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Wolfgang Falk und Ulrich Stetter
Stickstoff - vom Mangel in den Überfluss - LWF-aktuell 78

Informationen über Waldböden und Baumbestände zusammenzubringen, ist ein wesentliches Ziel der BZE 2. Den Nitrat-Konzentrationen im Boden wird deshalb die Stickstoffernährung der häufigsten Waldbaumart Fichte gegenübergestellt. In der Zusammenschau ergibt sich ein Bild über den aktuellen Zustand und mögliche Entwicklungen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Stickstoffproblematik trotz anderer heiß diskutierter Umweltthemen nicht aus dem Blickfeld verschwinden darf.

Bayernkarte:Farblich markierte Punkte kennzeichen die regionale Stickstoffkonzentration der dortigen Böden.Zoombild vorhanden

Regionale Verteilung der Nitrat-Konzentration im Boden

Wegen der anhaltend hohen atmosphärischen Stickstoffeinträge geraten immer mehr Waldökosysteme in den Zustand einer Stickstoffsättigung. Ist die Nitrat-Konzentration im Bodenwasser größer als der Bedarf der Pflanzen und Mikroorganismen, verliert das gesättigte System Nitrat mit dem Sickerwasser und belastet damit Grund- und Oberflächenwasser. Stickstoff hat sich deshalb auf vielen Standorten in der Beurteilung vom Nähr- hin zum Problemstoff entwickelt. Die Schwierigkeiten reichen von Ernährungsungleichgewichten im Baum bis zu Versauerung und Basenverlusten auf Grund von Auswaschung sowie Trinkwasserbelastung.

Üblicherweise versucht man, das Nitrat unterhalb des Hauptwurzelraumes zu bestimmen. In dieser Tiefe wird es von den Pflanzen nicht mehr aufgenommen. Es kann daher in das Grundwasser ausgewaschen werden und wird dort zum Problem. Für die Auswertung wird die jeweils unterste beprobte Tiefenstufe betrachtet, sofern mindestens 80 cm erreicht wurden. Insgesamt können 310 BZE-Punkte dargestellt werden. 17 Prozent der Punkte weisen Nitrat-Konzentrationen unter 2,5 Milligramm/Liter auf. Diese Standorte sind vermutlich nicht stickstoffgesättigt und liefern entsprechend kaum belastetes Sickerwasser. 56 Prozent der BZE-Punkte hingegen zeigen mit Konzentrationen von 2,5 bis 10,0 mg/l schon leicht erhöhte Stickstoff-Gehalte. Weitere 18 Prozent der beprob­­ten Flächen weisen Werte zwischen 10,0 und 25 mg/l auf.

Diese Punkte und die zehn Prozent mit Werten über 25 mg/l, die oberhalb des ehemaligen EU-Richtwertes für Trinkwasser oder des Grenz­wertes der Trinkwasserschutzverordnung liegen, sind der »Finger in der Nitratwunde«. Wenn das Rückhaltevermögen der Böden für Nitrat auf einem beträchtlichem Teil der Waldfläche überschritten zu sein scheint und der Boden damit seine natürliche Schutzfunktion im Sinne des Bundes­bodenschutzgesetzes § 2 Abs. 2 nicht mehr erfüllen kann, unterstreicht dies erneut die Dringlichkeit, die Stickstoff-Emissionen zu verringern.

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