Bernhard Felbermeier, Jörg Summa, Hany El Kateb, Reinhard Mosandl
Aufforstungen zum Schutz vor Umweltschäden - LWF-aktuell 81

Die Erde ist ein Waldplanet. Seit der letzten Eiszeit dehnte sich der Wald mit zunehmenden Temperaturen als dominierende Vegetationsform aus und bedeckte bis vor 6.000 Jahren etwa die Hälfte der Landoberfläche. Dann trat der Mensch in die Waldgeschichte ein und begann die Waldentwicklung zu beeinflussen.

Erste ernstzunehmende Waldflächenverluste entstanden in den Zentren der sich entwickelnden Ackerbaukulturen im Nahen und Fernen Osten. Die Erfindung der Landwirtschaft und damit verbundene Waldverluste ergriffen dann in Wellen die verschiedenen Erdteile: Europa im vorletzten Jahrtausend, Nordamerika im vorletzten Jahrhundert und die Tropen seit Mitte des 20. Jahrhunderts.

Aktuell sind noch ein Drittel der Kontinente mit Wald bedeckt und die Entwaldung schreitet vorwiegend in den Tropen voran. Dort wo der Übergang vom Wald zu einer nachhaltigen Landwirtschaft misslingt, stellen sich enorme ökologische und sozioökonomische Probleme ein.

Ein Beispiel hierfür ist die Entwicklung in China. Im Rahmen der programmatischen Entwicklung des Landes Mitte des 20. Jahrhunderts wurden die vorwiegend in den Berggebieten noch vorhandenen Wälder systematisch gerodet, um das Holz für den wirtschaftlichen Aufbau zu nutzen und landwirtschaftliche Anbauflächen für die wachsende Bevölkerung zu schaffen.