokästen - LWF-aktuell 93

Wenn dasWetter tobt – Wetterwarnungen des DWD

Das Foto zeigt eine Kahlfläche. Das vom Sturm geworfene Holz wurde bereits aufgearbeitet. Es sind nur noch die Wurzelstöcke und einzelne abgestorbene aber noch stehende Stämme zu sehen.Zoombild vorhanden

Der Orkan Kyrill forderte 13 Men- schenleben.

Am Vormittag des 18. Januar 2007 tost das Orkantief Kyrill über die Nordsee auf die deutsche Küste zu. Bis zum 19. Januar zieht der Orkan eine Spur der Verwüstung durch Deutschland. Auf dem Brocken im Harz erreichen die Windböen fast 200 km/h Spitzengeschwindigkeit. In Berlin reißt der Sturm einen tonnenschweren Stahlträger aus der Glasfassade des nagelneuen Hauptbahnhofs. Insgesamt müssen 13 Menschen sterben.

Kyrill traf Deutschland heftig, aber es hätte noch schlimmer kommen können. Zum Glück waren die Bürgerinnen und Bürger rechtzeitig informiert. An diesem Erfolg war der Deutsche Wetterdienst (DWD) maßgeblich beteiligt, denn er warnte schon Tage vorher vor dem schweren Orkantief. Und auch Polizei, Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und weitere Katastrophenschützer waren über spezielle Wetterwarnsysteme des Deutschen Wetterdienstes gut vorbereitet.

Das Drama um Kyrill bewies: Im Ernstfallmuss eine einzige Institution zentral organisiert und amtlich zuverlässig warnen. Warnungen müssen aus einer Hand kommen. Nur so können regionales Chaos und Fehlinterpretationen von Wetterinformationen vermieden werden. Deshalb hat der Staat den Deutschen Wetterdienst gesetzlich mit der »…Herausgabe von amtlichen Warnungen über Wettererscheinungen, die zu einer Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung führen können…« beauftragt. Diese Aufgabe ist deshalb so wichtig, da in Deutschland 80% aller Naturkatastrophen vom Wetter verursacht werden.

Hinter den Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes steckt ein hoher technischer Aufwand. Wie das Warnmanagement des DWD funktioniert, erzählt die Broschüre »Die Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes« anhand der Geschichte von Orkan Kyrill. Die Broschüre kann kostenlos auf der Internetseite des Deutschen Wetterdienstes www.dwd.de in der Rubrik »Presse Publikationen« heruntergeladen werden (Dateigröße 3,7 MB).

[i]red[/i]

LWF-Wissen zum Thema Energieholzmarkt

In den letzten zehn Jahren ist der Preis für den fossilen Energieträger »leichtes Heizöl« von circa 28 ct/l auf rund 75 ct/l angestiegen. Die Preissteigerungen auf den Märkten für fossile Energieträger belebten die Nachfrage nach Holz zur Wärme- und Stromerzeugung. Außerdem ist es Ziel, den Anteil der Erneuerbaren Energien bei der Bereitstellung von Wärme und Strom zu erhöhen. Die erhöhte Nachfrage nach Holz führte auch zu einer Verteuerung der Preise für dessen energetische und stoffliche Verwendung. So nahm der Preis für Nadelholzhackschnitzel seit 2005 um über 80% zu.

Da für Bayern keine aktuellen und detaillierten Erkenntnisse zum Marktgeschehen im Bereich Energieholz vorlagen – die letzte Berichterstattung war im Jahr 2005 – beauftragte das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, eine erneute Marktanalyse durchzuführen.

Ziel dieses Berichtes ist es, einen aktualisierten Überblick über das Aufkommen und die Verwendung von Energieholz in Bayern für das Jahr 2010 zu geben. Die wesentlichen Veränderungen der Stoffströme seit dem letzten Bericht werden beschrieben und aktuelle Trends dargestellt.

Die Nutzung von Holz wurde im Rahmen der Nachhaltigkeit deutlich ausgebaut und fossile Energieträger eingespart. Private Verbraucher nutzen Fördermöglichkeiten, um beispielsweise auf Pellet-Zentralheizungen umzusteigen, Gemeinden und Unternehmen investieren mit staatlicher Unterstützung in Biomasseheizwerke. Die Nutzung von Holz aus heimischen Wäldern kann aus forstwirtschaftlicher Sicht sogar noch etwas gesteigert werden. Der vorliegende Bericht gibt durch eine Marktanalyse wichtige Hinweise dazu, die Stoffströme in die richtigen Bahnen zu lenken.

[i]red[/i]
  • Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (Hrsg.)
  • Energieholzmarkt Bayern 2010
  • LWF Wissen 70 (2012)
  • 92 Seiten
  • ISSN: 0945-8131
  • 10,– EUR zzgl. Versandkosten
  • Bestellung: Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft

Grünes Besenmoos »gestohlen«

Das Foto zeigt einen mossbewachsenen liegenden Totholzstamm. Es sind "Löcher" in der Moosdecke sichtbar, dort wuchs das Grüne Besenmoos.Zoombild vorhanden

Fehlende Polster des Grünen Besenmooses

Eines der ältesten Naturschutzgebiete Bayerns, der Ludwigshain bei Kelheim, ist ein seit 1912 unbewirtschafteter Wald mit 400- jährigen Eichen und Buchen. Der Ludwigshain liegt im Hienheimer Forst, für den 2002 Bayerns erster FFH (Fauna-Flora-Habitat)- Managementplan vorgestellt wurde. Dieser totholzreiche Bestand im Zerfallsstadium bietet Lebensraum für eine Fülle von seltenen Tier-, Pflanzen- und Pilzarten, die exklusiv auf solche Bedingungen angewiesen sind.

Hierzu gehört auch das Grüne Besenmoos (Dicranum viride), dessen Hauptvorkommen in Mitteleuropa liegt. Dicranum viride wurde in den Anhang II der FFH-Richtlinie aufgenommen und dient als Zeigerart für einen besonders wertvollen Waldzustand. Die wenigen verbliebenen Vorkommen in Bayern müssen daher geschützt und durch geeigneteMaßnahmen in der FFH-Managementplanung erhalten werden.

Im Rahmen eines Monitorings erfolgte im Jahr 2011eine Bestandskontrolle: An einem starken liegenden Buchenstamm wuchsen etwa zehn fingernagelgroße Polster (kleines Bild). Bei einem Gebietsbegang im Oktober 2012 stellte sich heraus, dass alle Polster gezielt abgekratzt wurden (großes Bild). Es ist schwer vorstellbar, wer daran Interesse haben könnte.

Tierische Ursachen scheiden aus. Ein »Moosfreund«, der die Art in seinem Herbar haben möchte, hätte sich wohl mit wenigen Pflanzen begnügt. In jedem Fall ist neben der rechtlichen Verschlechterung des Erhaltungszustandes (§ 33 BNatSchG) und einem strafbewehrten Verstoß gegen § 3 der Schutzgebietsverordnung der lokale Verlust einer seltenen Reliktart zu beklagen, der mit hoher Wahrscheinlichkeit auf menschliche Sammelwut zurückzuführen ist.
Das Foto zeigt ein Polster des grünen Besenmooses. Daneben liegt ein Baumsamen.Zoombild vorhanden

Grünes Besenmoos

Im Rahmen eines Monitorings erfolgte im Jahr 2011eine Bestandskontrolle: An einem starken liegenden Buchenstamm wuchsen etwa zehn fingernagelgroße Polster (kleines Bild). Bei einem Gebietsbegang im Oktober 2012 stellte sich heraus, dass alle Polster gezielt abgekratzt wurden (großes Bild). Es ist schwer vorstellbar, wer daran Interesse haben könnte.

Tierische Ursachen scheiden aus. Ein »Moosfreund«, der die Art in seinem Herbar haben möchte, hätte sich wohl mit wenigen Pflanzen begnügt. In jedem Fall ist neben der rechtlichen Verschlechterung des Erhaltungszustandes (§ 33 BNatSchG) und einem strafbewehrten Verstoß gegen § 3 der Schutzgebietsverordnung der lokale Verlust einer seltenen Reliktart zu beklagen, der mit hoher Wahrscheinlichkeit auf menschliche Sammelwut zurückzuführen ist.

[i]Hans-Jürgen Hirschfelder[/i]