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Christian Kölling
Muss es immer Eiche sein? - LWF-aktuell 88

Wohl keine anderen Baumarten halten wir für so urwüchsig wie unsere heimischen Eichen. Trauben- wie Stieleiche gelten als Urbilder, als Symbole der Kraft und Stärke. Außerdem wissen wir, dass unsere Eichen Bäume der Ebenen und des Hügellandes und damit an Wärme und Trockenheit angepasst sind. Umso mehr beunruhigt es uns, wenn neuerdings vermehrt von Eichenschäden berichtet wird. Sind die Eichen im Klimawandel wirklich eine sichere Bank, wie immer behauptet wird? Oder lassen die jetzt beobachteten Schäden als Vorboten des Klimawandels Schlimmes für ihre Zukunft befürchten?

Klimahüllen von Traubeneiche, Stieleiche, Elsbeere, Feldahorn und Hainbuche.Zoombild vorhanden

Klimahüllen von Traubeneiche, Stieleiche, Elsbeere, Feldahorn und Hainbuche (nach Kölling 2007)

Mit 6,1 Prozent Anteil ist die Eiche die zweithäufigste Laubbaumgattung in Bayern. Dieser relativ hohe Anteil spiegelt indes nur zum Teil die natürlichen Klima- und Bodenverhältnisse wider. Unter den heutigen Ausgangsbedingungen wäre Bayern ein Buchenland und die Eichen hätten große Probleme, sich gegen die auf den meisten Standorten übermächtige Buchenkonkurrenz durchzusetzen.

Nur dort, wo die Wuchsbedingungen die Buche benachteiligen, wie in den Flussauen, auf grundwassernahen Standorten, auf Tonböden in trocken-warmer Klimalage sowie auf flachgründigen, bodensauren Standorten, lassen die Konkurrenzverhältnisse eher Mischwälder zu, in denen auch die Eichen eine größere Rolle spielen.
Darüber hinaus kommt speziell die Traubeneiche noch als seltenes Mischungselement in bodensauren Buchenwäldern vor.

Wenngleich die Eichen einst in der Frühen und Mittleren Wärmezeit und nahtlos daran angrenzend in der vorindustriellen Kulturlandschaft über Jahrtausende hinweg eine prägende Rolle gespielt haben, wären sie in der heutigen potentiellen natürlichen Vegetation eher selten.

In heutigen »naturnahen« Wäldern wachsen sie, das bleibt festzuhalten, fast immer mit anderen Baumarten zusammen im Mischbestand. Vor allem, weil sie langlebig, genügsam, stresstolerant und regenerationskräftig sind, können sie sich unter ihren Konkurrenten nachhaltig behaupten.

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