Martin Lauterbach und Helge Walentowski 
Naturschutzfachliche Aspekte zum Voranbau - LWF-aktuell 80
 
  	 Aus naturschutzfachlicher Sicht ist der Umbau nicht standortsgerechter Wälder in naturnahe Laub- und Laubmischwaldgesellschaften generell positiv zu bewerten. Dies gilt im Besonderen für die Förderung von Waldgesellschaften, in denen Buchen, Edellaubbäume sowie Buchen und Tannen dominieren, weil wir für diese Wälder weltweit große Verantwortung tragen. 
 
  	
  	 Zoombild vorhanden
Zoombild vorhanden
	  			Abbildung: Im Rahmen der Vorbereitungshiebe sollten gezielt auch Biotopbäume belassen werden. Foto: M. Lauterbach
	  			Für die Einbringung bzw. Vorausverjüngung von Schatt- und Halbschattbaumarten wie Buche, Tanne oder Edellaubbäume (Abs et al. 2008) ist der Voranbau unter einem Altholzschirm der zielführendste Weg. Um jedoch mögliche Zielkonflikte zu vermeiden, sind bei den einzelnen Arbeits- und Planungsschritten einige, hier vorgestellte naturschutzfachliche Prinzipien zu beachten.
Natürliche Laubmischwälder verjüngen sich in Mitteleuropa i.d.R. nicht über großflächige Katastrophenflächen, sondern im kleinparzellierten Mosaik in langen Zeiträumen. In nicht bewirtschafteten Buchenurwäldern wurden pro Hektar durchschnittlich sechs von acht Entwicklungsphasen mit einer durchschnittlichen Größe von nur etwa 500 Quadratmetern ermittelt (Winter 2008). Die Verjüngung vollzieht sich dort vor allem in Baumsturzlücken oder unter einem sich auflichtenden Kronendach alter Bäume. Gruppengrößen für den Voranbau von 20 x 30 bis 40 x 30 Metern imitieren dieses kleinflächige Mosaik am besten. Großflächig einheitliche und gleichaltrige Voranbaumaßnahmen sollten vermieden werden.
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