Fichtenaltholz mit Buchenvoranbau

RSS-Feed der Bay. Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft abonnieren

So verpassen Sie keine Neuigkeiten mehr. Unser RSS-Feed "Nachrichten der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft" informiert Sie kostenlos über unsere aktuellen Beiträge.

Aufruf des RSS-Feeds

Christian Kölling, Franz Binder und Wolfgang Falk
Risiko und Ertrag in ungewisser Zukunft: Der Klimawandel fordert die Generationengerechtigkeit heraus - LWF-Wissen 72

Der ursprüngliche Begriff der Nachhaltigkeit basierte auf angemessenen Hiebssätzen, um Übernutzungen zu vermeiden. Diese restriktive Denkweise ist einer Sicht gewichen, die das aktive, vorausschauende Handeln mit Blick auf die Generationengerechtigkeit in den Mittelpunkt stellt. Die ökologischen, ökonomischen und sozialen Funktionen der Wälder gilt es aktiv zu erhalten.

Liniendiagramm zum Verhältnis von Risiko und Ertrag einer Baumart X entlang eines Gradienten der Jahresdurchschnittstemperatur. Zoombild vorhanden

Abbildung: Beispielhafte Darstellung der Entwicklung von Risiko und Ertrag längs eines Gradienten der Jahresdurchschnittstemperatur.

Der Klimawandel hat gravierenden Einfluss auf die ökologischen und ökonomischen Funktionen, da sich an den jeweiligen Standorten das Risiko und die Ertragschancen ändern, wenn die Klimabedingungen nicht mehr die gleichen sind. Um auch den folgenden Generationen die Möglichkeit zu lassen, dass sie aktiv Entscheidungen treffen können, sollen ihnen Wälder überlassen werden, die sowohl risikoarm sind als auch hohe Erträge erwarten lassen.

Daher muss die generationengerechte Anpassung der Wälder an den Klimawandel auf Grundlage einer Bewertung von Risiko und Ertrag erfolgen. Ein Umbau hin zu stabilen Mischwäldern ist angezeigt, auch wenn die Reduktion des Risikos durch eine Verringerung der Erträge erkauft wird. Eine Wirtschaftsweise, die über lange Zeiträume risikoarm und ertragreich wirtschaftet, ist somit ein wesentlicher Aspekt von Generationengerechtigkeit im Wald.

Anfangs hatte der forstliche Nachhaltigkeitsbegriff oft etwas Restriktives und Prohibitives an sich: »Nicht mehr nutzen als nachwächst, nicht in die Vorratsstruktur eingreifen, nicht das Erbe der Nachkommen aufzehren usw.«. Diese negativen Formulierungen sind verständlich, da früher die größte und oft einzige Gefahr für die Nachhaltigkeit von der Nutzung selbst ausging. Es galt die einfache Formel: angepasster Hiebssatz = Nachhaltigkeit. Wenn man sich in der Nutzung an gewisse Regeln hielt und Übernutzungen unterließ, war man automatisch auf der sicheren Seite.

weiterlesen ... Risiko und Ertrag in ungewisser Zukunft: Der Klimawandel fordert die Generationengerechtigkeit heraus pdf 359 KB