17.09.2024
Japankäfer– invasiv, gefräßig und jetzt auch in Bayern! - Blickpunkt Waldschutz Nr. 13/2024
von Ludwig Straßer (LWF) und Dorothee Kaemmerer (LfL)
  Zoombild vorhanden
Zoombild vorhanden
	  			Abb. 1: Japankäfer mit den markanten 5 seitlichen weißen Haarbüscheln am Hinterleib (© B. Gleixner, LfL)
Seit längerer Zeit wird befürchtet, dass der Japankäfer (Popillia japonica) auch in Bayern ankommt. Der ursprünglich aus Nordostasien stammende Blatthornkäfer wurde Anfang des letzten Jahrhunderts zuerst nach Nordamerika, später über die Azoren, nach Italien verschleppt. Von dort aus breitet er sich weiter nach Norden aus. Vor ein paar Wochen war es dann tatsächlich so weit: In Fallen mit artspezifischen Duftstoffen, die für die Überwachung des Käfers aufgestellt wurden, konnte der Käfer im August an mehreren Stellen in Bayern gefangen werden.
Wann kam der Japankäfer nach Europa?
 Zoombild vorhanden
Zoombild vorhanden
	  			Abb. 2: Größenvergleich Japankäfer auf Feldahornblatt (© F. Stahl, LWF)
Wie breitet sich der Japankäfer aus?
Wie wird der Japankäfer in Bayern überwacht?
Welche Pflanzen befällt der Japankäfer und welche Schäden entstehen?
Die bedeutendsten Wirtsarten sind nach SCHAARSCHMIDT & BAUFELD (2019) und SCHRÖDER (2023):
- Landwirtschaft: Mais, Kartoffel, Spargel, Tomate und Bohnen
- Beerenobst: Himbeere, Brombeere, Erdbeere und Heidelbeere
- Ertragsobstsorten: Apfel, Kirsche und Zwetschge
- Sonderkulturen: Wein
- Zierpflanzen: Heidekraut, Dahlien, Astern und Zinnien
- Ziergehölze: Thuja, Flieder und Schneeball
- Waldbäume: Ahorn, Birke, Buche, Eiche, Linde, Ulme, Pappel und Lärche
Was bedeutet der Fang einzelner Käfer für die Wälder in Bayern?
Wie schaut der Japankäfer aus (siehe Abb. 1 und 2)?
Der Käfer:
- ist ca. 1cm lang und 6 mm breit
- hat braune Flügeldecken
- hat ein grün glänzendes Halsschild
- hat seitlich am Hinterleib je fünf markante weiße Haarbüschel
- hat zwei markante weiße Haarbüschel am Ende des Hinterleibs
- spreizt die Hinterbeine oft senkrecht vom Körper weg
Mit welchen heimischen Käferarten kann der Japankäfer verwechselt werden (siehe Abb. 3)?
vor allem
- Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola): Käfer gleich groß, aber keine weißen Haarbüschel am Hinterleib
- Kleiner Julikäfer (Anomala dubia): Käfer etwas größer, ebenfalls keine weißen Haarbüschel am Hinterleib
aber auch
- Rosenkäfer (Cetonia aurata), Flügeldecken schimmern metallisch grün mit weißen Flecken
- Junikäfer (Amphimallon solstitale): Flügeldecken und Halsschild hellbraun,
- Feldmaikäfer (Melolontha melolontha), Halsschild schwarz, Käfer doppelt so groß
- Walker (Polyphylla fullo): Flügeldecken und Halsschild dunkelbraun mit weißen Flecken, Käfer dreimal so groß

Abb. 3: Vergleich Japankäfer (2 v.l.) mit den heimischen Käfern Gartenlaubkäfer (ganz links.), Rosenkäfer (Mitte), Junikäfer (2 v. r.) und Feldmaikäfer (ganz rechts) (© B. Gleixner, LfL)
Mit welchen Fraßbildern heimischer Käferarten kann der Fraß des Japankäfer verwechselt werden?
- Blauen Erlenblattkäfer (Agelastica alni)
- Blauen Weidenblattkäfer (Phyllodecta vitellinae)
- Larven der Kleinen Lindenblattwespe (Caliroa annulipes)

 
    
 
             
		      	 
              
              
                 
                 
                 
                